Nahe Schmidmühlen verwandelten Hornissen den dort aufgehängten Meisenkasten in einen kunstvoll gestalteten, etwa 60 Zentimeter hohen Hort. In der Zeit zwischen Mitte August und Mitte September erreicht das Hornissenvolk seinen Entwicklungshöhepunkt. Es kann dann mehrere hundert Tiere zählen. Die Königin ist in der Lage, ganz gezielt Eier zu entwickeln, aus denen nur die Drohnen genannten Männchen und Jungköniginnen schlüpfen. Das Erscheinen der ersten Geschlechtstiere kündet bereits den Untergang des Hornissenstaats an. Die Arbeiterinnen vernachlässigen allmählich die alte Königin, sie wird nicht mehr richtig versorgt. So verlässt sie schließlich das Nest und stirbt mit einem Lebensalter von etwa einem Jahr.
An schönen Herbsttagen schwärmen die Geschlechtstiere aus und sammeln sich oft an einzeln stehenden Bäumen oder in unmittelbarer Umgebung des Nestes zur Paarung. Die begatteten Jungköniginnen suchen sich dann für den Winter einen geschützten Unterschlupf mit geringen Mikroklimaschwankungen, wo sie bis zum nächsten Frühjahr ruhen. Die letzten Arbeiterinnen sterben Anfang November, womit das letzte Leben im Nest erlischt.
Die einheimische Hornisse zählt wegen ihrer akuten Bestandsgefährdung zu den besonders geschützten Arten. Sie darf nicht getötet, ihr Nest darf nicht zerstört werden. Die Beseitigung eines an kritischer Stelle befindlichen Nests ist nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörden erlaubt. Menschen, die sich durch Hornissen bedroht fühlen, wenden sich immer wieder an die Feuerwehr oder an eine Schädlingsbekämpfungsfirma, um ein Nest entfernen zu lassen.
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