Über ein Vierteljahrhundert hat in Schnaittenbach der Feuerwehrverein Krippenausstellungen auf die Beine gestellt. Doch als 2018 die Veranstaltung verneut anstand, zeigte die Feuerwehr kein Interesse mehr. "Nach anfänglicher Enttäuschung darüber, dass diese schöne Tradition nicht mehr weitergeführt wird, wurde mir klar, dass sich etwas tun muss, um die Krippentradition zu erhalten", erinnert sich Uli Reindl. Schnell hatte er in Bernhard Büller, dem jahrelangen Organisator des Weihnachtsmarktes, einen Mitstreiter gefunden.
Erster Gedankenaustausch
Beide luden Mitte März zu einem Treffen März ein und es fand sich kein kleiner Kreis mit 20 Interessierten zum Gedankenaustausch ins Kellerhäusl. Allen war damals schnell bewusst, dass nur ein Verein der Krippentradition die nötige Struktur für deren Fortbestehen geben könnte. Eine Runde mit Bernhard Büller, Florian Friedl, Peter Pichl, Richard Rauch, Ingrid Weigert und Uli Reindl erklärte sich bereit, die Vereinsgründung vorzubereiten.
Mitte Mai war es dann so weit: Bei der Gründungsversammlung im Kellerhäusl, unter der Regie von Uli Reindl, hoben die Anwesenden den Krippenverein aus der Taufe. 22 Mitglieder ließen sich gleich eintragen. Als Vereinsnamen entschied man sich für "Krippenfreunde Schnaittenbach e.V." mit Sitz in Schnaittenbach. Zweck des gemeinnützigen Vereins ist laut Satzung die Pflege, Förderung und Weiterverbreitung der Krippe auf religiöser, künstlerischer und volkskundlicher Grundlage. Den Satzungszweck wollen die Krippenfreunde insbesondere durch Ausstellungen, Angebote von Krippenbaukursen und sonstigen zur Krippe gehörenden Gestaltungskursen, Bildungsfahrten, Vorträge sowie die Betreuung, den Erwerb, die Erhaltung und Pflege von Krippen verwirklichen. Den Jahresbeitrag legte man auf zwölf Euro pro Jahr für Erwachsene und 18 Euro für Ehepartner fest.
Die Leitung der ersten Vorstandswahl des neu gegründeten Vereins übernahm Pfarrer Josef Irlbacher. Das Gremium wurde mit folgendem Ergebnis für drei Jahre gewählt: Vorsitzender Uli Reindl, Stellvertreter Peter Pichl, Schriftführer Richard Rauch, Kassier Markus Grünwald. Beisitzer wurden Florian Friedl und Bernhard Büller, Revisoren Karin Kraus und Helmut Pichl.
Neidisch auf Kripperln
Zweiter Bürgermeister und Gründungsmitglied Uwe Bergmann lobte Uli Reindl für seine Initiative zur und Pfarrer Josef Irlbach, ebenfalls Mann der ersten Stunde, sagte: "Manchmal kann man den Kripperln als Pfarrer neidisch sein, weil sie um ein Vielfaches besser predigen als Unsereiner."
"Entgegen der allerorts beklagten Vereinsmüdigkeit samt ehrenamtlichem Einsatz haben wir mit der Gründung eines Krippenvereins dagegen ein Zeichen gesetzt", stellte Uli Reindl fest. Auf den ersten Blick scheine der Vereinszweck so gar nicht mehr in die heutige Zeit zu passen. Der zweite Blick erscheine umso liebenswürdiger und notwendiger, nämlich die Pflege des Brauchtums und das "Sich-Beschäftigen" mit Krippen mit allem was dazu gehöre.
"Es ist aber auch Zeit, Zeichen zu setzen durch die Gründung eines Vereins, der Gelegenheit bietet, auszubrechen aus dem Alltag und hin und wieder für ein paar Stunden einzutauchen in eine ganz andere Welt, indem man sich mit unserem Krippenbrauchtum beschäftigt, es fördert und pflegt", betonte Reindl.



















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