Tonnenweise Exporte nach Norwegen und in die Schweiz, obendrein eine brandneue, große Anlage: Mit diesen Neuigkeiten überraschte Michael Wiederer, Prokurist der Carbon Cycle GmbH & Co KG, die Mitglieder des Kreisverbandes der ÖDP Amberg-Sulzbach bei einem Ortstermin auf dem Betriebsgelände in Rieden. In der Mitteilung der Partei zu diesem Ortstermin wird Wiederer mit diesen Worten zitiert: „Unsere Pflanzenkohle rettet das Klima.“ Pflanzen nähmen bekanntlich beim Wachsen CO2 aus der Luft auf, das beim Verrotten wieder zu 100 Prozent frei gesetzt werde. Dieser natürliche Kreislauf könne im Sinne des Klimaschutzes unterbrochen werden, indem die Biomasse vor der Zersetzung in Pflanzenkohle umgewandelt werde. Durch diese Verkohlung werde der Kohlenstoff in molekulare Strukturen gebunden, die über viele Jahrhunderte stabil im Boden verblieben. Wiederer wörtlich: „Wir können so aktiv CO2 aus der Atmosphäre entziehen und im Boden dauerhaft speichern.“
In dem Schreiben kommt auch Susanne Witt zu Wort. Die Direktkandidatin für den Bezirkstag hatte das Treffen vereinbart: „Ich hätte nie gedacht, dass auch Pflanzenkohle ein entscheidender Baustein zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels im Pariser Abkommen sein kann.“ Bemerkenswert habe sie gefunden, dass eine Anlage, die das kann, im Landkreis Amberg-Sulzbach steht. Carbon Cycle kooperiert eigenen Angaben zufolge auch mit einem Baumaterialhersteller, der seinem Beton Pflanzenkohle beigebe, um dessen Klimabilanz deutlich zu verbessern. Hier liefen aktuell erste Versuche, um den Zementanteil zu verringern und gleichzeitig die Dämmwirkung des fertigen Produkts zu erhöhen. Ein neues wirtschaftliches Standbein der Carbon Cycle GmbH & Co KG werde Nahwärme. In Vilshofen plane man den Aufbau eines Wärmenetzes, um thermische Energie (mindestens zwei Megawatt) maximal auszunützen. Dieses Angebot stoße auf große Nachfrage.
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