Schlicht bei Vilseck
19.11.2023 - 11:18 Uhr

BGR Martin Schultes verstorben – 33 Jahre Pfarrer in Schlicht

Die freundliche Art, mit der Pfarrer Martin Schultes auf jeden zuging und Unterhaltung pflegte, machte ihn außerordentlich beliebt. Der langjährige Seelsorger von Schlicht starb kurz vor seinem 80. Geburtstag in Stamsried.

BGR Martin Schultes war 33 Jahre lang der Pfarrer von schlicht. Er verstarb kurz vor seine 80. Geburtstag. Bild: ct
BGR Martin Schultes war 33 Jahre lang der Pfarrer von schlicht. Er verstarb kurz vor seine 80. Geburtstag.

Völlig überraschend ist am 10. November Bischöflich-Geistlicher Rat und Pfarrer i. R. Martin Schultes kurz vor seinem 80. Geburtstag in Stamsried verstorben. Am Freitag, 17. November, fand er unter großer Anteilnahme der Gläubigen aus Stamsried und Umgebung sowie auch aus Schlicht, die zahlreich und mit einigen Fahnenabordnungen angereist waren, in Roding seine letzte Ruhestätte. Das feierliche Requiem wurde unter Konzelebration von rund 15 Mitbrüdern von Dekan Ralf Heidenreich geleitet.

Geboren wurde Martin Erhard Schultes am 9. Dezember 1943 als fünftes Kind der Eheleute Franz und Franziska Schultes in Georgenberg im Oberpfälzer Wald in der Nähe der tschechischen Grenze. Nach der Grundschule in Neudorf besuchte er das Augustinus-Gymnasium in Weiden und legte dort 1965 das Abitur ab. Während des Studiums der Philosophie und Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Regensburg besuchte der vielseitig interessierte Student auch Kurse in Experimentalphysik und Beobachtung auf der Sternwarte; zwei Semester studierte er auch an der Julius-Maximilians- Universität in Würzburg. Am 3. Juli 1971 wurde er mit zwölf weiteren Mitbrüdern im Dom zu Regensburg von Diözesanbischof Dr. Rudolf Graber zum Priester geweiht und am 17. Juli feierte er Primiz in der Heimatgemeinde zu Neukirchen St. Christoph.

Getreu seinem Primizspruch „Herr, auf Dein Wort hin will ich die Netze auswerfen“, fühlte er sich in seinem priesterlichen Dienst stets der Seelsorge um die ihm anvertrauten Gläubigen verpflichtet. Nach Einsätzen als Kaplan in St. Albertus Magnus Regensburg und in St. Martin Amberg wurde er 1980 zum Pfarrer von Schlicht berufen. Es blieb bis zum Eintritt in den Ruhestand im September 2013 seine einzige Pfarrstelle. Das erklärt auch seine besondere Verbundenheit mit „den Schlichtern“, die bis zu seinem Tod anhielt. Besuche in seiner alten Pfarrei bei besonderen kirchlichen oder auch bei privaten Anlässen und regelmäßige schriftliche oder telefonische Kontakte belegen das. Die aufgeschlossene und freundliche Art, mit der Martin Schultes, auf jeden zuging und Unterhaltung pflegte, machte ihn außerordentlich beliebt. Bewundert wurde auch sein unermüdlicher Einsatz bei den täglichen und bei mindestens drei Gottesdiensten an Wochenenden. In seine Zeit in Schlicht fielen zudem bedeutende bauliche Maßnahmen, wie der Bau des Kindergartens St. Martin, des neuen Pfarrheims und die Generalsanierung der Pfarrkirche innen und außen. Auf Anregung seiner Pfarrei wurde er 1999 von Bischof Manfred Müller zum Bischöflich-Geistlichen Rat ernannt.

Nach seinem 33-jährigem Wirken in Schlicht zog er nach Stamsried in die Nähe der Heimat seiner langjährigen Haushälterin Rosemarie Schoierer. Dort wirkte Schultes ebenfalls weiter segensreich in der Seelsorgeeinheit Stamsried und betreute als Ruhestandspfarrer das Kuratbenefizium St. Vitus Pösing, die Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer Stamsried, St. Matthäus Friedersried, Expositur Hl. Dreifaltigkeit Strahlfeld mit. Auch im neuen Umfeld erfreute er sich aufgrund seiner umgänglichen Art schnell großer Beliebtheit und sein 50-jähriges Priesterjubiläum wurde mit einem großen Festakt der Pfarreiengemeinschaft gefeiert. Das Jubiläum nahmen auch die Pfarrei und der Kirchenchor Schlicht im Vorjahr zum Anlass, reisten nach Stamsried und bereiteten ihm mit der musikalischen Gestaltung eines Gottesdienstes eine große Freude. Eine letzte persönliche Begegnung mit „seiner“ Schlichter Pfarrgemeinde war der Besuch der Seniorenadventsfeier im Dezember 2022, wo er noch einmal die Sympathien seiner ehemaligen „Schäfchen“ spüren durfte. Auch in Schlicht wird demnächst in einem eigenen Requiem in großer Dankbarkeit seiner gedacht.

 
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