Lange hat die Anhängerschaft auf deren zweiten Auftritt gewartet, exakt zehn Jahre. 25 Jahre Couplet AG - oftmals sind Rückblicke schmal und langweilig - anders bei der "Couplet-Arterhaltungs-Gesellschaft" - es war ein satirisches Feuerwerk im Schlossstadel. Jürgen Kirner, Bianca Bachmann, Bernhard Gruber und Berni Filser, die "Feingeister bayerischer Satire und Hinterfotzigkeiten", boten das, für das sie bekannt sind: Die Couplet AG lieferte mit sarkastischen Texten feinste Polit- und Gesellschaftssatire. Zynisch, ironisch mit einem intensiven Hauch von schwarzem Humor zeigten sie die menschlichen Schwächen auf, fein verpackt, nicht mit dem "Hau-drauf-Hammer" allseits bekannter Kabarettisten.
"In" sind derzeit Partnervermittlungen. Dazu passend bot Bachmanns Agentur grundsolide Mannsbilder an, halt nur "oide". Gerne werden auch alleinstehende Seniorinnen augenzwinkernd mit "an Oidn" verkuppelt, weil der zwar ned so "hoaß und mächtig", dafür aber bedächtig ist. Bissig, treffend und rabenschwarz, was sich weniger auf die politische Gesinnung des Ensembles bezieht als vielmehr auf deren Humor - schaute das Quartett hinter die Kulissen politischen und menschlichen Seins und zückte den Spiegel.
Was die politisch gefärbten Gäste anbelangt, so musste die - egal welcher Couleur - schon einiges aushalten. Rotzfrech, messerscharf und ungehemmt ging es in die Vollen. "Wir wollen nicht die Riester-Rente ham, wir wollen Riesters Rente ham" - eine Forderung, die gerne vom Publikum aufgenommen wurde ebenso wie die Suche eines Rentners, der im Bademantel auf der Suche nach seiner Rente ist, die er aber nicht finden kann und wird, "weil´s die andern schon lange verscherbelt haben".
Der Alltag gibt viel her für die Couplet AG. Auch das bayerische CSU-Allheilmittel, das in keiner gut sortierten Hausapotheke fehlen darf, das "Söder-Zapferl", wurde nicht in der Requisite vergessen, sondern gewissermaßen oral-rektal unters Publikum gebracht. Wunderbar schlüpfrig, (fast) immer politisch korrekt, mit viel Witz und Charme halten die Künstler der Gesellschaft einen Spiegel vor. Eingerahmt wurden die verbalen Spitzen musikalisch von Bernhard Gruber (Akkordeon), der die Melodien liefert und Berni Filser an der Gitarre.
Der Abend mit der Couplet AG war vom Heimat- und Kulturverein top vorbereitet. Weiter geht es am Samstag, 26. Oktober, mit der Hubertusmesse, am Samstag, 2. November, mit dem Allerseelenschiffchen, und am Donnerstag, 7. November, lesen "Schmarrnkerl und Funkerl Eugen Okers Winnetou in Bayern". Den Abschluss bildet am Donnerstag, 19. Dezember, ein Konzert der Ramona Fink Gospel Group sein.
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