Ganz im Zeichen des Ukraine-Krieges stand der Josefi-Frühschoppen der CSU Schnaittenbach im Gasthof Haas. Hauptrednerin war die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Sprecherin der CSU-Landesgruppe, Susanne Hierl.
Bürgermeister Marcus Eichenmüller bedankte sich in seinem Grußwort vor allem bei der örtlichen Gastwirtsfamilie Haas für ihr Engagement bei der Unterbringung von Flüchtlingen. 35 Ukrainer, ein Großteil Frauen und Kinder, sind nach seinen Angaben bereits in der Pension der Familie Haas untergekommen. Insgesamt lebten momentan 40 Ukraineflüchtlinge in Schnaittenbach – Tendenz steigend. Besonders hob Eichenmüller Irina Haas hervor, auf deren Übersetzungsdienste das Rathaus schon mehrfach zurückgegriffen habe. Er appellierte an Land und Bund, die Kommunen unbürokratisch zu unterstützen.
In ihrer Rede berichtete Susanne Hierl, wie sie die Wochen seit Beginn des Krieges in der Ukraine im Bundestag und in Berlin erlebt hat. „Bereits bei der Ankunft am Berliner Bahnhof war ersichtlich, dass sich einiges verändert hat. Viele Menschen waren mit Helfern im Bahnhof unterwegs, vor dem Bahnhof ist ein großes Zelt für die ankommenden Vertriebenen aufgebaut. Überall in der Stadt hängen ukrainische Flaggen, und Gebäude sind nachts in den Nationalfarben der Ukraine angestrahlt“, schilderte sie. Hierl äußerte ihren Unmut über Bundeskanzler Olaf Scholz beim Umgang mit Russland: „Während der Bundespräsident seine Wiederwahl noch vor dem Kriegsausbruch für ein klares Statement gegen Putin nutzte, fehlten von Kanzler Scholz noch lange klare Worte."
Hierl schilderte ihre Eindrücke von der per Video in den Bundestag übertragenen Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi. „Er sitzt in einer halb zerbombten Stadt, fühlt sich alleine gelassen und hat uns den Spiegel vorgehalten“, sagte Hierl. Verstörend habe sie es dann empfunden, dass danach keine Aussprache im Bundestag möglich gewesen sei. Sie kreidete sie dem Kanzler an, dass seine klare Führung fehle und man den Eindruck habe, ihn überall hintragen zu müssen. In der anschließenden Diskussion forderten Teilnehmer am Frühschoppen, den Staaten, die zu den Freunden Putins zählen, Sanktionen anzudrohen.
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