Schmidmühlen
01.03.2023 - 09:23 Uhr

Heimat- und Kulturverein Schmidmühlen bietet jungen Musikern eine Bühne

Zum Konzept des Schmidmühlener Heimat- und Kulturvereins gehört es, jungen Künstlern eine Bühne zu geben, damit sie erste Bühnenerfahrung sammeln und sich profilieren können. Dieses Vorhaben geht offensichtlich auf.

Sie besitzen schon fast den Glanz höfischer Musikveranstaltungen einstiger Hammerherren – die klassischen Konzerte im Hammerschloss in Schmidmühlen. In der Blütezeit des Eisenhammers waren es Stücke aus dem Mittelalter oder des Barocks, die dabei zum Tragen kamen. Heute sind es Werke aus der Romantik, des Impressionismus und der Moderne, unter anderem von Robert Schumann oder Achille-Claude Debussy, der als Begründer des musikalischen Impressionismus gilt, die den Besuchern der sonntäglichen Matinee von jungen Musikern aus der Schule der profilierten Jelena Lichtmann kredenzt werden.

Klassische Konzertreihen unterschiedlichster Art ziehen sich durch das Angebot des Kulturvereins wie ein roter Faden und schärfen so das Profil des Vereins. Seit nahezu zwei Jahrzehnten feilt der Kulturverein so am kulturellen Image der Gemeinde. Auch im neuen Jahr wird dabei die organisatorische Handschrift von Eva Feuerer zu erkennen sein.

So darf man sich jetzt schon auf ein besonderes Konzert am 13. Mai im Hammerschloss freuen. Sein Thema: Heuer jährt sich zum 150. Mal der Geburtstag von Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow. Weltweit wird man mit Konzertabenden an den berühmten Komponisten erinnern, so auch in Schmidmühlen. Er begann bereits im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspielen und passt so hervorragend zum musikalischen Konzept des Kulturvereins, das jungen Menschen eine Bühne bieten will. Das Programm dieser Soiree hat wieder Jelena Lichtmann zusammengestellt.

Aber auch das Auftaktkonzert in diesem Jahr unter der Gesamtleitung von Jelena Lichtmann war gelungen, überzeugten doch die jungen Künstler aus Amberg und dem Amberg-Sulzbacher Land. So zum Beispiel der begabte achtjährige Phillip Liang, der anspruchsvolle Stücke von Robert Schumann mit großer Leichtigkeit spielte. Anspruchsvoll waren aber auch die Vorträge der anderen jungen Musiker, die sich Werke von Debussy, Grieg, Kuhlau, Beethoven, Haydn, Krut, Shedrin, Swiridow oder Beethoven vornahmen und diese vor zahlreichen Besuchern tadellos darboten.

Vonseiten des Heimat- und Kulturvereins Schmidmühlen bedankte sich Eva Feuerer mit einem kleinen Präsent bei den Protagonisten für die besonderen musikalischen Darbietungen. Neben Phillip Liang (Robert Schumann: Erster Verlust, Wilder Reiter) waren dies Luisa Wilfer (Oxana Krut: Endless stream), Theresa Lenk (Ludwig van Beethoven: Sonatina F-Dur), Franziska Fischer (Edvard Grieg: Walzer a-Moll), Stella Liang (Joseph Haydn: Sonate F-Dur), Sophie Dürer (Ludwig van Beethoven: Sonata No. 1), Verena Wiesnet (Anton Swiridow: Walzer, Dmitri Schostakowitsch: Romance) und Doris Schwager (Claude Debussy: Arabesques E- Dur).

Hintergrund:

Hammerschloss in Schmidmühlen

  • Geschichte: Auch Unteres Schloss genannt, ist es ist eines von drei Schlössern in Schmidmühlen. Das Schloss wurde um 1700 als Hammerschloss erbaut. Es zeugt von der Vergangenheit Schmidmühlens als Zentrum der Oberpfälzer Eisenindustrie und ist als Baudenkmal verzeichnet. Archäologische Befunde und Funde im Umfeld des Schlosses, darunter die Spuren von Vorgängerbauten des Hammerherrensitzes und des zugehörigen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Eisenhammers, werden zudem als Bodendenkmalgeführt.
  • Architektur: Im Kern noch spätgotisch, sind die Architektur des Schlosses und seine Ausstattung vom italienischen Barock geprägt. Der Bauherr Johann Hector von Vischbach ließ sich das Schloss nach dem Vorbild italienischer Adelspaläste erbauen. Durch phantasievolle Stuckdecken von italienischen Künstlern und Fresken von Hans Georg Asam, dem Vater der Gebrüder Asam, wurde das Hammerschloss eines der wichtigsten Bauwerke im Landkreis.
  • Nutzung: Die Marktgemeinde kaufte 1857 das Hammerschloss. Es diente unter anderem als Ausweichschule (bis 1863), Gefängnis, Lagerhalle und Armenhaus (bis 1978). Zu Beginn des 19. Jahrhunderts endete die Blütezeit des Hammerschlosses und das Gebäude verfiel. Nach den 1970er-Jahren stand es 20 Jahre lang leer. Bis 2003 wurde es renoviert und dient heute als Kultur-, Pfarr- und Gemeindezentrum.
 
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