Nur wenige Tage nach Eintreffen des Förderbescheides vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz für das Regionalbudget für den Kooperationsraum „Vierstädtedreieck“ hat die Gemeinde bekundet, eine Förderung in Anspruch nehmen zu wollen. Mit dem Regionalbudget haben die Kommunen erstmals im Zuge der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) die Möglichkeit, die Förderung von Kleinprojekten in ihrer Region selbst zu steuern.
Über das Eintreffen des ALE-Förderbescheides mit einem Volumen von 90 000 Euro informierte Annika Schreier, Regionalmanagerin der ILE "Vierständedreieck", die Kommunen per E-Mail. Mit dem Regionalbudget sollen grundsätzlich Kleinprojekte von maximal 20 000 Euro mit bis zu 80 Prozent gefördert werden. Der ILE stehen insgesamt 100 000 Euro zur Verfügung, wobei das ALE 90 Prozent der Fördermittel bereitstellt. Die kommunalen Allianzen haben einen Eigenanteil von zehn Prozent zu tragen.
In der Sitzung des Gemeinderats informierte Bürgermeister Gerhard Löckler, mit welchem Kleinprojekt eine Inanspruchnahme aus dem Regionalbudget beabsichtigt ist. Er beschrieb es als „Zeithaltestelle“: als ein Platz, an den sich die Menschen zurückziehen und ihren Gedanken nachgehen können. Angedacht sei eine Stelle in der Ortsmitte von Schlammersdorf an der Pfarrkirche, direkt an den sogenannten Pfarrhof angrenzend, teilte der Bürgermeister mit.
Als „Zeithaltestelle“ werde ein durch eine dichte Bepflanzung abgeschirmter, geschützter Raum bezeichnet. Dieser solle ein Ort des Rückzugs, der Stille, des Gedenkens und der Erinnerung werden. Ungestört könne dort Trauer über Menschen, deren Ruhestätte nicht bekannt ist oder deren Gräber nicht besucht werden können, bewältigt werden, ebenso Trauer über „Sternenkinder“ die nie das Licht der Welt erblickten, merkte Löckler an.
Der Ort solle aber nicht nur zur Bewältigung negative Gedanken dienen, sondern man solle sich dort auch in Ruhe über schöne Dinge oder Erlebnisse freuen und eine ungestörte Zeit der Entspannung und Erholung genießen können. Die veranschlagten Kosten für das Kleinprojekt bezifferte der Gemeindechef mit etwa 10 000 Euro, die seiner Einschätzung nach durch Eigenleistungen aber nicht erreicht werden.
Neben der „Zeithaltestelle“ - den Platz dafür würde sowohl die Pfarrei als auch die Kirchenverwaltung zur Verfügung stellen - ist darüber hinaus die Anschaffung von Sitzbänken vorgesehen. Sie sollen an exponierter Stelle im Gemeindebereich einen Platz finden, etwa an Radwegen oder Plätzen, die einen Rundblick bis ins Fichtelgebirge bieten.
Eine Förderanfrage für derartige Kleinprojekte haben die Kommunen bis Mitte März einzureichen. Anschließend wird ein Gremium tagen und über eine Befürwortung der gewünschten Vorhaben entscheiden. Nach einer Zustimmung und der Unterzeichnung eines Vertrages mit der verantwortlichen Stelle können die Träger der Kleinprojekte mit der Umsetzung beginnen.
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