Unter dem Motto „Prävention ist besser als Infektion“ haben die vier Feuerwehren aus dem Bereich der Stadt Schnaittenbach unter der Leitung ihres federführenden Kommandanten Michael Werner eine Hepatitis-Impfaktion für die Aktiven organisiert. Bei einer Kommandantenbesprechung wurde das Konzept vorgestellt. Laut Michael Werner ist Infektionsschutz bei der Feuerwehr immer ein Thema, nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie. Mögliche Schutzimpfungen seien bei vielen Erkrankungen das einzige Mittel, sich vor Infektionskrankheiten präventiv und wirksam zu schützen. Die üblichen Grundimpfungen seien dabei von den Ärzten und auch vom Paul-Ehrlich-Institut und der ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (RKI) empfohlen und deckten eine ganze Palette von Krankheiten wie Tetanus, Diphterie, FSME, MMR oder Grippe ab. Die allermeisten Menschen hätten hierzu schon eine erste wirksame Impfung in den Kindertagen erhalten.
Bei vielen Tätigkeiten im Rahmen des Feuerwehrdienstes kann nach Werners Angaben ein gewisses Infektionsrisiko nicht ausgeschlossen werden, insbesondere bei Einsätzen mit verunfallten oder verletzten Personen, Stichwort: Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten, sowie bei Einsätzen mit größeren Flächenschadenslagen oder Unwettern etwa beim Abpumpen fäkalienbelasteter Abwässer. Als präventive Maßnahme komme hier eine Hepatitis-Schutzimpfung (A und B) in Form einer Grundimmunisierung, bestehend aus drei Impfungen innerhalb von sechs Monaten, in Frage. Eine entsprechende Kontrolle des Impfschutzes erfolge dann nach bis zu acht Wochen nach vollständiger Impfung durch eine sogenannte Titer-Bestimmung im Blut.
Während die Kosten für die erwähnten Schutzimpfungen laut dem Kommandanten in der Regel von den Krankenkassen übernommen werden, seien diese im Normalfall bei einer Hepatitis-Impfung selbst zu tragen. Anders sehe dies bei medizinischen Berufen sowie auch bei Einsatzkräften im Feuerwehrdienst aus. Hier übernehme die Krankenkasse die Kosten. Die Ausgaben für die Titer-Bestimmung trage die Stadt Schnaittenbach.
Aus diesem Kontext heraus wurde deshalb in Zusammenarbeit mit dem Schnaittenbacher Arzt Dr. Christian Wolf ein Impfprojekt für die Aktiven der vier Schnaittenbacher Feuerwehren ins Leben gerufen. Alle interessierten Einsatzkräfte und auch die impfwilligen Mitglieder der Jugendfeuerwehren sollen sich mit ihrem Ortskommandanten in Verbindung setzen, um den weiteren Ablauf planen zu können. Auch wenn für die freiwilligen Feuerwehren keinerlei Verpflichtung zu einer Durchimmunisierung besteht, empfehlen die zuständigen Feuerwehrunfallkassen (Berufsgenossenschaft) und die Feuerwehrärzte eine entsprechende Impfung. "In Verbindung mit einer vollständigen persönlichen Schutzausrüstung und einer entsprechenden Einsatzstellenhygiene kann so ein bestmöglicher Schutz geboten werden", betonen sie.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.