Es war wieder ein glanzvoll vorbereiteter Osterspaziergang mit einem ausgewählten Melodienreigen aus der Musical-Welt, mit Märschen, über Stücke aus der Popszene und Schlager bis hin zu klassischen Konzertwerken, Szenen aus der Filmmusik und einfühlsamen Polka-Klängen.
Auf dem Dirigentenpodest in Schmidmühlen stand heuer seit 26 Jahren erstmals nicht Josef Lobenhofer. Nach dem Tod des beliebten und geschätzten Dirigenten wenige Tage vor Weihnachten, hat man bei der Blaskapelle St. Ägidius mit Christian Bäuml einen engagierten Nachfolger gewinnen können. Für ihn war es keine leichte Aufgabe, in den vergangenen Wochen das Orchester zu sammeln und mit den Musikern die ganze Bandbreite einer Konzertaufführung einzustudieren. Doch gemeinsam haben es die Schmidmühlener mit Bravour gemeistert. Sie spielten wohl auch zu Ehren ihres verstorbenen Dirigenten. Mit dem von ihm komponierten Konzertmarsch Gruß an Schmidmühlen erinnerten die Musiker um Dirigent Christian Bäuml und Vorstand Richard Fischer an ihren Sepp, der die Blasmusikgeschichte in Schmidmühlen fast 30 Jahre geprägt hatte, davon 26 Jahre als musikalischer Leiter. Die Komposition hatte er den Schmidmühlenern zum 20. Jubiläum im Jahr 1996 geschenkt.
"Gewagt und gewonnen"
Vonseiten des Nordbayerischen Musikbundes gratulierte Vorsitzender Gerhard Engel zu dem gelungenen musikalischen Osterausklang. An den neuen Dirigenten gerichtet sagte er: "Gewagt und gewonnen." Und das gelte für beide Seiten, um die Musikgeschichte der Blasmusik in Schmidmühlen fortzuführen, meinte der Bezirksvorsitzende.
Als Auftaktstück hatte man sich den Konzertmarsch Concert Fanfare von Kees Vlak ausgesucht. Schön zuzuhören war auch dem Concerto d´Amore mit seinen drei unterschiedlichen Stilrichtungen aus Barock, Pop und Jazz. Mit dem Konzertwerk Mazury Rhapsody baten die Instrumentalisten zu einer musischen Reise ins Nachbarland Polen. Wer genau hinhörte, der konnte Glockenklang und Gesänge vernehmen, einer angespielten Mazurka frönen, den Woiwoden Reitern zuschauen, sich zu gediegenen Polkaklängen wiegen und einem slawischen Tanz widmen - eben ein Stück polnische Volksseele einfangen.
Aus der Feder von Dmitri Schostakowisch genossen die Zuhörer die Musik des Walzers Nr. 2, der unter dem Namen The Second Walz bei großen Musikveranstaltungen nie fehlen darf. Dazu gesellte sich der Jubiläumsmarsch des Nordbayerischen Musikbundes und mit dem Nachwuchsorchester ging man auf Musical-Tour mit Auszügen aus Les Miserables, dessen Geschichte den Roman Die Elenden zum Inhalt hat. Toughts of Relaxation lud zu einer kleinen Entspannungsrunde ein und mit Harry Potters Prisoner of Azkaban machte man einen Abstecher zu weltweit erfolgreichen Verfilmungen.
Das Konzertorchester lud zum Zuhören für den würdevoll dargebotenen Arsenal Marsch ein, dessen elegante und festliche Marschmelodie auf das Jahr 1996 zurückgeht, als er zum ersten Mal zur Eröffnung des Jubiläumsjahres des Kulturzentrums in Mechelen gespielt worden war. Zum Standardprogramm gehört mittlerweile auch die Polka vom Böhmischen Traum von Norbert Gälle. Vielfach wird das Stück auch als die Nationalhymne der Blasmusik bezeichnet und der hörte auch das Schmidmühlener Publikum begeistert zu.
Kein Geiz bei Zugaben
In die Welt des Pop tauchte man für einige Passagen mit einem Abba-Gold-Medley ein. Da war die Dancing Queen ebenso zu hören wie Mamma Mia, Fernando und nicht zuletzt The Winner takes it all. Das war den Zuhörern in Schmidmühlen ein riesiger Applaus für die Musiker um Dirigent Christian Bäuml wert. Der wischte sich nach seinem ersten Dirigat bei einem großen Auftritt von St. Ägidius ein paar Lampenfieberschweißperlen von der Stirn.
Nicht geizig waren die Musiker mit ihren Zugaben. Sie spielten den Marsch Mir sein die Kaiserjäger, den gern gehörten Deutschmeister Regimentsmarsch und die Bayernhymne zum Abschluss des Konzerts.















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