Schnaittenbach
23.09.2019 - 15:09 Uhr

Minerals Day eröffnet Einblicke in Kaolinindustrie

Während des European Minerals Day öffneten mehr als 110 Tagebaue und Produktionsanlagen in rund 30 Ländern ihre Türen für die Öffentlichkeit. Mit dabei die Amberger Kaolinwerke Eduard Kick Hirschau mit dem neuen Werk in Schnaittenbach.

Die Besuchergruppen waren von den interessanten Einblicken in die Welt der Industrieminerale begeistert. Rechts im Bild Marketingleiter Thomas Moosburger, links daneben Werkleiter Bernhard Neudecker. Bild: e
Die Besuchergruppen waren von den interessanten Einblicken in die Welt der Industrieminerale begeistert. Rechts im Bild Marketingleiter Thomas Moosburger, links daneben Werkleiter Bernhard Neudecker.

Diese nur alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung ist etwas Besonderes. Werkleiter Bernhard Neudecker und Marketingleiter Thomas Moosburger gewährten Einblicke in die Aufbereitungstechnologie in die Welt der Industrieminerale und in die Produktionstechnik. Sie haben damit sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Mit dem Neuwerk in Schnaittenbach wurde 2014 begonnen, es ist 2016 komplett in Betrieb gegangen, aber einen Blick "hinter die weißen Berge" und in das diffizile Innenleben, das hat es im Betrieb noch nicht gegeben. Da war der European Minerals Day 2019 der adäquate Anlass.

Rund 140 Schüler aus dem Landkreis nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren, daneben rund 800 weitere Besucher. Insbesondere Familienangehörige, die sich jetzt wissen, was ihre Männer oder Väter tun, wenn sie in die Grube fahren.

Die Besucher erfuhren, dass sich die Amberger Kaolinwerke zu einem bedeutenden Rohstoffproduzenten in Europa entwickelt haben, dass Kaolin und Feldspat abgebaut wird unter dem internationalen Dach der Quarzwerke Gruppe, das sind 36 Werke in neun Ländern. Und wahrlich nicht viele der Besucher haben gewusst, dass exakt an diesem Neuwerk in Schnaittenbach - eine Gedenktafel erinnert auch daran - seit der Entdeckung 1833 durch einen Mann namens Eduard Kick, der Ursprung der gesamten europäischen Kaolinindustrie liegt.

Höchst interessant war die Exkursion durchs Betriebsgelände, so war auch zu hören, dass das Werk im Doppelstandort Hirschau-Schnaittenbach 480 Mitarbeiter beschäftigt. Auch eine ganze Palette von interessanten Ausbildungsplätzen gebe es. Die Jahresleistung von knapp 700 000 Tonnen Roherde, die, grob gesagt, aus dem Ostfeld über Bandauflage ins Werk kommt, durchläuft eine komplizierte Technik, in der Kaolin und Feldspat abgetrennt im Dreischichtenbetrieb per Pipeline nach Hirschau gepumpt wird. In Schnaittenbach, so war bei der Werksbesichtigung zu hören, bleibt dann der Quarzsand. Der wird veredelt zu Glassanden, hochwertigen Trockensanden und Quarzmehlen.

Feldspat, Kaolin und Quarz - in der keramischen Industrie, bei der Herstellung von Glas, in der Bauwirtschaft und auf dem Baumarktsektor haben sie lange Tradition. Dass aber die Papier-, Zeitschriften- und Kartonindustrie weltweit größte Kaolinverbraucher sind, dass knapp 50 Prozent der von den Amberger Kaolinwerken geförderten "weißen Erde" für diese Branche bestimmt sind - das konnten sich die wenigsten Besucher vorstellen. Ganz wichtig, das haben, Moosburger und Neudecker herausgestellt, ist bei allem der Umweltschutz, und das Nachfolgekonzept, das stufenweise umgesetzt werden soll. Eine Seenlandschaft soll einmal dem Bergbaubetrieb des Hirschau-Schnaittenbacher Reviers folgen, hieß es.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.