Die Riedener Theatergruppe D`Goaslandler brachte seit dem Jahr 2001 bereits 18 verschiedene Stücke Jahr für Jahr auf die Bühne. Mittlerweile Tradition sind die Spieltermine zwischen den Weihnachtsfeiertagen und dem Dreikönigstag. Im vergangenen Jahr strömten die Besucher zum „Bodschamperlspuk“ in die Riedener Mehrzweckhalle bei der Schule. Heuer heißt die Bauernkomödie aus der Feder von Thomas Brückner „Die drei Saubärn ... denn sie wüssten gern was sie tun“. Elf Akteure und das ganze Team drumherum haben sich monatelang unter anderem beim Probenwochenende in Trausnitz im Landkreis Schwandorf vorbereitet.
Heuer unterhalten das Publikum alte Hasen wie Hans und Armin Hofrichter aber auch ganz junge Wilde wie Marcel Malotta und Tim Götz. Bei der Premiere am 26. Dezember waren die Besucher begeistert. Zahlreiche verschiedene Akteure kamen jährlich wechselnd zum Zug. Regisseur Gerhard Schnabel, der selbst als Pfarrer eine Rolle im Stück „Die drei Saubärn ... denn sie wüssten gern was sie tun“ einnahm, zeigte sich stolz über die erbrachten schauspielerischen Leistungen seines Teams sowie des ganzen Betreuerstabs bei der Erstaufführung. „Der Schwank hat unerwartete Pointen, Irrungen und Wirrungen zu bieten“, beschreibt der Regisseur die Bauernkomödie in drei Akten. Die Geschichte von den „Drei Saubärn“, den urgemütlichen Brüdern Sepp (Hans Hofrichter), Hans (Armin Hofrichter) und Loisl (Marcel Malotta) und der Suche eines ganzen Dorfes nach vergrabenem Bargeld sorgte für viele Lacher, ordentlich Spannung und war gewürzt mit der ein- oder anderen deftigen Überraschung.
Drei ehescheue Brüder
Am Zieglerhof ging es dank der drei ehescheuen und absolut nicht von Arbeitswut geplagten Brüder noch nie gerade reinlich und zeitgemäß zu. Beim täglichen morgendlichen Kaffeegenuss sitzen die drei Brüder Sepp, Hans und Loisl in ihrer Stubn beieinander und sinnieren vor sich hin. Der Tag fängt recht unappetitlich an, ist das doch nicht der Kaffee, den die drei gemütlichen Brüder trinken, sondern eine ganz spezielle Brühe. „Pfui Deifl. Mir werd schlecht“, erschreckt sich der Sepp. Die Haushälterin Zenzi (Regina Schnabel) kann da nur den Kopf schütteln. Mit der Zenzi haben es die drei Brüder nicht leicht, aber bei solch drei trägen Gesellen muss die Haushälterin auch ein resolutes Regiment führen. Der Haushälterin ist derweil vollkommen klar: Hier auf dem Zieglerhof fehlt eine Bäuerin, die die Hofstelle auf Vordermann bringt. Die heiratswillige Liesbeth (Marion Fleischmann) wäre bereit, sich um den Sepp anzunehmen. Sehr rührig sorgt sie sich um den Bauern, der ihr aber die kalte Schulter zeigt. Als eine eigentlich aus Dummheit abgeschlossene Versicherung eine große Summe Bargeld ausbezahlt, scheint sich plötzlich das Rad zu drehen für den heruntergekommenen Hof und Sepp, der Bauer am Hof, schmiedet große Pläne.
