Schnaittenbach
26.01.2024 - 09:27 Uhr

"Odel verpflichtet" beim Theater in Schnaittenbach

Schlosshotel und Odelgrube – die Gegensätze könnten kaum größer sein. Aber alles kein Problem für die Theatergruppe der Kolpingsfamilie Schnaittenbach, dies in einem turbulenten Stück auf die Bühne zu bringen.

"Odel verpflichtet" lautet der Titel des Schwanks, den die Theatergruppe der Kolpingsfamilie Schnaittenbach aufführt. Zum Inhalt: Das hat sich Schweinebauer Quirin Großschädel eigentlich schön zurechtgelegt: Er lässt sich von seiner Frau Eva scheiden und verwirklicht dann seinen Lebenstraum, ein Schlosshotel auf Gräfin Odettes Burg Hackenstein. Doch als er realisiert, dass seine Ex schon längst gemeinsame Sache mit der Gräfin macht und es plötzlich schlecht um sein Vorhaben steht, brennt er ein wahres Feuerwerk an bäuerlichen Schikanen ab.

Peter Kraus brilliert als Großbauer, der im Laufe des Stücks eine Wandlung vom einfachen Schweinebauern hin zum Möchtegern-Adeligen und wieder zurück durchmacht. Auch seine Ex-Frau Eva, die von Maria Schötz verkörpert wird, macht eine Verwandlung vom Aschenputtel zum Burgfräulein durch. Mit dabei eine kurze Liaison mit dem Grafensohn Edgar von Hackenstein, gespielt von Max Gebhardt, dem man den verwöhnten Schnösel voll abnimmt. Schaut er zu tief ins Glas, greift er in Melancholie am Klavier in die Tasten und rührt mit seinem Gesang zu Tränen.

In die Rolle seiner Mutter, der Gräfin Odette von Hackenstein, schlüpft Sylvia König, die zum ersten Mal auf der Bühne steht. Dass sie anfangs sehr nervös war, sah man ihr nicht an. „Die gesamte Truppe hat mir den Einstieg wirklich sehr leicht gemacht“, merkte sie nach der Aufführung an. Matthias Lautenschlager gibt den Dorfpfarrer Hochholzer, der mit Gottes Beistand vergeblich versucht, das Chaos im Griff zu behalten. Besonders beim Großbauern hat er einen schweren Stand, da er beim Tod des geliebten Dackel Lumpi beteiligt gewesen sein soll. Und natürlich nicht zu vergessen Katja Meier, die als gute Seele Linde ihren beschwichtigenden Einfluss auf die Kontrahenten geltend macht, auch wenn sie dabei an „ausgeprägten Feminismus leidet“.

Jürgen Meier schlüpft in die Rolle des Flaschensammlers Einstein, der es bei Linde unter dem Motto „alter Knacker sucht knackige Alte“ probiert und schließlich zum Butler des Schweinebauern aufsteigt. Er führt auch Regie und bringt mit seiner Truppe das Stück mit viel Schwung und Witz auf die Bühne. Sogar die Kinder des Regisseurs, Rosalie und Vitus, durften mit dabei sein und setzten als Dorfkinder einen Farbtupfer oben drauf. Die Kulissen und Kostüme sind liebevoll und detailreich gestaltet, die Musik untermalt die Stimmung perfekt. Die Schauspieler überzeugen mit viel Charme und komödiantischem Talent, was ihnen das Publikum mit reichlich Applaus dankte.

Wer wissen will, ob Quirin vom Schweinebauern zum Schlosshotelbesitzer wird, ob die Liaison von Eva und Edgar hält und ob die Gräfin ihre Interessen durchsetzen kann, besucht die weiteren Aufführungen am Samstag, 27. Januar, um 20 Uhr sowie am Sonntag, 28. Januar, um 19 Uhr im Schnaittenbacher Vitusheim.

 
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