Eine wichtige Entscheidung für Schnaittenbach werde heute fallen, kündigte Marcus Eichenmüller, der Vorsitzende des CSU-Ortsverbandes, am Freitag im Gasthof Haas an. Die Christsozialen kürten an diesem Abend ihren Bürgermeister-Kandidaten für 2020.
Gut überlegtes Nein
Schnaittenbach soll auch künftig lebenswert und liebenswert bleiben, betonte Eichenmüller. Keine Stimme werde die CSU dazu gewinnen, wenn man weitere Bewerber um das Amt des Bürgermeisters angreife. Die CSU müsse lediglich aufzeigen, dass sie die besseren Argumente habe - und den besseren Kandidaten.
Klar war die Aussage von Sepp Reindl am Freitag in der gemeinsamen Sitzung der CSU-Ortsverbände Schnaittenbach und Kemnath am Buchberg. Er habe es sich genau überlegt: In Absprache mit Familie und Fraktion werde er beim nächsten Kommunalwahlkampf nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters kandidieren. Bereits im November 2017 habe er seiner Fraktion diesen Entschluss mitgeteilt. Wenig Sinn hat es aus seiner Sicht, sich im März 2020 noch einmal zu Wahl zustellen und dann in der Mitte der Amtsperiode abzutreten.
18 Jahre sind genug
Bis 30. April 2020 habe er dann 18 Jahre als Bürgermeister, 198 Stadtratssitzungen, 125 Sitzungen des Bau- und gut 60 Sitzungen des Finanzausschusses sowie 33 Jahre Stadtratstätigkeit hinter sich. Das sei genug. Soweit ihn seine Partei nominiere, stehe er aber für den Kreistag noch einmal zur Verfügung, kündigte Reindl an.
Keine große Überraschung war der Vorschlag des stellvertretenden CSU-Ortsvorsitzenden Christian Müller, Marcus Eichenmüller als Kandidaten ins Rennen zu schicken. Dieser sei schon seit Jahren Stadtrat, Vorsitzender des CSU-Ortsverbands, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Jugendbeauftragter der Stadt. Auch Fraktionsvorsitzende Elisabeth Kraus sah in Eichenmüller den idealen Kandidaten. Als er vor fünf Jahren erstmals für den Schnaittenbacher Stadtrat kandiert habe, habe er sich aus voller Überzeugung um den Listenplatz 1 beworben und den Wunsch geäußert, dass er Bürgermeister werden will, sagte Marcus Eichenmüller. Für die CSU arbeite er mit Überzeugung und Leidenschaft, auch sei er in den Parteigremien des Landes, im Bezirk und im Landkreis gut vernetzt.
Das Gespräch mit Bürgern jedes Alters liege ihm am Herzen, betonte Eichenmüller. Wenn er die Wahlen gewinne, wolle er Bürgermeister aller Fraktionen sein. Das Rathaus sei Dienstleister für über 4000 "Kunden", die bürgerfreundlich bedient werden wollten: Dafür müsse die Verwaltung digitalisiert werden, unterstrich Eichenmüller.
Es gibt viel zu tun
Viele Projekte stünden in Schnaittenbach an, etwa Dorferneuerungen in Kemnath und Mertenberg, Breitbandausbau, Bau- und Gewerbegebiete sowie Straßenunterhalt. Schnaittenbach müsse als Wohn- und Arbeitsort attraktiv bleiben, betonte Eichenmüller. Die unzähligen Ehrenamtlichen in der Kommune seien Spiegelbild einer Gesellschaft und eine Hauptschlagader der Gemeinde, dafür verdienten sie Respekt und Wertschätzung.
Zur Person
Marcus Eichenmüller ist 43 Jahre alt, selbstständiger Elektromeister und ein „Faschterer“, wohnt somit im Ortsteil Forst. Gelernt hat er Elektroinstallateur im elterlichen Betrieb, sammelte dann einige Jahre in andere Unternehmen Berufserfahrung, absolvierte 2000 die Meisterschule in Regensburg und übernahm dann den Betrieb des Vaters.
Eichenmüller ist seit 07.07.07 verheiratet und hat zwei Kinder. Keine große Überraschung waren 28 Stimmen von 30 Wahlberechtigten für Marcus Eichenmüller.
Landtagsabgeordneter und CSU-Kreisvorsitzender Amberg-Sulzbach Harald Schwartz meinte, dass nun nur noch am 15. März 2020 ein ordentliches Ergebnis für den CSU-Kandidaten erzielt werden müsse. In der Kommunalpolitik müssten „dicke Bretter“ gebohrt werden. Dabei werde er Marcus Eichenmüller voll unterstützen, denn Schnaittenbach müsse in der Hand der CSU bleiben, sagte Schwartz.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.