Auch wenn sie nicht mehr in der Öffentlichkeit steht, so ist die doch weiter präsent in ihrem Heimatort Schlicht, in der Stadt Vilseck und im Landkreis: Roswitha Graßler feiert an diesem Sonntag im Kreis ihrer Familie 70. Geburtstag.
Geboren 1951 in Vilseck, wuchs sie dort mit zwei Schwestern auf, erlernte den Beruf einer Einzelhandelskauffrau und gab 1971 Hans Graßler aus Schlicht das Ja-Wort. Die drei Kinder Andrea, Günther und Markus machten ihr Glück perfekt. Inzwischen freuen sich Oma Roswitha und Opa Hans auch über die drei Enkelkinder Lukas, Johannes und Annika.
Doch das Leben von Roswitha Graßler war über viele Jahrzehnte nicht nur von der Sorge um die Familie und vom Einsatz im Beruf geprägt, sondern vor allem von ihrem ehrenamtlichen Engagement für die Allgemeinheit in Politik und Kirche. So gehörte sie von 1990 bis 2014 dem Stadtrat Vilseck an, war dort über 17 Jahre Vorsitzende der CSU-Fraktion und bekleidete auch von 2004 bis 2008 das Amt der Dritten Bürgermeisterin. Von 1996 bis 2014 vertrat sie die Großgemeinde Vilseck im Kreistag, über einige Jahre als stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Auch gehörte sie dem Kreisvorstand der CSU an. 1981 hob sie in Vilseck die Frauen-Union mit aus der Taufe und war deren stellvertretende Kreisvorsitzende. "Als langjähriger Motor der CSU auf lokaler Ebene ist es ihr mit großem persönlichen Einsatz immer um das Wohl der Bürger im Stadtgebiet und Landkreis gegangen und sie hat dabei ihre Meinung immer offen und engagiert vertreten. Das hat auch die Bevölkerung bei den Stadtrats- und Kreistagswahlen mit hervorragenden Ergebnissen honoriert", durfte sie bei ihrer Verabschiedung aus der politischen Verantwortung 2014 hören.
Neben der Politik engagierte sich Roswitha Graßler aber auch über Jahrzehnte hinweg in der Pfarrgemeinde Schlicht. Von 1986 bis 2008 gehörte sie dem Pfarrgemeinderat an, von Anfang an als stellvertretende Vorsitzende und zuletzt auch als Vorsitzende. Den Frauenbund Schlicht, eine tragende Institution in der Pfarrei, leitete sie als Vorsitzende von 1984 bis 2000 und führte ihn in eine Blütezeit mit einem Höchststand an Mitgliedern. Darüber hinaus stellte sie sich als Lektorin, Kommunionhelferin und von 1992 bis 2008 als aktives Mitglied im Kirchenchor und zuletzt im Seniorenbetreuungsteam in den Dienst der Pfarrei. In ihrem Engagement in Pfarrgemeinderat und Frauenbund und mit ihren vielfältigen Ideen und ihrer Musikalität war sie auch Initiatorin und treibende Kraft, dass der Schlichter Pfarrfasching gerade in den 80er- und 90er-Jahren ein vielbeachtetes und überaus beliebtes Ereignis wurde. Überhaupt waren Musik und Gesang im Hause Graßler immer zu Hause. Roswitha Graßler gehörte auch dem Schlichter Vierg`sang an, der über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und beliebt war.
Ein schweres Schicksal traf die Familie, als Sohn Markus im November 2000 bei dem Seilbahnunglück am Kitzsteinhorn auf tragische Weise ums Leben kam, ein Schlag von dem sich gerade seine Mutter nie mehr richtig erholte. 2012 wurde eine ernste Erkrankung festgestellt, die eine schwierige Operation nötig machte und die in der Folge auch die Aufgabe ihrer öffentlichen Ämter zur Folge hatte. Nach einigen Jahren der gesundheitlichen Besserung ist sie seit 2019 gezwungen, sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und in der liebevollen Obhut und Pflege ihrer Familie in ihrem Haus am Kagerweg zu leben.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.