Wenn riesige Mengen Stahl, Düngemittel oder Getreide auf den Ozeanen unterwegs sind, dann weiß Theresa Haas aus Nabburg ganz genau, wann sich welche Ladung wo und auf welchem Schiff befindet. Sie weiß auch, welche Aufgaben im nächsten Hafen auf den Kapitän warten oder warum der eine oder andere Schifffahrtsweg derzeit etwas problematisch ist. All das hat sie im Blick, während sie von ihrem Schreibtisch aus die Umgebung im Blick hat. Die ist aber - was man nun vielleicht erwarten würde - kein Hafengebiet irgendwo im Norden an der Küste…. nein. Schifffahrtskauffrau Theresa Haas arbeitet in Schnaittenbach, mitten in der Oberpfalz. Was macht für sie den Reiz ihrer Aufgabe bei der MINSHIP Shipmanagement GmbH & Co. KG aus?
„Die Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau ist wahnsinnig abwechslungsreich und man kriegt unfassbar viel mit“, schwärmt die junge Frau, die mittlerweile seit fast einem Jahr ihre Ausbildung abgeschlossen hat. „Letztes Jahr war ich sogar dreieinhalb Wochen auf Seereise mit einem Massengutfrachter unterwegs“, erzählt sie. Da fuhr sie auf der MS Trudy, die bei drei Hafenanläufen in Italien und einem in Griechenland Kaolin entladen und Marmor-Bruch geladen hat.
Aber natürlich geht es für Schifffahrtskaufleute nicht ständig kreuz und quer über die Meere. Was also tun sie? Kurz gesagt: Eine Schifffahrtskauffrau wie Theresa plant und organisiert den Transport von Gütern über See.
Was gibt‘s zu tun?
Theresa und ihre Kollegen planen den Einsatz von Schiffen und Ladungen (z.B. Mineralien, Getreide, Erze, Düngemittel, Stahl – um nur einige zu nennen) und stehen dafür im ständigen Kontakt mit internationalen Kunden und der Schiffsbesatzung. „Das läuft alles zu 100 Prozent auf Englisch“, sagt die Nabburgerin. Und das muss auch so sein – schließlich ist Englisch die Geschäftssprache Nummer 1 der Welt. „Selbst unsere deutschen Endabnehmer schicken nur ganz selten mal eine Mail auf Deutsch...“ Und auch im Schnaittenbacher Büro hört man mehr Englisch als Deutsch, denn nicht alle von Theresas Kollegen sind Deutsche und selbst die Firmensprache ist Englisch.
Doch erst einmal zurück zu den Aufgaben der Schifffahrtskaufleute: Sie kennen die internationalen Frachtmärkte, Häfen und Schifffahrtswege und schließen unter anderem Frachtverträge mit Kunden weltweit. Außerdem bearbeitet Theresa Haas mit ihren Kollegen Schadensmeldungen am Schiff oder der Ladung und wickelt den Schadensfall mit den Versicherungen ab. „Klar kennen wir auch die Aufgaben des Rechnungswesens, prüfen zum Beispiel eingehende Rechnungen und veranlassen Zahlungen“, sagt sie.
Schließlich kümmern sich Schifffahrtsleute auch um die Befrachtung. Sie sorgen dafür, dass die Schiffe im Einsatz sind und Ladeaufträge beschafft werden. Dafür muss die Frachtrate je nach Zielgebiet ausgehandelt und darauf geachtet werden, dass der Frachtvertrag auch erfüllt wird.
Jetzt nach Ende ihrer Ausbildung ist Theresa im Bereich Operations eingesetzt, wo sie sich unter anderem darum kümmert, dass die zuständigen Agenten in den Häfen Bescheid wissen, dass ein Schiff kommt. „Die Kapitäne müssen wissen, wohin die nächste Reise geht, welche Ladung zu transportieren ist und was beachtet werden muss“, erzählt die Schifffahrtskauffrau. „Diese Infos bereitzustellen und weiterzugeben gehört unter anderem zu meinen Aufgaben.“ Auch der Treibstoff-Verbrauch und die zeitliche Lieferung muss im Auge behalten werden.
Klar, dass bei all diesen Anforderungen ohne Digitalisierung nichts geht. Wenn irgendwo auf der Welt in einem Hafen die sogenannte „Bill of Lading“ (Verladungsdokument) nicht rechtzeitig eintrifft und ohne dieses Papier das Schiff nicht entladen werden kann, dann ist es für die Schifffahrtskauffrau egal, ob sie in Schnaittenbach oder daheim in Nabburg ist. Es muss sich egal von wo darum gekümmert werden. Auch wenn ein Schiff aus bestimmten Gründen einen Umweg nehmen muss – Theresa Haas und ihre Kollegen greifen ein, sobald es nötig ist. „Natürlich ist es da schön, wenn man zum Beispiel während der Wochenenddienste nicht an den PC gefesselt ist und auch von unterwegs aus manche Dinge klären kann“, freut sich die junge Frau.
