Schmidmühlen
22.05.2023 - 15:05 Uhr

Schmidmühlener Reservisten ändern Vereinsnamen und wahren Erinnerung und Tradition

Es ist nicht unbedingt ein neues Kapitel in der Geschichte der Reservistenkameradschaft Schmidmühlen, aber mit der Umbenennung in Krieger- und Reservistenkameradschaft wurde doch ein wichtiger Schritt getan. Waren der Kriegerverein und die Reservistenkameradschaft über einige Jahrzehnte hinweg zwei verschiedene Vereine mit unterschiedlich ausgerichteten Zielen, so änderte sich dies im Jahr 2012: Der 1879 gegründete Kriegerverein löste sich auf. Die nur noch sieben Mitglieder entschlossen sich schweren Herzens zu diesem Schritt. In einer Feierstunde wurden sie zu Ehrenmitgliedern der Reservistenkameradschaft ernannt. Die Reservistenkameradschaft übernahm damals auch die Vereinsaufgaben.

Dem neuen Vorsitzenden Karl Fochtner war es von Anfang an ein großes Anliegen, die Erinnerung an die mittlerweile allesamt verstorbenen Mitglieder des Kriegervereins wachzuhalten und dies auch im Vereinsnamen Krieger- und Reservistenkameradschaft zu dokumentieren. Die Umbenennung war in verschiedenen Mitgliederversammlungen diskutiert und für in Ordnung befunden worden, wie Fochtner informierte. Die Umbenennung wurde schließlich bei 21 Ja- und drei Nein-Stimmen sowie zwei Enthaltungen mit großer Mehrheit angenommen. Der Name des Kriegervereins solle nicht sang- und klanglos in der Gemeinde verschwinden, lautete das Hauptargument. Die Reservistenkameradschaft sehe sich in der Verpflichtung, die Traditionen des Kriegervereins weiter aufrecht zu erhalten und sich beispielsweise um das Kriegerdenkmal zu kümmern. Mit der Namensänderung entstand aber kein neuer Verein.

Ein Blick in das Archiv des Marktes Schmidmühlen: Bereits 2002 hatten die Vorsitzenden des Kriegervereins und der Reservistenkameradschaft beschlossen, die Tradition des Kriegervereins gemeinsam weiterzuführen. Auch die Tradition des Salutschießens wurde 2002 von den Reservisten übernommen. Bereits 2000 wurde auf der Vereinsfahne der Name in "Kriegerverein und Reservistenkameradschaft Schmidmühlen" geändert. Zwei Jahre später wurde die Fahne offiziell übergeben.

Der Kriegerverein wurde 1953 nach dem Verbot im Dritten Reich und durch die Besatzungsmacht wieder ins Leben gerufen. Teilweise gehörten ihm 164 Mitglieder an. 1979 feierte der Kriegerverein sein 100-jähriges Bestehen. Nach der Wiedergründung kümmerte sich der Kriegerverein um die Beerdigung von Mitgliedern, nahm an kirchlichen und weltlichen Festen teil. Was damals für den Kriegerverein galt, gilt auch heute noch: "Der Verein setzt sich für die Versöhnung der Völker und die Bewahrung des Friedens ein.“ Der Aufwärtstrend bei der Krieger- und Reservistenkameradschaft hält aktuell an: Mittlerweile konnte das 100. Mitglied in den Verein aufgenommen werden.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.