Schlammersdorf
20.11.2018 - 16:42 Uhr

Nahe und dringliche Aufgabe

Mit unvorstellbarer Härte und Grausamkeit wird der erste "moderne" Maschinenkrieg geführt. Auf das Ende des Ersten Weltkriegs blickt Bürgermeister Gerhard Löckler in der Gedenkfeier am Vorabend des Volkstrauertags zurück.

„Der Volkstrauertag hat in unserer Gemeinde nichts von seiner Bedeutung verloren“, bringt Bürgermeister Gerhard Löckler in seiner Rede bei der Gedenkfeier zum Ausdruck. Bild: Brendel, Hubert (BR)
„Der Volkstrauertag hat in unserer Gemeinde nichts von seiner Bedeutung verloren“, bringt Bürgermeister Gerhard Löckler in seiner Rede bei der Gedenkfeier zum Ausdruck.

Die Teilnahme der Bürger und der Vereine - der Feuerwehr, der Marianischen Männer-Congregation (MMC), der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB), des Katholischen Frauenbundes (KDFB) sowie des Schützenvereines "Eichenlaub" - an der in gebührender und würdiger Form gestalteten Gedenkfeier war groß.

Bürgermeister Gerhard Löckler berichtete bei der Zeremonie, dass sich im Gemeindearchiv seit einigen Jahren ein für ihn kostbares, aber auch bedrückendes, im Jahr 1930 angelegtes Buch befindet. Es trägt den Titel "Unserer Gemeinde Ehrenbuch" und ist, nach Überlieferungen, den "tapferen Kämpfern im großen Krieg" gewidmet. Handschriftlich sind in dem Werk jene 139 Personen aus der Pfarrei aufgeführt, die in den Ersten Weltkrieg zogen. 33 davon kehrten nicht wieder in die Heimat zurück.

Zivile Opfer in Ernstfeld

Der Zweite Weltkrieg habe alles ins Unfassbare gesteigert, brachte das Gemeindeoberhaupt zum Ausdruck. Über 28 Millionen Soldaten und über 39 Millionen Zivilisten verloren ihr Leben. Löckler erinnerte auch daran, dass mehr als 55 Soldaten aus der Pfarrgemeinde im Zweiten Weltkrieg ihr Leben lassen mussten oder noch an den Folgen des Krieges starben. Die Gedenkfeier wurde auch besonders den zivilen Opfern gewidmet, die im April 1945 beim Beschuss von Ernstfeld ums Leben kamen.

Der Bürgermeister forderte die Einwohner auf, sich mit allen Frauen und Männern der Bundeswehr, die bei ihren Auslandseinsätzen ihr Leben für die Freiheit in Deutschland riskieren, besonders solidarisch zu zeigen. "Die heutigen Konflikte in der Welt mit ihren vielen Geflüchteten, Vermissten und Toten zeigen am Volkstrauertag, wie nah und dringlich die Friedensaufgabe ist", hob Löckler hervor. Im Gedenken an alle Gefallenen, Verstorbenen und Vermissten legte er am Kriegerdenkmal in der Ortsmitte einen Kranz nieder.

Böllerschüsse und Hymne

Der Gedenkfeier war ein Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Luzia vorausgegangen, den Pater Adrian Kugler zelebrierte und den acht Bläser der Musikkapelle Dießfurt unter der Leitung von Werner Schreml mit der Schubertmesse umrahmten. Der Geistliche hob in seiner Predigt die Bedeutung des Volkstrauertags hervor und gab zu verstehen, dass "ein in den Ländern sich verbreitender Nationalismus keine Grundlage für Frieden" sei.

Bei der Zeremonie am Kriegerdenkmal sprach Kugler Gebete und Fürbitten zum Volkstrauertag. Dazu passten die Gedanken, vorgetragen von Saskia Distler und Laurin Wiesnet von der Katholischen Landjugend. Die Musiker gaben der Gedenkfeier mit einer Intrade, dem "Harre meine Söhne" sowie dem Lied vom "Guten Kameraden" einen würdigen Rahmen. Zum krönenden Abschluss intonierten sie, begleitet von Böllerschüssen, die Nationalhymne.

 
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