„Wir stehen in den Startlöchern“: Mit diesen Worten kommentierte Josef Deml, Vorsitzender des Schmidmühlener Fischereivereins, den Jahresauftakt, der für einige Mitglieder ziemlich frisch und ungemütlich an der Lauterach in Schmidmühlen begonnen hatte. Dort wurden die Brutkästen für Bachforellen kontrolliert und auch teilweise schon dem Gewässer entnommen.
Seit mehr als zehn Jahren versuchen sich die Mitglieder des Fischereivereins in der kalten Jahreszeit als Geburtshelfer für Bachforellen in der Lauterach – durchaus mit Erfolg. Dazu waren Mitte Dezember wieder Bachforelleneier im Augenpunktstadium in der Lauterach ausgebracht worden, um eine möglichst naturnahe Reproduktion dieser Fischart zu gewährleisten, wie Vorsitzender Josef Deml erklärte. Aufgrund der sehr guten Erfahrungen der vergangenen Jahre wurden wieder 15.000 Bachforelleneier in den beiden Armen der Lauterach ausgebracht. Die Eier füllte man dazu in die bewährten WV-Brutboxen, die wiederum in stabilen Gitterkäfigen innerhalb einer Steinpackung sitzen. Die Abkürzung WV steht für Whitlock und Vibert. So heißen die beiden US-Amerikaner, die diese Boxen entwickelt haben.
Vier Kontrolleinsätze
Vor wenigen Tagen wurde das Projekt abgeschlossen. Insgesamt hatte es vier Arbeits- und Kontrolleinsätze an den Brutkästen gegeben. Dabei bereitete heuer der teilweise hohe Wasserstand der Lauterach durchaus Probleme. Das System mit der Forellenbrut ist nach Angaben des Vereins durchaus ausgefeilt. Erst nachdem sie den Dottersack für ihre Ernährung verlassen haben, können die schlanken Fischchen die Kästen durch die Schlitze in der Box verlassen und müssen sich selbstständig Nahrung suchen, erklärt der Vereinsvorsitzende. Zuerst fressen die Fischchen tierisches Plankton, zum Beispiel einzellige Pantoffeltierchen, die bei den nicht zu kalten Wassertemperaturen vor acht bis zehn Grad auch in der jetzigen Jahreszeit ausreichend vorhanden sind.
Den Mitgliedern des Fischereivereins ist bewusst, dass von den den kleinen Forellen in den nächsten Jahren nur ein Bruchteil an Fischen übrig bleiben wird – der Rest fällt Fischräubern zum Opfer. Gewässerwart Christian Kosel schätzt, dass etwa 95 Prozent geschlüpft sind, letztendlich aber nur ein Prozent überleben werde. Sie gelten dann als Wildfische, seien aber besonders gut an die Verhältnisse im Gewässer angepasst. Bis ins Frühjahr hinein werden sich die Überlebenden zu solchen kleinen Brütlingen entwickeln, die man bei genauem Hinschauen im Flachwasser beobachten kann.
Neun Interessenten auf der Warteliste
Hinter dem Fischereiverein liegt ein arbeitsreiches Jahr. So war das Vereinsheim am Zieglerweg in Schmidmühlen weitestgehend fertig gestellt worden. "Die Mitgliederzahl hat ein Maximum erreicht, vorerst werden und können keine Mitglieder mehr aufgenommen werden", stellte Vereinsvorsitzender Josef Deml fest. Eingerichtet wurde eine Warteliste, auf der schon neun Personen vermerkt sind. Der Fischereiverein Schmidmühlen betreut viele attraktive Gewässer wie Seen, Weiher, die Vils und mit der Lauterach ein Salmonidengewässer.
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