Dass die Mittelschule (früher: Hauptschule) Schmidgaden in ihrer heutigen Form existiert, hat mit der Gebietsreform vor einem halben Jahrhundert zu tun. Darauf wies Schulamtsdirektorin Susanne Muffert hin, die die Festansprache bei der Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre Mittelschule Schmidgaden“ in der Schulaula hielt.
1973 wurde die Schulorganisation im Raum Schmidgaden/Dürnsricht geändert, so dass die öffentliche Volksschule Schmidgaden von einer Grund- und Hauptschule (Schülerjahrgänge 1 mit 9) zu einer Hauptschule (Schülerjahrgänge 5 mit 9) umgebildet wurde. „So kam es zur Gründung der reinen Hauptschule Schmidgaden, die im Jahr 1973/74 mit 405 Schülerinnen und Schülern gestartet ist“, erinnerte Muffert.
427 Schüler als Höchstzahl
Die Schülerzahl stieg anfangs sogar noch auf 427 im Schuljahr 1975 an; aber das war schon der Höhepunkt. Laut Muffert wurde die „Talsohle“ in den Jahren nach 2010 erreicht, als es nur mehr vier Klassen mit insgesamt um die 60 Schülerinnen und Schülern gab. Im nächsten Schuljahr sind es hingegen 114 Kinder in fünf Klassen. Dass sich darunter Schüler aus Wernberg-Köblitz, Pfreimd und anderen Orten des Mittelschulverbunds befinden, dem Schmidgaden angehört, erwähnte die zuständige Verbundkoordinatorin Silke Schmid.
Zu diesem Mittelschulverbund Oberes Naabtal, der 2012 gegründet wurde, gehören neben Schmidgaden, Pfreimd und Wernberg-Köblitz noch Schwarzenfeld und Nabburg. „Eine Schule allein kann das Angebot für Schüler nicht leisten“, sagte Schmid als Grund für den Zusammenschluss und bezeichnete es „als Herausforderung, die Schüler im Verbund zu verteilen“. Muffert wiederum urteilte in diesem Zusammenhang, es sei wichtig für die Schulen, ihr „Profil zu schärfen, ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen“. Für Schmidgaden sei das das Angebot des „offenen Ganztags“, wie Rektor Klaus Ruetz betonte: „Es gibt fast immer zwei Gruppen, was für diese kleine Schule unglaublich ist.“
„Mehr Kinder, mehr Schüler“
Die Schulamtsdirektorin ging auch auf die wichtige Veränderung von der früheren Hauptschule in Richtung Mittelschule hin. „Ziel war der Erhalt eines wohnortnahen, differenzierten und gerechten Bildungsangebots“, so Muffert. Die Veränderung erfolgte vor einem guten Jahrzehnt und man konnte für die Mittelschule im Schulverbund das 1973 errichtete und rund 20 Jahre später um- und ausgebaute, moderne Schulgebäude nutzen. Die Vertreterin des Schwandorfer Schulamts hat in Bezug auf Schmidgaden noch etwas bemerkt, das sie extra erwähnte: „Bei einem Schulfest habe ich erlebt, wie sehr die Bevölkerung, die Elternschaft hinter ihrer Schule steht, ihr Vertrauen schenkt, diese unterstützt und aktiv das Schulleben mitgestaltet. Diese Kooperation zwischen den Eltern und Schule ist bemerkenswert und eine wirkliche Stärke, auf die nur wenige Schulen in diesem Maß zurückgreifen können.“
„Als ich über die Geschichte unserer Schule nachdachte, wurde mir bewusst, wie viel sich in diesen fünf Jahrzehnten verändert hat“, betonte der aktuelle Schulleiter Klaus Ruetz, der einige Vorgänger im Amt bei der Feier begrüßen konnte und ihnen das Wort erteilte. Helmut Bressler und Hans Kummeth sowie Andrea Prokisch in Vertretung ihrer erkrankten Vaters, Heinz Prokisch, blickten auf ihre jeweiligen Zeiten an der Spitze der Schule zurück. Als Andrea Prokisch Anekdotisches zum Besten gab und dabei den „Automaten mit den besten Säften“ erwähnte, wussten viele schmunzelnde Anwesende, worauf sie hinauswollte: Den beliebten Waldmeistersaft, offenbar ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Schule.
Weil eine Schule in enger Kooperation mit der politischen Verwaltung steht, ergriffen auch Bürgermeister Josef Deichl und die Stellvertretende Landrätin Birgit Höcherl das Wort, die die Grüße des Landkreises überbrachte. Bürgermeister Deichl wies darauf hin, dass die Gemeinden Schmidgaden und Fensterbach, die einen Schulverband bilden, durch Baugebiete und Zuzug gewachsen seien: „Die Folge waren mehr Kinder und somit wieder mehr Schüler.“
Die Schulleiter
- Seit 2017: Klaus Ruetz
- 2013 bis 2017: Edgar Hanner
- 2007 bis 2013: Helmut Bressler
- 2005 bis 2010 Johann Kummeth
- 1977 bis 2005: Heinz Prokisch
- 1973 bis 1977: Gustav Honsek
- Aktuelle Schülerzahl: 114 Schüler in den Klassen fünf bis neun. 10 Lehrkräfte.
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