Der bayerische Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt (FW) besuchte zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Bernhard Heinisch (FW) und dem Bundestagskandidaten der Freien Wähler für den Wahlkreis Amberg-Neumarkt, Hans Martin Grötsch, drei Riedener Unternehmen. Dabei war es den Firmen nicht nur wichtig, sich und ihre Produkte zu präsentieren, sondern auch den Politikern mitzuteilen, was Unternehmen gerade umtreibt und wo sie Handlungsbedarf sehen.
Die Bürgermeister Erwin Geitner und Josef Weinfurtner empfingen zusammen mit den FW-Gemeinderäten Bauer, Grill und Kraus die drei Politiker in den Produktionshallen der Firma Fenstertechnik Weinfurtner. Der Betrieb mit 35 Mitarbeitern wird in dritter Generation von Thomas Weinfurtner geführt, seine Schwester Simone arbeitet im Büro. Nach mehreren Betriebserweiterungen hat sich das Unternehmen im Jahr 1995 auf die Herstellung von hochwärmegedämmten Holz- und Holz-Alu-Fenstern im Objektbau spezialisiert. 2020 stand eine große Investition in eine hochmoderne Fertigungslinie an, 2022 wurde die neue Fahrzeug- und Lagerhalle eingeweiht.
Thomas und Jochen Weinfurtner zeigten in den Werkstätten die Herstellungsabläufe. Seniorchef Jochen Weinfurtner erklärte, dass die hohen Energiepreise das Unternehmen belasten, dazu komm eine ausufernde Bürokratie, die die Personalkapazitäten stark binde. Staatssekretär Gotthardt fand lobende Worte für den Riedener Betrieb: „Fenstertechnik Weinfurtner zeigt meisterhaft, wie Wertschöpfung auf voller Länge bei gleichzeitig möglichst hoher Resilienz und Unabhängigkeit von global zerstörten Lieferketten funktioniert.“
Zweite Station war das Bauunternehmen Baur in der Thanheimer Straße. Michael und Veronika Baur stellten ihre Firma dar und sprachen das Problem an, geeignete Fachkräfte zu finden. Das 1850 gegründete Bauunternehmen beschäftigt aktuell elf Facharbeiter und ist unter anderem im Wohnungsbau tätig. Die aus Sicht von Michael Baur hohen Hürden bei den Bauvorschriften trieben die Quadratmeterpreise beim Gebäudebau stark in die Höhe und müssten vereinfacht werden. Bernd Heinisch nannte es als Ziel, für Amberg, Amberg-Sulzbach und den Landkreis Neumarkt einen Baugipfel ins Leben zu rufen und zu etablieren.
Dann ging es zur Firma Carbon Cycle in der Schwandorfer Straße in Vilshofen, die Pflanzenkohle aus Biomasse wie Hackschnitzelabfällen herstellt. Hier warteten bereits Raimund Schuster vom Anlagenhersteller Carbon Technik Schuster und Carbon-Cycle-Geschäftsführer Michael Wiederer auf die Besucher. Wiederer erklärte den Politikern, dass man die Pflanzenkohle unter anderem als Futtermittelzusatz, bei Pflanzenerden sowie in der Land- und Forstwirtschaft, aber auch im Bausektor als CO2-Senker einsetzen kann. Laut Wiederer bindet die Pflanzenkohle sehr große Mengen CO2 und trägt damit zur Klimaneutralität bei.
Bezüglich der Beimischung von Pflanzenkohle im Baubereich – etwa bei Stahlbeton oder Steinen – ist die Vilshofener Firma in engem Austausch mit den Betonwerken Meier. Als deren Leiter Forschung/Entwicklung erklärte Christian Franke, dass sein Unternehmen gerade die Zulassung solch neuer Baustoffe vorantreiben wolle. Man sei schon in der Lage, einen Baustein herzustellen, der mehr CO2 einspare als durch die Produktion ausgestoßen werde. Staatssekretär Gotthardt zeigte sich in beeindruckt, wie effizient bei Carbon Cycle grüne Kreislaufprozesse wie die Pyrolyse bereits heute seien. Diese Anlage habe Marktführerqualitäten.
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