Schlicht bei Vilseck
30.05.2022 - 16:22 Uhr

KAB Schlicht löst sich mangels Führungsteam auf

Gedrückt war die Stimmung bei der Jahreshauptversammlung der KAB Schlicht. Da sich niemand für ein neues Führungsteam fand, löste sich der Ortsverband auf.

Die letzte Mitgliederehrung der KAB Schlicht (von links): Vorstandssprecher Hans Ludwig Adam, Bürgermeister Hans-Martin Schertl, Jubilar Hans Streit, Diözesanpräses Stephan Rödl und Präses Dieter Gerstacker. Bild: ct
Die letzte Mitgliederehrung der KAB Schlicht (von links): Vorstandssprecher Hans Ludwig Adam, Bürgermeister Hans-Martin Schertl, Jubilar Hans Streit, Diözesanpräses Stephan Rödl und Präses Dieter Gerstacker.

Hans Ludwig Adam als Sprecher des Führungsteams der KAB Schlicht machte zu Beginn der Jahreshauptversammlung deutlich, dass diese notwendig sei, da im Herbst 2021 kein Vorstand gefunden werden konnte. Nun müsse man entscheiden, wie es weitergehen soll. Wenn kein Wunder geschehe, habe die Gruppierung keine Zukunft, sagte Adam. Das aktuelle Führungsteam könne aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht weitermachen. Trotz aller Bemühungen habe sich niemand gefunden, die Leitungsarbeit fortzusetzen. Dies bedauerte Adam sehr. Schließlich sei die KAB seit über 69 Jahren ein großer Aktivposten in der Pfarrei Schlicht gewesen.

Nachdrücklich appellierte er an die Mitglieder: Auch wenn es mit der KAB nicht weitergehe, sollten sie doch der KAB treu und den christlichen und sozialen Zielen verbunden bleiben. Bilanz über das vergangene halbe Jahr zog Schriftführerin Gerlinde Schmalisch. Trotz Corona habe die KAB an kirchlichen und weltlichen Festen teilgenommen und verschiedene Gottesdienste mitgestaltet. Da sich niemand fürs Führungsteam fand, wurde die Neuwahl abgebrochen.

Diözesanpräses Stephan Rödl zeigte sich zwiegespalten – einerseits erfreut, nach der Corona-Zwangspause wieder einmal eine KAB-Veranstaltung besuchen zu können, aber wegen der drohenden Auflösung der KAB Schlicht auch traurig. Er zeigte auch Möglichkeiten auf, wie es weitergehen könne. Mitglieder könnten zu einer anderen KAB-Gruppe in der Umgebung wechseln. Oder man könnte sich, wie dies bereits andere Gruppen der Diözese getan haben, der KAB St. Emmeram in Regenburg anschließen. Von Ort aus erfolgten Verwaltung und Vereinsleitung, vor Ort wären weiterhin Aktivitäten der KAB Schlicht möglich. Auch er appellierte an die Mitglieder, die Ziele der KAB weiter zu unterstützen.

Bürgermeister Hans-Martin Schertl bedauerte ebenfalls die Situation, habe er doch die KAB Schlicht als wirklichen Aktivposten in der Pfarrei und Hans Ludwig Adam als unermüdlichen Motor gesehen, der sich mit aller Kraft für ein lebendiges Vereinsleben und das Fortbestehen der KAB eingesetzt habe. Präses Dieter Gerstacker zollte den Mitgliedern Anerkennung, auch in der heutigen Zeit Flagge zu zeigen und das Banner der KAB buchstäblich hoch zu halten. Den Vorwurf der Untätigkeit brauche man sich in Schlicht sicher nicht zu machen. Die KAB sei viel mehr als ein frommes Beiwerk, sagte Gerstacker und würdigte deren Verständnis für die Nöte der arbeitenden Menschen und den Einsatz für Solidarität und Gerechtigkeit in der Gesellschaft. Gerade heute sei der Einsatz für die Würde des Menschen und für eine humane Gesellschaft wichtiger denn je.

Bei der letzten Ehrung der KAB Schlicht wurde Hans Streit für 40-jährige Mitgliedschaft und 26-jährige Mitarbeit im Führungsteam mit Urkunde und Ehrennadel ausgezeichnet. An die Jahreshauptversammlung schloss sich sofort die weitere Versammlung an, bei der die 24 anwesenden Mitglieder schweren Herzens, aber einstimmig der Auflösung zustimmten. Die KAB Schlicht erlischt zum Ende des Jahres als eigener Ortsverband. Das noch vorhandene, recht überschaubare Vereinsvermögen soll als Spende der Werkvolkkapelle, die aus der KAB hervorgegangen ist, zufallen. Jochen Weiß, Mitglied des Führungsteams des KAB-Kreisverbandes versprach den Mitgliedern aus Schlicht, für ihre Belange und Interessen zur Verfügung zu stehen.

 
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