Am Samstag kamen viele Besucher, um sich umzusehen und Glühwein sowie Leckereien zu genießen. Beim Dauerregen am Sonntag hatten sich jedoch nur einzelne eingefunden, um unter anderem eine Kutschfahrt zu unternehmen. Michael Fischer hatte seine beiden Pferde prächtig herausgeputzt, doch durch den Regen wurde sein Angebot nur wenig genutzt. Die Blaskapelle St. Ägidius spielte wegen des Regens keine adventlichen Weisen am Markt. Der Nikolaus verlegte kurzerhand das Verteilen seiner Schokolade in die Pfarrkirche.
Das Rahmenprogramm am Sonntag, das überdacht und im Warmen gezeigt wurde, zog die Besucher schon mehr an: Eingebunden in den Markt war eine adventliche Stunde in der Pfarrkirche, die von Gruppen und Vereinen gestaltet wurde. Sie boten einen kurzweiligen Nachmittag mit Liedern und Texten, unter anderem bot dort die Bläsergruppe auch ihre adventliche Weisen. In vielen Beiträgen ging es um das Warten auf Weihnachten: "Das Warten auf Gott findet nicht nur im Vorzimmer des Glaubens statt, sondern gehört zum Herzen des Glaubens selbst. Warten kann also eine wichtige Übung für unseren Glauben sein", sagte Pfarrgemeinderatssprecher Ernst Lesser. "Das Warten auf Weihnachten ist nicht nur eine glühweingeschwängerte Rührseligkeit, sondern die Vorbereitung für den tieferen Sinn dieses Fests."
Der Advent, die etwas andere Zeit, hat begonnen. In Schmidmühlen ist das deutlich sichtbar: Bäume mit Lichtern sind aufgestellt, in den Geschäften hört man Weihnachtsmusik, Adventskränze und grüne Zweige schmücken Geschäfte und Wohnungen. "Der Advent verändert unsere Umgebung und was verändert er bei uns selbst?", fragte Monika Jell von der Kolpingfamilie die Besucher. In Mundart sangen die Schmidmühlener Sängerinnen "So still is jetzt die Zeit" und "Staad etz is Advent". Über das Warten an der Bushaltestelle oder auf den Briefträger las Josef Färber vom Landvolk eine Geschichte vor. Auf die unterschiedlichsten Möglichkeiten zu warten, machte Anna Probst vom Katholischen Frauenbund aufmerksam. Die Lieder "Ein Warten geht durch diese Zeit" und "So sehr liebt uns Gott" hörten die Besucher von der Chorgruppe Cantores. Kräfte Männerstimmen waren vom Männergesangsverein mit den Liedern "Weihnacht ist nicht mehr weit" und "Abendruhe" zu genießen. Das Adventsgesicht der Christen konnte man von Rosi Obermeier hören. "Ich habe auf das Licht gewartet, aber vielleicht ist das Warten schon das Licht", sagte Heinrich Leitz.
Der Kirchenchor umrahmte mit den Stücken "Wie soll ich dich empfangen" und "Der Herr hat den Himmel" den abwechslungsreichen Nachmittag. Pfarrer Werner Sulzer beklagte, dass in den Kaufhäusern und Geschäften bereits ab Oktober alles hell erleuchtet ist und bereits auf Weihnachten hinweise. "Wie schön ist es doch in der Kirche, wo ab dem ersten Advent eine einzige bis zur vierten Kerze schön langsam alles auf Weihnachten hinführe?"




















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