Josef Nickl wurde 1928 in Naslitz als achtes von neun Kindern einer Bauernfamilie geboren. 1948 begann er in Regensburg mit dem Studium der Theologie und schloss dieses 1954 ab. Im gleichen Jahr erhielt er am Fest der Heiligen Peter und Paul (29. Juni) im Dom zu Regensburg mit weiteren 40 Diakonen durch Erzbischof Michael Buchberger das Sakrament der Priesterweihe. Der am darauf folgenden Tag in seiner Heimatpfarrei durch Pfarrer Johann Brunner ausgerichtete Empfang war überwältigend. Am 4. Juli 1954 feierte der junge Priester dann seine Primiz. Von 1954 bis 1957 war Josef Nickl Kaplan in Tiefenbach und anschließend bis 1963 Expositus in Biberbach.
Religionslehrer in Schwandorf
Überraschend seine Berufung zum Religionslehrer an die Berufsschule in Schwandorf. 1968 erfolgte die Ernennung zum Oberstudienrat und 1980 zum Studiendirektor. Auch nach seiner offiziellen Pensionierung im Jahre 1992 war er fast noch jeden Tag in der Schule anzutreffen und er erteilt auch noch Unterricht bis 1995. Neben seinen schulischen Verpflichtungen war der Bischöflich Geistliche Rat 52 Jahre als Seelsorger im Elisabethenheim Schwandorf tätig. Anlässlich seines 60-jährigen Priesterjubiläums wurde ihm im Juli 2014 die Konrad-Max-Kunz-Medaille der Stadt Schwandorf verliehen.
Ausgeglichen und tolerant
Studiendirektor a. D. Josef Nickl (d' Vetterlspfarrer, wie er in Schlammersdorf genannt wurde), zeichnete sein freundliches Wesen aus. Er war immer stark mit seiner alten Heimat und den dort lebenden Menschen verbunden, obwohl es ihn oft in die Ferne zog und sein Lebensmittelpunkt seit 1969 Schwandorf war. Bereits bei seiner Verabschiedung aus dem Lehramt wurde von seinen Kollegen festgestellt: „Das Fundament seines Denkens bilden feste und klare Wertvorstellungen, die sich an christlichen Grundlagen orientieren und ihm die erforderliche Gelassenheit im Umgang mit Menschen und ihren Problemen gegeben haben und geben. In seiner Weltanschauung ist er durch nichts zu erschüttern, gleichzeitig ist er extrem tolerant – eine sehr selten anzutreffende Kombination. Er ist ein Mensch, der fröhlich und sehr ausgeglichen ist, der nie von Launen getrieben wird.“ Wer den Verstorbenen gekannt hat, weiß, dass diese Worte die Wesensart dieses Priesters sehr genau trafen.
Seine letzte Ruhe findet BGR Josef Nickl in seiner Heimatpfarrei Schlammersdorf. Am Donnerstag, 20. April, findet in der Pfarrkirche St. Luzia um 14.30 Uhr das Requiem mit anschließender Beerdigung statt.
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