Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Tradition der Kolpingfamilie in Riglasreuth. Eine große Leistung des Vereins war damals der Bau eines eigenen Versammlungsgebäudes. Nachdem eine Gönnerin das Grundstück kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, gelang es den Mitgliedern trotz schwieriger finanzieller Kassenlage, mit vereinten Kräften in kürzester Zeit das Kolpinghaus zu errichten.
In der Folgezeit kam es wiederholt zu Anbauten und Renovierungen. Nun wird das Gebäude grundsaniert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Die Gemeinde Neusorg hat das Nutzungsrecht vom Eigentümer, der Katholischen Kirchenstiftung Pullenreuth, erworben und ist somit Bauherr der Modernisierungsmaßnahmen.
Längere Bauzeit
Die Kirchenstiftung Pullenreuth beteiligt sich an den Kosten, die im Laufe der vergangenen Monate auf rund 500.000 Euro gestiegen sind. „Nicht vorhersehbare Maßnahmen haben die Kosten erhöht und auch die Dauer der Bauzeit verlängert, auch wegen der Corona-Pandemie“, sagt der Vorsitzende der Kolpingfamilie, Walter Pirner.
Die Kolpingfamilie ist ein Teil des Kolpingwerks. Sie sieht ihre Aufgabe darin, alle bildungswilligen Menschen auf religiösem, familiärem, beruflichem und politischem Gebiet zu schulen. Sie stärkt das Gemeinschaftsbewusstsein durch gesellige Veranstaltungen. Walter Pirner sieht auch einen Vorteil in der Coronakrise. „Das Gemeinschaftsheim musste in den vergangenen Monaten nicht von den Vereinen genutzt werden.“ Denn nicht nur die Kolpingfamilie, auch andere Verbindungen nutzen das Gebäude: wie der Kirchenchor Sankt Wolfgang für Proben, der Pfarrgemeinderat für Sitzungen und Osterkerzenbasteln oder auch die Soldaten- und Reservistenkameradschaft kommen im Kolpingheim zusammen.
„Nicht vorhersehbare Maßnahmen haben die Kosten erhöht und auch die Dauer der Bauzeit verlängert, auch wegen der Corona-Pandemie.“
Walter Pirner ist sichtlich stolz auf das neue Heim, als er von den vielen Bauschritten erzählt, die bereits abgeschlossen sind. Auch Beisitzer Stefan König sagt: „Im Inneren ist alles fertig gestellt!“ Laut Pirner müsse noch die Bestuhlung erfolgen. Man habe sich entschlossen, die alten Stühle und Eckbänke zu erhalten und mit neuem Stoff zu überziehen. Auch das habe sich verzögert, da man sich bei der Stoffwahl wieder umentschieden hätte. Aber die Arbeiten erledigen die Mitglieder von Kolping in Eigenregie.
Walter Pirner erzählt, dass die alte Ölheizung auf Gas umgestellt wurde. Da komme der Zuschuss von der Katholischen Kirchenstiftung Pullenreuth gerade recht, denn so ein Gastank muss befüllt werden.
Einweihung am 15. August
Pfarrer Josef Waleszczuk übergab an den Vorsitzenden eine Spende in Höhe von 2000 Euro, ein kleiner Beitrag für die laufenden Kosten. Der Geistliche hofft, dass im August alles fertig gestellt ist, auch die Außenanlagen, die aufgrund der schlechten Wetterlage etwas in Verzögerung geraten sind. „Wir möchten im August eine feierliche Andacht unter freiem Himmel halten, um die Einweihung des renovierten Kolpinghauses zu feiern“, sagt der Pfarrer. „Das Heim soll wieder einen Treffpunkt für die Gemeinschaft darstellen.“ Er hofft, dass auch viele junge Menschen sich in der Kolpingfamilie engagieren. Laut Pfarramt ist der Termin für die Einweihung des renovierten Kolpinghauses am 15. August. Als hoher Gast wird Weihbischof Josef Graf erwartet.
„Das Heim soll wieder einen Treffpunkt für die Gemeinschaft darstellen.“
Die Kolpingfamilie Riglasreuth unterstützt auch Entwicklungshilfeprojekte, vor allem in Südamerika, nicht zuletzt durch Altkleidersammlungen. Eine ist an diesem Samstag, 15. Mai. Bewohner von Riglasreuth, Weihermühle und Wernersreuth sowie in der Gemeinde Pullenreuth mit ihren Ortsteilen Haselbrunn, Kreuzweiher, Langentheilen, Lochau, Pilgramsreuth, Pullenreuth, Rothenfurth und Schindellohe werden gebeten, die Altkleidersäcke ab 8 Uhr am Straßenrand bereitzulegen.
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