Details zur Ausbildung
Die Ausbildung zum/r Schifffahrtskaufmann/frau dauert in der Regel 3 Jahre, gegebenenfalls ist auch eine Verkürzung möglich. „In dieser Zeit ist man abwechselnd im Betrieb und zweimal im Jahr zum Blockunterricht in der Berufsschule in Hamburg“, erzählt Theresa.
Weitere Informationen zum Blockschulunterricht in Hamburg gibt‘s hier: https://www.hbt-schule.de/homepage-feature/ueber-die-schifffahrtsausbild...
Und eine Borschüre des VDR (Verband Deutscher Reeder) zum Beruf steht hier: http://ausbildung.reederverband.de/berufsbilder/berufe-an-land/schifffah...
Nach der Ausbildung kann ein/e Schifffahrtskaufmann/frau in verschiedenen Abteilungen einer Reederei eingesetzt werden, wie z.B. der Befrachtungs-, Abwicklungs-, Abrechnungs-, Technik-, Einkauf-, Crewing- oder der Neubauten-Abteilung. Je nach Aufgabengebiet, Verantwortung und Berufserfahrung gehören Geschäftsreisen zu den Tätigkeiten.
Und welche Voraussetzungen müssen die künftigen Azubis mitbringen? Neben Abitur oder Fachabitur sind das natürlich sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift sowie der Führerschein Klasse B und Reisebereitschaft. Wer sich selbst ein Bild machen möchte: Auch ein Schnupperpraktikum vor der Ausbildung ist bei MINSHIP möglich.
Azubis bei der MINSHIP Shipmanagement GmbH & Co. KG erwartet eine attraktive Ausbildungsvergütung mit vermögenswirksamen Leistungen sowie Mitarbeiterveranstaltungen und -ausflüge und stets eine familiäre Arbeitsatmosphäre. Auch die moderne Büroeinrichtung und -ausstattung sind Pluspunkte im Unternehmen. Während der Blockunterricht an der Berufsschule in Hamburg läuft, sind die Azubis in der firmeneigenen Wohnung untergebracht. Und auch Geschäftsreisen im In- und Ausland gehören bei MINSHIP zur Ausbildung.
Und nach dem Abschluss geht es natürlich weiter: Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen sprechen ebenfalls für MINSHIP als Arbeitgeber – ebenso wie eine hohe Übernahmequote nach der Ausbildung und vielfältige Karrierechancen im Betrieb.
Ausbildung im August 2020 starten
Interessiert an der vielfältigen, abwechslungsreichen Ausbildung? Dann einfach die vollständige Bewerbung per Email an career[at]minship[dot]com unter dem Stichwort „Azubi Onetz“ senden.
Weitere Infos gibt‘s hier https://www.minship.com/de/career/
Die Bewerbungsphase läuft bis 31. Oktober 2019.
Über das Unternehmen
Die Firma MINSHIP agiert als Ship Manager (Verwalter und Betreiber von Seeschiffen) und hat ihren Sitz in Schnaittenbach sowie eine Vertretung auf der englischen Isle of Wight. Der kommerzielle Einsatz der Schiffe wird durch die MINSHIP gesteuert. Die technische Bereederung und Mannschaftsgestellung wird durch das auch in Schnaittenbach ansässige Tochterunternehmen MINMARINE Shipmanagement GmbH & Co. KG durchgeführt.
Insgesamt beschäftigt die MINSHIP Gruppe in den Büros an Land rund 50 Mitarbeiter und ca. 250 Seeleute (Offiziere und Mannschaftsdienstgrade) an Bord der Schiffe. Obwohl noch ein sehr junges Unternehmen, verfügt die MINSHIP mit ihren Mitarbeitern über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Hochseeschifffahrt und dem Transport mit Massengutfrachtern.
MINSHIP transportiert Schüttgüter aller Art über die Weltmeere, jedoch hauptsächlich im Atlantik und den angrenzenden Meeren. Dazu zählen Rohstoffe wie Kaolin, Aluminium, Kohle, Eisenerz, Marmorbruch aber auch Lebensmittel wie Getreide, Salz, Zucker und vieles mehr. Die von der MINSHIP betreuten Frachtschiffe fassen zwischen 28.000 und 76.000 Tonnen Ladung, haben eine Länge von ca. 180-200m, eine Breite von ca. 23-30m und einen Tiefgang von 10-12,5m.
Den Kunden bietet MINSHIP die komplette Schiffsmanagementpalette an:
Kommerzielles Management: Befrachtung, Abwicklung und Reiseüberwachung bzw. -auswertung
Crewing: Bemannung der Schiffe mit Offizieren und Mannschaftsdienstgraden
Technischen Service: Instandhaltung, Wartungsarbeiten, Werftarbeiten
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