Sehr gut besucht war trotz Corona die 5. Generalversammlung der Bürgerenergiegenossenschaft "TIR Energie eG" am Freitag in der Zoiglgaststätte "Rechensimer". Obwohl so viele Mitglieder kamen, konnten die Abstandsregeln einigermaßen eingehalten werden. Bei den Neuwahlen wurde Markus Sporrer aus Neualbenreuth einstimmig für weitere zwei Jahre als Vorsitzender bestätigt.
Vorsitzender Markus Sporrer betonte in seinem umfangreichen Rechenschaftsbericht, dass 2019 wieder ein sehr aktives Jahr "im Auftrag der regionalen Energiewende" gewesen sei. Er verwies auf 25 Termine, Besprechungen und Sitzungen. Das "Funktionsteam" der TIR Energie habe zahlreiche Arbeitsstunden, allesamt ehrenamtlich, hinter sich. Gleichzeitig lobte er die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis. Die Zusammenarbeit mit den Kommunen hingegen sei nach wie vor ausbaufähig, so Sporrer.
1,1 Prozent Dividende
Der Vorsitzende ging auch auf die Projekte ein, die in Angriff genommen wurden. So sei 2019 eine Photovoltaikanlage in Konnersreuth in Betrieb gegangen. 2020 sei auf dem Dach des Sportheims des FC Lorenzreuth eine Photovoltaikanlage montiert worden, die seit Ende Juli am Netz sei. Die Bürgerenergiegenossenschaft betreibe zwei PH-Anlagen am Kreisbauhof und sei auch am Windpark in Asch beteiligt. Erfreut zeigte er sich, dass alle Anlagen sehr gut laufen und jeweils zwischen 5 und 9 Prozent über dem Plan liefen. Der Jahresabschluss 2019 habe einen Überschuss von 2398 Euro erbracht, es werde eine Dividende von 1,1 Prozent an die Mitglieder ausgeschüttet. Sporrer freute sich, dass der Verlust aus den Starterjahren mittlerweile neutralisiert sei. 2020 werde man ebenso wieder deutlich steigende Ergebnisse einfahren. Die Entwicklung der TIR Energie eG sei weiterhin sehr positiv, stabil und planmäßig.
Die Bürgerenergiegenossenschaft, 2015 von 44 Mitgliedern gegründet, habe aktuell 87 Mitglieder mit 838 Anteilen, die eine Einlage von 208 500 Euro leisteten. Detailliert ging Sporrer auf die Bioabfall-Vergärungsanlage Nordoberpfalz (BAVA Nopf) ein, die in diesem Jahr mit drei weiteren Bürgerenergiegenossenschaften aus dem Landkreis Neustadt und der Stadt Weiden auf Initiative der TIR Energie eG gegründet wurde. Alle vier Genossenschaften seien gleichberechtigt. Sporrer bezeichnete dieses Vorhaben als "Leuchtturm-Projekt" mit einem regional geschlossenen Wirtschaftskreislauf sei. Bioabfälle und organische Reststoffe aus den drei Gebietskörperschaften werden in der ehemaligen Deponie Kalkhäusl bei Weiherhammer verwertet. Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf rund acht Millionen Euro, wobei jede Genossenschaft mit einem Eigenanteil von 400 000 Euro beteiligt sei. Sporrers Appell an die Mitglieder: "Es kann kräftig gezeichnet werden". Die Inbetriebnahme dieser Anlage ist im vierten Quartal 2022 geplant.
Sporrer blickte auch in die weitere Zukunft: Ziel sei, die Kooperation mit benachbarten Energiegenossenschaften weiter auszubauen, etwa auch im Bereich der Klärschlammtrocknung und eventueller Wasserstoffprojekte. Einstimmig wurde anschließend der Jahresergebnis und die Ausschüttung genehmigt.
Beeindruckt von Aktivitäten
Stellvertretender Landrat Toni Dutz zeigte sich beeindruckt von den Aktivitäten dieser Genossenschaft. Energie, Wertschöpfung und Nachhaltigkeit seien spannende Felder. Eine Bürgergenossenschaft sei ein absolut wichtiges Thema, "ihr seid zum richtigen Zeitpunkt an den Start gegangen".
Bei den geheim durchgeführten Neuwahlen wurde Thomas Sporrer einstimmig als Vorsitzender bestätigt, ebenso Manfred Zölch als Zweiter und Katrin Roider als Dritte Vorsitzende. Michael Häckl, der als Aufsichtsratsmitglied turnusgemäß ausschied, wurde erneut in den Aufsichtsrat gewählt.
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