(ben) Die junge Frau hält sich allein in dem Einfamilienhaus in Ritzenfeld auf, als es am Montag gegen 11 Uhr an der Haustür läutet. Die 19-Jährige entdeckt den Fremden. Und dieser kommt ihr suspekt vor. Zu Recht, wie sich im weiteren Verlauf bestätigt. Hartnäckig betätigt er immer wieder den Klingelknopf - annähernd 15 Minuten lang. Er will wohl auf Nummer sicher gehen, dass sich im Haus niemand aufhält, um dort weitgehend ungestört eindringen zu können.
Unterdessen fertigt die Frau unbemerkt von oben mit ihrem Handy Foto- und Videoaufnahmen von dem ungebetenen Besucher an. Zusätzlich ruft sie ihre Mutter und ihre Tante an, um mitzuteilen, was sich vor der Haustür abspielt. In der Folge verständigt die Mutter die Polizei per Notruf.
Allerdings wird es nun eng im Inneren. Denn plötzlich nimmt die 19-Jährige ein dumpfes Geräusch im Erdgeschoss wahr: Der ungebetene Besucher hat, wohl mit dem Fuß, die Scheibe der gläsernen Terrassentür eingetreten und damit freien Zugang zum Haus. Was er dort alles durchsucht, ist im Detail noch nicht bekannt. Allerdings muss die junge Frau noch bittere Momente des Zitterns und der Angst miterleben - als der Einbrecher die Klinke zum versperrten Zimmer drückt, in dem sie sich gerade aufhält. Glück für sie, dass der Ganove von seinem Vorhaben ablässt, in diesen Raum zu gehen. Danach sucht er das Weite - mit 50 Euro als Beute, die er aus einer Geldbörse entwendet.
Unterdessen aber ist die Fahndung nach dem Ganoven in größerem Stil angelaufen. Mit Erfolg: Gegen 12.35 Uhr geht er im nur wenige Kilometer entfernten Pürschläg (ebenfalls Gemeinde Illschwang) ins Netz, das die Fahnder um den Tatort herum aufgezogen haben. Ein Polizeihundeführer stoppt den Flüchtigen auf seinem Fahrrad. Fortan ist ein Entkommen ausgeschlossen.
"Der 31-Jährige ist ein notorischer Straftäter. Er ist für Einbrüche und Einschleichdiebstähle schon mehrfach vorgeahndet", schildert Hauptkommissar Peter Krämer aus dem Schatz seiner Erfahrungen und aus den behördlichen Unterlagen. Weiter weiß der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg: "Er ist mit allen Wassern gewaschen - und gibt nur das zu, was ihm konkret nachzuweisen ist."
Nicht zuletzt deshalb wird er am Dienstagvormittag um 11 Uhr in Amberg dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erlässt Haftbefehl. Das wird dem aus Amberg stammenden Mann, der zuletzt in einer Illschwanger Nachbargemeinde wohnte, wohl schon jetzt einen längeren Aufenthalt hinter Gittern bescheren. Schließlich steht bei ihm eine Bewährungsstrafe offen, die er nun gleich antreten muss.
Ritzenfeld bei Illschwang
31.07.2018 - 11:37 Uhr
Einbrecher versetzt Frau (19) in Panik
von Erich Lobenhofer

Mit diesem Rad gelangt der 31-Jährige an den Tatort in Ritzelsdorf. Nachdem er zunächst eine Viertelstunde an der Tür des Einfamilienhaus klingelt, hält er sich weitere 15 Minuten im Inneren auf, durchwühlt Schränke und Schübe. Schließlich flüchtet er mit dem Rad zunächst Richtung Illschwang, danach weiter bis Pürschläg.
Polizei
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