Der Anklage zu Folge sollen die beiden männlichen Angeklagten in der Zeit zwischen Juli 2017 und März 2018 im Stadtgebiet Roding einen Drogenabhängigen wöchentlich mit Marihuana und Amphetamin versorgt haben. Die Staatsanwaltschaft geht von insgesamt 37 Fällen aus. Der 46-jährige soll zudem im Kühlschrank seiner Garage weitere 100 Gramm Amphetamin versteckt haben, um es weiter zu verkaufen. Unter Mithilfe einer 22-Jährigen sei das Amphetamin in der Wohnung der 33-Jährigen zu Portionseinheiten zu je 20 Gramm verpackt worden. Am ersten Verhandlungstag wiesen die Angeklagten die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurück.
Am zweiten Verhandlungstag wurde die Ex-Freundin des vermeintlichen Abnehmers, der auch als Dealer fungiert haben soll, als Zeugin gehört. Bei der Polizei hatte sie vor eineinhalb Jahren angegeben, dass sich ihr Exfreund nachts regelmäßig mit dem 46-jährigen Angeklagten getroffen hatte, um sich mit Betäubungsmitteln einzudecken. Vor der Strafkammer ruderte sie am Dienstag deutlich zurück. Einen Namen nannte die Frau nicht. Einmal sei sie ihrem Exfreund nachgefahren, um zu kontrollieren, wohin er geht. Sein Ziel sie die Gegend gewesen, in der der 46-jährige Angeklagte wohnte. Sie habe auch nur ein Mal etwa fünf Gramm Marihuana bei ihm gesehen. Woher er das Gras hatte, wisse sie nicht. Auf die Widersprüche zu ihrer polizeilichen Vernehmung durch den Gerichtsvorsitzenden hingewiesen meinte sie: „Da muss der Vernehmungsbeamte etwas falsch verstanden haben“.
Das Verfahren ins Rollen gebracht hat ein Mitglied der Familie. Der Mann wurde im Frühjahr vergangenen Jahres an einem Vormittag zunächst völlig hilflos von der Polizei aufgegriffen. Zu diesem Zeitpunkt zeigte bei ihm ein durchgeführter Alkoholtest 2,8 Promille. Nach ein paar Stunden in der Ausnüchterungszelle offenbarte er sein vermeintliches Wissen. Immerhin hatte er noch 1,9 Promille im Blut, doch der Vernehmungsbeamte vermerkte in seinem Protokoll, dass die Aussage glaubwürdig sei. Er soll nunmehr am kommenden Montag vor der Strafkammer aussagen.
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