Schönsee
27.03.2024 - 18:42 Uhr

Baumpflege eine Pflichtaufgabe der Stadt Schönsee

Zu viel, zu wenig? Baumpflegearbeiten stoßen häufig auf Kritik – auch in der Stadt Schönsee. Die Kommune sieht Erklärungsbedarf.

Kein schöner Anblick, bis er wieder austreibt: Ein Baum „Am Graben“ nach Pflegearbeiten. Bild: Stadt Schönsee, Nicole Rochelt/exb
Kein schöner Anblick, bis er wieder austreibt: Ein Baum „Am Graben“ nach Pflegearbeiten.

"Die Baumpflegearbeiten im gesamten Stadtgebiet Schönsee sorgen für reichlich Konfliktpotential und Gesprächsstoff im Schönseer Land", heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Schönsee. Es gebe viele verschiedene Ansätze und Richtlinien. Einig seien jedoch alle in der Erwartung, dass eine Kommune ihren Pflichten nachkomme und dabei alles fachgerecht erledigt werde. Zu den Pflichten würden auch die Gewährleistung der Sicherheit und der Erhalt der Bäume im Stadtgebiet gehören. Auch der Straßenraum, wie auch Rad- und Gehwege, müssten von Ästen und Zweigen freigehalten werden. „Lichtraumprofile freihalten“ lautet es in der Amtssprache, wenn über "raumübergreifendes Großgrün“, also Bäume, im öffentlichen Raum, gesprochen wird.

Die Stadt Schönsee präzisiert: Die sogenannte Verkehrssicherungspflicht aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch besagt, dass alle notwendigen, zumutbaren Vorkehrungen getroffen werden müssen, um Schäden Dritter zu verhindern. Ein wichtiger Bestandteil hierbei ist, die Bäume regelmäßig auf ihren Gesundheitszustand zu überprüfen. Im Falle der Stadt Schönsee übernimmt diese Überprüfung der Maschinenring mit geschultem Personal und ergreift dann die entsprechenden Maßnahmen. Auch der städtische Bauhof ist in diese Arbeiten integriert. Er übernahm die Freistellung entlang der Gemeindeverbindungsstraßen und des Radwegs bei und in Gaisthal, sowie die Freistellung der dortigen Obstbäume.

Um einen Baum im öffentlichen Bereich verkehrssicher zu machen, bedarf es der Totholzentfernung. Das bedeutet, dass die dürren und abgestorbenen Äste entnommen werden müssen. Sie bergen die Gefahr aus eventuell großer Höhe herabzufallen und Schäden – im schlimmsten Fall an Menschen – zu verursachen. Noch gravierender ist die Gefahr, wenn ganze Bäume instabil sind und ihre Standsicherheit nicht gewährleistet werden kann. Daher werden die Bäume regelmäßig von Fachpersonal überprüft, beurteilt und schlussendlich entschieden, ob ein Baum erhalten werden kann, oder ob das Risiko zu groß ist. In der Natur regelt sich das von selbst und es ist kein menschliches Eingreifen nötig. In besiedelten Gebieten allerdings, sind solche Gefahren weitmöglichst auszuschließen.

Immer wieder ist auch der Vorwurf zu hören, die Pflegearbeiten würden den Bäumen schaden, oder gar, sie würden „zu Tode gepflegt“. Besonders in der Schönseer Hauptstraße sei dies der Fall, lautet die Kritik. Dies weist Armin Ebnet vom technischen Bauamt aber strikt zurück. Nicht die Pflegearbeiten seien es, die den Bäumen das Leben kosten. Dies liege daran, dass um die Bäume herum zu eng gepflastert sei und damit die knappe Wasserversorgung zum Absterben führe, ergänzt Ebnet. "Wo Bäume entnommen wurden, sollen in naher Zukunft Ersatzpflanzungen erfolgen", verspricht die Stadt.

 
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