95 Jahre Heimat- und Volkstrachtenverein „d´ Lauterachtaler“: Gebührend haben die Mitglieder dies gefeiert. Über Monate hinweg hatten sie sich auf dieses Fest, zu dem viele Trachtenvereine in die Lauterachtal-Gemeinde kamen, vorbereitet. Für den Verein, der sich dem Erhalt von Trachten, Sitt' und Brauchtum verschrieben hat, gehörte es sich auch, seiner verstorbener und gefallenen Mitglieder zu gedenken. Erinnert wurde so an die vielen Trachtler, die in den vergangenen 95 Jahren den Verein und das Gemeindeleben geprägt hatten. Dieses Gedenken stellte der Verein an den Anfang seiner Jubiläumsfeier.
Glaube prägt das Leben
Begleitet von zahlreichen Vereinen und Ehrengästen zog der Verein vom Trachtenheim zur Pfarrkirche, um mit Pater Lindner den Gottesdienst zu feiern. Der Geistliche spannte einen Bogen vom Katholikentag in Erfurt über das Evangelium hin zum Vereinsleben und der Geschichte des Heimat- und Volkstrachtenvereins. Alles, was das Vereinsleben der Trachtler ausmache, mache auch das christliche Leben aus: Solidarität, Lachen, Tanzen, Feiern, Musizieren und Theaterspielen, Werte des christlichen Lebens und das gemeinsame Einstehen für die Heimat mit ihren Sitten, Bräuchen und Traditionen. Ohne den Glauben sei das Brauchtum, wie es der Trachtenverein praktiziere, nicht denkbar, so der Priester weiter. Der Glaube habe über Jahrhunderte hinweg das Leben der Leute geprägt.
Mit einem Heimatfest am Nachmittag feierte der Verein sich selbst, aber auch die Trachtenbewegung in der Oberpfalz. Vorsitzender Markus Mehringer blickte kurz zurück auf die lebendige Vereinsgeschichte, die im Juli 1929 „beim Espach“ ihren Anfang hatte. Es sei eine Zeit gewesen, in der weder Radio noch Fernsehen noch Computer das Leben der Menschen bestimmt hätten. Der Trachtenverein mit seinem selbst gegebenen Motto, Brauchtum, Sitt' und Trachten zu erhalten, sei geradezu dafür prädestiniert gewesen, das Vereins- und Gemeindeleben kreativ zu gestalten.
Kulturelles Leben geprägt
Ohne die Traditionsvereine wäre die Welt ein Stück ärmer, sagte stellvertretender Landrat Stefan Braun aus Kastl. Diese Vereine prägten auch heute noch das kulturelle Leben auf vielfältigste Weise. Schmidmühlens Bürgermeister Peter Braun würdigte den Heimat- und Volkstrachtenverein als einen Garanten für gute Vereinsarbeit in Vergangenheit und Gegenwart. Er hoffe, dass dies noch viele Jahrzehnte so sein werde.
Der Trachtenverein blieb seinen gewachsenen Traditionen treu und eröffnete das Heimatfest mit verschiedenen Tanzeinlagen. Plattler und Drischldrescher zeigten ebenfalls ihr Können. Die Mitglieder und Besucher erlebten ein buntes Fest. Oder wie es Vorsitzender Markus Mehringer in seinem Resümee formulierte: „Es war ein Trachtenfest, wie ich es mir vorstelle: bunte Trachten, Volkstänze, Schuhplattler und tolle Gäste".
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.