Vorsichtshalber hat er das Geld erst mal an einem geheimen Ort versteckt, den er nicht einmal seinen Brüdern verrät. Loisl würde gerne einen Wellnesshof draus machen, aber das ist dem Hans und dem Sepp viel zu viel Arbeit: „Du moanst, mia Drei san die Richtigen dafür, dass ma an ganzen Dog um die Leit umme schwanzeln? Jeden Dog gschneizt und kampelt? Von der Fräi bis aafd Nacht auf de Haxn?“, fragt der Sepp ungläubig. Derweil hat der Sepp, der älteste der drei Brüder bessere Ideen: "Mir bauen eine Zentralheizung ins Wohnhaus und jeder bekommt a eigene Dusche! Und a Maschinenhalle kommt her." Derweil macht das Gerücht im Ort die Runde, dass der Sepp zu einer Menge Geld gekommen ist. Auch der örtliche Pfarrer (Gerhard Schnabel) hat davon Wind bekommen und möchte gerne etwas vom plötzlich entstandenen Vermögen abhaben für eine neue Kirchenorgel.
Immer mehr Gerüchte machen sich im Dorf breit, auch die Filialleiterin der örtlichen Bank, Frauke Ruach (Andrea Klinger), ist hinter dem Geld her, dass der Sepp auf der Bank anlegen sollte. Der Sepp und seine Brüder haben aber andere Sorgen. „Was gibt’s zum Mittagessen?“, möchte er von der Zenzi wissen. Dann passiert ein Unglück und dem Sepp fällt ein Dachziegel auf den Schädel. Geistig abwesend merken Zenzi, Loisl und Hans schnell, dass er sein Gedächtnis verloren hat. „Wia isn dei Nama?“, fragt die Haushälterin. „Den woaß i niad, woaßt du, wey i hoaß?“, brummt der Sepp vor sich hin. Die besorgte Liesbeth stürmt herein, da sie den Kopftreffer mit dem Dachziegel beobachtet hatte. „Wer san denn Sie? Sie kumma mir so vor wey a Engel“, staunt der Sepp. Auf einmal gefällt dem Sepp die Liesbeth, sehr zum Missfallen seines Bruders Loisl. „Glaub mas Sepp. I moans dir nur guad. So was wi de Liesbeth wünscht ma seim ärgsten Feind ned.“
Wo ist das Geld?
Die große Frage, die nun Pfarrer, Versicherungsvertreterin (Kristin Wiesner), die Bankfilialleiterin aber auch die drei Brüder sowie den findigen Bürgermeister Blunzenberger (Peter Röhlinger) beschäftigt. Wo ist das Geld? Der Sepp jedenfalls kann sich an den geheimen Ort aufgrund des Kopftreffers nicht mehr erinnern. Die spannende Suche im Dorf beginnt, an der auch der Lausbub Hiasl (Tim Götz) aus der Nachbarschaft teilnimmt. Als ein geheimnisvoller Lageplan mit der Aufschrift „Obstwiese“ gefunden wird, ist die Aufregung auf dem Höhepunkt. Der Sepp erkennt derweil nicht mal mehr alte Bekannte wie die Wahrsagerin Laila (Claudia Fröhlich). Die Suche nach dem Vermögen bringt einige Überraschungen mit sich. Ein weiterer Saubär, der auftaucht, treibt das Theaterstück in noch amüsantere Situationen.
Das Stück der „Drei Saubärn“ ist der Riedener Theatergruppe durchweg gelungen und sorgt wieder für Spannung und eine Riesengaudi. Der Bezug zum Vilstal und Rieden ist ebenso immer wieder durchzuhören, Ohren gespitzt heißt es da. Die weiteren Spieltermine sind der Freitag, 29. Dezember, gefolgt vom Samstag, 30. Dezember, und im neuen Jahr am Dienstag, 2. Januar, sowie am Freitag, 5. Januar; immer jeweils um 19 Uhr. Die letzte Vorstellung ist traditionell am Dreikönigstag, 6. Januar, dann aber schon um 16 Uhr. Die Aufführungen finden in der Mehrzweckhalle der Riedener Grundschule statt. Der Eintritt kostet acht Euro, Kinder bis 15 Jahre zahlen nur vier Euro. Einlass und Abendkasse sind an den Abendvorstellungen um 18 Uhr. Am Dreikönigstag ist Einlass ab 14 Uhr bei Kaffee und Kuchen. Für die Vorstellung am Freitag, 29. Dezember, gibt es nur noch Restkarten.
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