Maibaum-Aufstellen, Feuerwehrfest: Der Burschenverein Rothenstadt hat alle Hände voll zu tun. Nun müssen die Burschen jedoch zusätzlich Arbeit und Geld investieren, weil Unbekannte ihr Vereinsheim in der Maierhofstraße nahe den Sportplätzen verwüstet haben – wieder einmal. Wie der zweite Vorstand Marco Bäumler gegenüber Oberpfalz-Medien berichtet, haben es Unbekannte in den vergangenen Jahren immer wieder auf die nur vier mal vier Meter große Hütte abgesehen. „Gelegentlich ist immer ein bisschen was gewesen“, sagt Bäumler. Beispielsweise hätten vermutlich Jugendliche das Brennholz weggeräumt und als Rampe woanders wieder aufgebaut. Im April jedoch nahmen die Verwüstungen stark zu.
Verschmorte Plastikreste
Die zum Vereinsheim gehörende Wiese wurde mehrfach vermüllt, aufgestapeltes Holz im Umkreis verteilt, der Zaun um das Gelände und weitere Gegenstände beschädigt. Mitte April folgte ein Einbruch. Die Täter brachen den Fensterschutz auf, traten eine Plexiglasscheibe ein und gelangten in die Hütte. Sie stahlen zwei Steigen Dosenbier und verteilten leere Dosen und zerdepperte Flaschen auf dem Platz um die Hütte. Im Inneren des Vereinsheims muss zumindest gekokelt oder ein kleines Feuer gelegt worden sein, wie verschmorte Plastikreste auf dem Boden beweisen. „Wir können von Glück reden, dass die Hütte nicht komplett abgebrannt ist“, so Bäumler. „Da war jetzt eine Grenze überschritten, deshalb haben wir die Polizei eingeschaltet.“ Diese berichtete am 18. April, die Inneneinrichtung sei fast komplett verwüstet worden. Der Schaden werde auf 2000 Euro geschätzt.
Wer für die Verwüstungen und Schäden verantwortlich ist, ist den Burschen nicht bekannt. Jugendliche könnten es theoretisch gewesen sein, sagt Bäumler, weil die Bierdosen offenbar ausgetrunken worden sind. „Aber das kann auch in eine andere Richtung gehen.“ Von gezielten Angriffen gegen die Burschen geht er nicht aus. Es sei zwar vereinzelt vorgekommen, dass Anwohner verärgert waren, wenn ein Fest länger gedauert habe. „Aber das haben wir immer gleich geklärt.“
Provisorisch gesichert
Inzwischen haben die Burschen ihre Hütte provisorisch gesichert, um ein erneutes Eindringen zu verhindern. „Wir haben erst einmal mit Schrauben alles zugeschraubt. Wer jetzt da rein möchte, müsste Werkzeug benutzen“, sagt Bäumler. Für anstehende Reparaturen und richtiges Aufräumen habe die Zeit gefehlt, unter anderem wegen des Maibaumaufstellens, des am Freitag startenden dreitägigen Jubiläums der Feuerwehr Rothenstadt und weil die Jungs arbeiten und Familien haben. Zudem hat der Verein erst kürzlich einen Pachtvertrag mit der Stadt Weiden für die Hütte unterschrieben.
So ärgerlich es sei, wegen der Verwüstungen zusätzlich Arbeit und Geld investieren zu müssen, so nötig seien Aufräumarbeiten und Reparaturen. Und wenn es dann losgeht, wollen die Burschen auch gleich ein paar altersbedingte Ausbesserungen erledigen.
Der Burschenverein möchte das Thema nicht unnötig breit treten, weist aber darauf hin, dass die Polizei im April angekündigt habe, im betroffenen Bereich verstärkt Streife zu fahren und dass sowohl die Burschen als auch Besucher des Sportheims vermehrt ein Auge auf die Hütte haben wollen. Zeugen, die zu den Geschehnissen Mitte April etwas sagen können oder neue Beobachtungen machen, könnten sich unter der Telefonnummer 0961/401-0 bei der Weidener Polizei melden.
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