Einen großen Empfang hatte es am Sonntag, 15. Dezember 2013, nach den Aufführungen der "Waldlermesse" für den Männerchor im Nürnberger Rathaus gegeben. Anlässlich des 40. Auftritts in der Frauenkirche würdigten der damalige Oberbürgermeister Ulrich Maly sowie anwesende Ehrengäste das Engagement der Sänger und Instrumentalisten aus der Oberpfalz bei ihren Darbietungen in der Kirche direkt am Hauptmarkt.
Mit ihrem Auftritt beim Altstadtfest in der Frankenmetropole im September 1974 hatte der Chor den Grundstein für das Jahrzehnte andauernde Engagement gelegt. Eingebettet im Begleitprogramm zum weltberühmten Christkindlesmarkt sangen die Sänger, begleitet von Zither- und Gitarrenklängen, zunächst auf der Empore in der Frauenkirche und wechselten später vor den Tucher-Altar.
Wegen des Besucherandrangs in den Anfangsjahren zu diesem Gottesdienst am dritten Advent, folgten die Sänger dann den Wünschen von Albert Tischler, Organisator und Vorsitzender der Schönseer Landsmannschaft in Nürnberg, sowie Vertretern der "Pfarrei zu unserer lieben Frau", gleich zwei Messen musikalisch zu begleiten. Die Wertschätzung für die Aufführungen der "Waldlermesse" in einer der bedeutendsten Kirchen der Frankenmetropole, wurde in der Vergangenheit durch die Anwesenheit von Vertretern der Stadt Nürnberg, aber auch extra angereiste Ehrengäste aus der Oberpfalz betont.
Nach den nun vergangenen 46 Gastspielen in Nürnberg ist in diesem Jahr der 47. Auftritt coronabedingt gestrichen. "Traurig" bezeichnet Ehrenmitglied Hans Mutzbauer die aktuelle Situation durch die notwendige Zwangspause. Er ist der einzige unter den Sängern, der von Beginn an in Nürnberg ohne Unterbrechung dabei war. Mutzbauer hofft, dass Corona nicht das Ende der Ära des Schönseer Gesangs in der Frauenkirche einläutet.
Vorsitzender und Dirigent Andreas Wirnshofer bedauert natürlich ebenso, dass der Männerchor heuer nicht in dem Nürnberger Gotteshaus auftreten kann. "Die 50 möchten wir schon noch voll machen", sagt der gesangliche Leiter des Ensembles, sieht es allerdings realistisch, "dass wir alle älter werden und die Gesundheit nicht immer mitspielt". Immerhin wäre es für die zwei Urgesteine des Chores etwas Besonderes, wenn zusammen mit dem 100-jährigen Bestehen des Gesang- und Orchestervereins im Jahr 2024 dann auch der 50. Auftritt in der von Kaiser Karl von 1352 bis 1362 erbauten Kirche gefeiert werden könnte.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.