Schnaittenbach
28.02.2020 - 08:54 Uhr

In Erinnerung an wackeres Schneiderlein Weg zum Buchberg ausgeschildert

Der Schneinderweg ist vor allem den Spaziergängern im Raum Schnaittenbach ein Begriff. Die Wanderstrecke beginnt am Lindenbaum und führt entlang der Kreisstraße AS 19 zwischen Schnaittenbach und Hainstetten in Richtung Haar und Buchberg.

Sie bringen ein Taferl an (von links): Dritter Bürgermeister und FW-Bürgermeisterkandidat Manfred Schlosser, Georg Finster, Johann Wagner, Georg Wendl, Peter Meier, die Schneinder-Tochter Grete Schwemmer, Sebastian Wendl, Erwin Meier und der Schneinder-Sohn Anderl Engelhardt. Bild: sh
Sie bringen ein Taferl an (von links): Dritter Bürgermeister und FW-Bürgermeisterkandidat Manfred Schlosser, Georg Finster, Johann Wagner, Georg Wendl, Peter Meier, die Schneinder-Tochter Grete Schwemmer, Sebastian Wendl, Erwin Meier und der Schneinder-Sohn Anderl Engelhardt.

Über 30 Jahre nach seiner Einweihung haben ihn die Freien Wähler (FW) mit Drittem Bürgermeister Manfred Schlosser an der Spitze mit einer entsprechenden Wegetafel beschildert. Diesen wichtigen und gerne angenommenen Spaziergänger- und Wanderweg entlang der Demenrichter Straße verdanken die Schnaittenbacher laut Schlosser dem originellem, im Volksmund als Schneinder-Sepp bekannten Schneidermeister und Kaufmann Josef Engelhardt, der vor 110 Jahren geboren und vor 35 Jahren verstorben ist.

Bei seinen fast täglichen Arbeiten in seinem Garten gegenüber dem Lindenbaum wurde er des Öfteren Zeuge davon, dass ältere Leute und Mütter mit Kinderwagen, die wegen eines fehlenden Fußgängerwegs die viel befahrene Kreisstraße benutzen mussten, das eine oder andere Mal in brenzliche Verkehrssituationen kamen. Und so entstand bei ihm die Idee für einen Gehweg ab dem Lindenbaum.

In einer Ein-Mann-Bürgerinitiative kämpfte er insgesamt etwa zwölf Jahre lang als "einsamer Rufer in der Wüste" um diesen Weg. Oft meldete sich Josef Engelhardt bei Bürgerversammlungen und sonstigen Veranstaltungen zu Wort, begründete seinen Wunsch und forderte für Spaziergänger, Wanderer und Naturliebhaber das Anlegen eines Gehwegs in Richtung Haar, Löwenhöhe und Buchberggebiet. Die Offiziellen hatten damals jedoch nur ein mitleidiges Lächeln für dieses ihrer Meinung nach nicht finanzierbare Vorhaben übrig. Doch Engelhardt hielt an seiner Idee fest und bohrte immer wieder nach.

Erst als bei einer Bürgerversammlung der damalige Schnaittenbacher Landrat Hans Wagner von diesem Verlangen des Schneinder-Sepp erfuhr und diese Idee befürwortete, ging es mit dem Buchbergweg bergauf, bis er letztlich, sehr zur Freude der Schnaittenbacher, 1987 Wirklichkeit wurde. Der Schneinder-Sepp hat sich damals mit dem Schneinderweg ein bleibendes Denkmal in seiner Heimatstadt gesetzt.

Ihm zu Ehren, der vor 35 Jahren verstorben ist und die Wegeeinweihung 1987 nicht mehr miterleben durfte, haben die Freien Wähler im Beisein der Schneinder-Kinder Grete Schwemmer und Anderl Engelhardt den Wanderweg nun mit der Tafel "Schneinderweg" und dem Zusatz "Schneidermeister Josef Engelhardt, Initiator dieses Weges" beschildert. Die von FW-Ehrenmitglied Erwin Meier mit Unterstützung von Hans Grieger angefertigte Tafel erinnert an das "wackere Schneiderlein", dessen Idee und Beharrlichkeit die Schnaittenbacher Spaziergänger und Wanderer diesen Buchbergweg verdanken.

Wunsch der Freien Wähler, allen voran von Initiator und Buchbergfreund Erwin Meier, ist es, den Schneinderweg über den Tritschlerweiher bis zur Löwenhöhe zu verlängern, um so einen weiteren Wanderweg zum Schnaittenbacher Hausberg, dem geschichtsträchtigen, 667 Meter hohen Buchberg, zu erschließen. Die Verhandlungen mit den zuständigen Behörden und Stellen sind bereits am Laufen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.