„Um Erfolg zu haben, muss die CSU im Kaolinbecken als ‚Kümmererpartei‘ wahrgenommen werden“, unterstrich Werner Schulz seine Beweggründe zur Gründung eines eigenen Ortsverbandes dieser Senioren-Arbeitsgemeinschaft. Mit CSU-Kreisrat Fredi Weiß und den beiden CSU-Ortsvorsitzenden Martin Merkl (OV Hirschau) und Thomas Hottner (OV Schnaittenbach) fanden sich schnell Mitstreiter.
Die Resonanz auf die Einladung zur Gründungsversammlung war für die Verantwortlichen überwältigend: 30 Mitglieder zählt der neue Ortsverband, wovon alleine 19 den Beitritt bei der Gründungsversammlung erklärten. Die Wahl des Veranstaltungsorts fiel bewusst auf Schnaittenbach, die Heimat des ehemaligen Bundestagsabgeordneten und Bezirksvorsitzenden der Senioren-Union, Rudi Kraus, der in seiner Amtszeit als Staatssekretärs maßgeblich für die Einführung der Pflegeversicherung verantwortlich war. Die CSU-Ortsvorsitzenden Thomas Hottner und Martin Merkl betonten, wie wichtig es sei, die politische Präsenz im Kaolinpott zu verstärken und den Senioren eine starke Stimme zu geben.
Demografische Entwicklung
Im Mittelpunkt der Gründungsversammlung stand das Impulsreferat von Werner Schulz, der bereits 1999 als CSU-Kreisvorsitzender die Gründung des Senioren-Union-Kreisverbandes initiiert hatte. Die demografische Entwicklung und die Altersstruktur der Bevölkerung seien Themen, die es politisch zu adressieren gelte, so Schulz: „Wir müssen rausgehen zu den Leuten und uns um die Senioren kümmern.“
Mit Blick auf die Bundespolitik erklärte Schulz, welche Auswirkungen die von der AfD geforderte "Remigration" für die Region haben würde. Was nach einer verschärften Abschiebepolitik klinge, führe auch zu einer Ausweisung von Deutschen mit Migrationshintergrund. Dies würde sich massiv auf die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und insbesondere das Gesundheits- und Pflegewesen auswirken und hätte katastrophale Folgen für das Krankenhaus und vor allem für die Patientenversorgung.
Folgen von "Remigration"
Schulz verdeutlichte die Problematik am Klinikum St. Marien in Amberg, wo derzeit 221 Ärzte, Pflegekräfte, Techniker und weitere Fachkräfte aus EU- und Nicht-EU-Staaten arbeiten. Auch für die Altenpflege wären die Auswirkungen laut Schulz gravierend. Der Betrieb der Pflegeheime in Hirschau und Schnaittenbach wäre nicht mehr aufrechtzuerhalten, da auch hier ein großer Teil der Beschäftigten einen Migrationshintergrund habe. Im BRK-Seniorenheim St. Barbara in Hirschau stammen 22 der 80 Beschäftigten (27,5 %) aus dem Ausland und im Seniorenheim Evergreen in Schnaittenbach 43 % der Reinigungskräfte sowie 60 % der Pflegehelfer.
Landrat Richard Reisinger sowie Landtagsabgeordneter und CSU-Kreisvorsitzender Harald Schwartz unterstrichen durch ihre Anwesenheit die Bedeutung der Gründung und die Unterstützung der CSU. Reisinger forderte die Mitglieder auf, sich verstärkt in die Diskussionen um Gesundheit und Pflege einzubringen: „Das sind Themen, die in den nächsten Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen werden.“ Helmut Fischer, Vorsitzender der Senioren-Union im Kreisverband, hob hervor, wie wichtig es sei, die Anliegen der Senioren auch in der politischen Diskussion zu vertreten: „Die Senioren-Union hat eine Balancefunktion und wir müssen unbequem werden, wenn die Anliegen der Senioren in der Politik vernachlässigt werden." Bürgermeister Marcus Eichenmüller ist überzeugt, dass sich die Senioren-Union "als starke Stimme der älteren Generation etablieren“ wird.
Die Führung der Senioren-Union Kaolinpott bilden: Vorsitzender Werner Schulz (Hirschau), Stellvertretende Vorsitzende Fredi Weiß (Schnaittenbach), Gabi Bauer (Kemnath), Bärbel Birner (Hirschau) und Franz Birner (Ehenfeld), Schatzmeisterin Ursula Frohmann (Schnaittenbach) und Schriftführer: Fritz Bayer (Hirschau), Herbert Rauch (Massenricht). Außerdem fungieren als Beisitzer Josef Meier (Kemnath), Josef Götz (Schnaittenbach), Elli Schulze (beide Schnaittenbach), Martha Herdey (Hirschau), Hans-Jürgen Schönberger , Peter Leitsoni und Martin Meier (letztere Hirschau), als Digitalbeauftragter: Alfred Härtl (Hirschau) sowie als Kassenrevisoren Reinhold Birner (Hirschau) und Siegbert Gmey (Schnaittenbach).
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.