Schmidtstadt bei Etzelwang
11.07.2024 - 11:38 Uhr

Trauer in der Gemeinde Etzelwang um Altbürgermeister Ludwig Heinl

Mit Ludwig Heinl als Bürgermeister ging die Gemeinde Etzelwang den Schritt vom zweiten ins dritte Jahrtausend. Jetzt ist der Kommunalpolitiker, Landwirt und passionierte Jäger im Alter von 83 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben.

18 Jahre lang saß Ludwig Heinl am Schreibtisch des Bürgermeisters der Gemeinde Etzelwang. Archivbild: ds
18 Jahre lang saß Ludwig Heinl am Schreibtisch des Bürgermeisters der Gemeinde Etzelwang.

Vier Monate nach seinem 83. Geburtstag starb am Dienstag, 9. Juli, Ludwig Heinl aus Schmidtstadt in der Gemeinde Etzelwang. An ihrer Spitze hatte er in den Jahren von 1990 bis 2008 als Erster Bürgermeister gestanden.

In Nürnberg kam Ludwig Heinl am 7. März 1941 zur Welt. Seine Eltern verließen 1945 die Franken-Metropole und übernahmen in der Oberpfalz ein landwirtschaftliches Anwesen. Von da an war die Familie in Schmidtstadt zu Hause. Der junge Ludwig Heinl ging im Schloss in Kirchenreinbach zur Schule und feierte seine Konfirmation in der St.-Nikolauskirche in Etzelwang. Seine Ausbildung zum Landwirt vollendete er an der Landwirtschaftsschule in Hersbruck. 1969 übernahm er den Betrieb seiner Eltern, den er mit neuen Ideen weiterführte. Er erkannte im Anbau von Spargel eine Marktlücke in der westlichen Oberpfalz und baute das begehrte Edelgemüse mit großem Erfolg an. Als Fleischbeschauer achtete Ludwig Heinl jahrelang auf die Gesundheit der verarbeiteten Tiere.

Nach der Gebietsreform 1978 begann er, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren. Die Bevölkerung wählte ihn in den Rat der Gemeinde Neidstein, die 1983 ihren Namen änderte und seitdem Etzelwang heißt. In der 1984 begonnenen Legislaturperiode fungierte er als Zweiter Bürgermeister. Sechs Jahre später wurde er in das Amt des Ersten Bürgermeisters gewählt, das er 18 Jahre innehatte.

Auf das Gemeindeoberhaupt Ludwig Heinl warteten große Aufgaben. Die geregelte Abwasserbeseitigung für die Außenorte musste fortgesetzt werden. In seine Amtszeit fiel die Erweiterung des Kindergartens ebenso wie die Sanierung des Freibads. Die zeitgemäße Ausstattung der vier Gemeindefeuerwehren lag ihm besonders am Herzen. Er setzte sich für die Erschließung neuer Baugebiete und die Befestigung der Gemeindestraßen ein. Die Jagdgenossenschaft und die Vereine der Gemeinde Etzelwang durften sich seiner Unterstützung sicher sein. Bei der Raiffeisenbank Auerbach-Freihung saß er im Aufsichtsrat.

Einen Ausgleich zur Arbeit und den ehrenamtlichen Aufgaben fand Ludwig Heinl bei seinem großen Hobby, der Jagd. Neben der Hege und Pflege des heimischen Wildes in Wald und Flur übte er seine Leidenschaft auch bei gelegentlichen Jagdausflügen in Nachbarländer aus.

1969 heiratete Ludwig Heinl. Mit seiner Ehefrau Lore stand ihm eine engagierte Partnerin bei all seinen Unternehmungen zur Seite. Die Eheleute bekamen zwei Söhne, die eigene Familien gegründet haben und mit sieben Enkelkindern zur Freude von Lore und Ludwig Heinl beitrugen. Sohn Harald führt seit 2006 die Landwirtschaft weiter.

 
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