Schlicht bei Vilseck
18.12.2018 - 14:16 Uhr

Doppelte Freude: Musikgenuss und Spende beim Benefizkonzert der Werkvolkkapelle

Durchwegs auf sehr hohem musikalischen Niveau steht auch bei seiner 42. Auflage das Benefizkonzert der Werkvolkkapelle Schlicht. Die Zuhörer zeigen sich beeindruckt.

Zum 42. Mal veranstaltet die Werkvolkkapelle Schlicht ihr vorweihnachtliches Benefizkonzert, zum zweiten Mal dirigiert von Sabine Kredler. Bild: ct
Zum 42. Mal veranstaltet die Werkvolkkapelle Schlicht ihr vorweihnachtliches Benefizkonzert, zum zweiten Mal dirigiert von Sabine Kredler.

Gut gefüllt war die Turnhalle in Schlicht, als Vorsitzender Harald Lukesch das Wort an Moderator Hubert Hüttner übergab, der gekonnt und gut informiert durch das Programm führte. Er verwies darauf, dass der Erlös wie in den 41 Jahren zuvor erneut der Lebenshilfe in Amberg und auch wieder dem Kindergarten St. Martin in Schlicht zugute kommt. Insgesamt wurden laut Hüttner durch die Konzerte bereits deutlich über 78 000 Euro eingespielt und für gute Zwecke zur Verfügung gestellt.

Unter der Stabführung von Sabine Kredler startete die Werkvolkkapelle die musikalische Weltreise mit dem schwungvollen und doch festlichen „Florentiner Marsch“, komponiert von Julius Fucik. Dann ging es weiter in den Osten der USA mit der „Blue Ridge Saga“ (James Swearingen) und ihren vielfältigen Melodienfolgen. Dass sie eine breite Palette musikalischer Stilrichtungen beherrschen, bewiesen die Turmbläser, eine seit 30 Jahren bestehende Formation der Werkvolkkapelle, die unter Leitung von Andreas Kredler mit „Friends“ als Septett auftraten und Stücke der Tiroler Band Viera Blech präsentierten. Dafür ernteten sie viel Beifall.

Das große Ensemble der Werkvolkkapelle setzte dann in Bayern die Reise fort. Es vermittelte mit „Herrliche Bergwelt“ (Herbert Nieswandt, Alfred Burger) ein eindrucksvolles Bild der Alpen mit eingängigen und zum Teil auch bekannten Melodien, um dann aber gleich zum Sprung in die Niederlande anzusetzen. In der Komposition „The Saint and the City“ ließ sich Jacob de Haan von einer alten Sage inspirieren und verwendete dafür die Melodie der Hymne "Laudate Dominum" als zentrales musikalisches Thema.

Beeindruckend präsentierte sich auch der Nachwuchs der Werkvolkkapelle, letztmals dirigiert von Sabine Kredler und verstärkt durch Wiedereinsteiger und einige Musiker der ersten Garnitur auf ihren Zweit-Instrumenten. Das Jugendorchester intonierte sicher und beschwingt Melodien aus dem „Dschungelbuch“ (arrangiert von Michael Brown), „All about that Bass“ (Meghan Trainor, Frank Bernaerts) und schließlich „Summernights“ aus dem Musical "Grease" (Warren Casey, Jim Jacobs, Idar Torskangerpoll). Es erntete dafür einen Riesenapplaus und Zugabe-Rufe. Etwas wehmütig verabschiedete sich Sabine Kredler nach acht Jahren als Leiterin des Nachwuchses. Sie übergab den Posten an Irene Meiler, womit das Fortbestehen des Nachwuchsorchesters gesichert sei.

Nach der Pause, in der sich die Besucher stärken konnten, starteten die Musiker der Kapelle den zweiten Teil des Konzerts in Deutschland mit „Mit der Kraft der Musik“ von Markus Götz, ehe sie mit „Eighties Flashback“ (Arrangement Paul Murta) noch einmal die USA ansteuerten und mit Stücken wie „Thriller“ (Michael Jackson), „Time After Time“ (Cyndi Lauper) und „Eye of the Tiger“ (Survivor) begeisterten.

Eher ruhige, heimatliche Klänge brachte die Schlichter Stub'nmusik zu Gehör, eine seit rund 20 Jahren bestehende Gruppierung der Werkvolkkapelle, unter Leitung von Paula Stubenvoll: „Auf da Hoid“ (Landler von Michl Meißner), „Böbinger Walzer“ (Wolfi Scheck) und „Dreistoana Polka“ (Martin Schwab) lauteten die Titel. Großer Applaus war der Lohn für den sehr harmonischen Auftritt.

Eine eigene Weltreise unternahm dann auch der Schlichter Kirchenchor unter Leitung von Heinz Krob. Dem originellen „Uns`re kleine Nachtmusik“, arrangiert von Lorenz Maierhofer frei nach Wolfgang Amadeus Mozart, dem einfühlsam dargebotenen „Griechischen Wein“ von Udo Jürgens und schließlich der mitreißenden mexikanischen Volksweise „La Cucaracha“ (Ursula Barthel) lauschten die Zuhörer gebannt und honorierten die Lieder mit langem Beifall.

Dass Sabine Kredler es versteht, die mehr als 40 Mitglieder ihrer Kapelle mit modernen und schwungvollen, aber auch anspruchsvollen Stücken zu begeistern, bewiesen das temperamentvolle „Granada Ouverture“ von Carmine Pastore, aber auch die Wiener-Walzer-Klänge der „Erinnerungen an Robert Stolz“, arrangiert von Walter Tuschla. Mit stürmischem Applaus erklatschte sich das Publikum einige Zugaben.

Zweiter Bürgermeister Thorsten Grädler zollte in seiner Ansprache der Werkvolkkapelle hohe Anerkennung. Sie tue seit mehr als 40 Jahren mit diesem Konzert zweifach Gutes. Biete sie doch zum einen den Besuchern einen besonderen Hörgenuss und unterstütze zum anderen mit dem Erlös Menschen mit Behinderung. Grädler überreichte Vorsitzendem Harald Lukesch gleich zwei Schecks. Sonja Schnellinger als Leiterin der Kindertagesstätte St. Martin in Schlicht und der Vorsitzende der Lebenshilfe Amberg, Eduard Freisinger, dankten der Werkvolkkapelle für die großartige Hilfe in all den Jahren. Dass der Erlös des Konzerts und damit die Unterstützung auch in diesem Jahr stattlich ausfiel, dazu trug neben Eintritt und Spenden die Bewirtung in der Pausenhalle bei.

Einen Glanzpunkt setzt der Kirchenchor Schlicht unter der Leitung von Heinz Krob (links) mit seinen Liedern. Bild: ct
Einen Glanzpunkt setzt der Kirchenchor Schlicht unter der Leitung von Heinz Krob (links) mit seinen Liedern.
Stücke von „Viera Blech“ präsentieren die „Turmbläser and Friends“, geleitet von Andreas Kredler (Dritter von rechts). Bild: ct
Stücke von „Viera Blech“ präsentieren die „Turmbläser and Friends“, geleitet von Andreas Kredler (Dritter von rechts).
 
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