Nach dem Ortstermin im Kindergarten-Ausweichquartier (wir berichteten) trafen sich die Stadträte zur öffentlichen Sitzung im Rathaus. Vor Einstieg in die Tagesordnung monierte Andreas Hopfner, dass die Ladungsfrist nicht eingehalten worden und deshalb die Beschlussfähigkeit nicht gegeben sei. "Wir sind doch kein Privatclub, sondern öffentlich-rechtlich", unterstrich er seine Kritik. Geschäftsstellenleiter Matthias Jeitner betonte, dass die Einladungen rechtzeitig versandt, aber wohl aufgrund der Witterung einen Tag verspätet zugestellt wurden. Die Beschlussfähigkeit konnte nicht nachträglich hergestellt werden, da ein Stadtrat fehlte. "Dann werden wir nur informieren und nicht beschließen", erklärte die Bürgermeisterin.
Tafel für Bauinteressenten
Im Baugebiet "Am Osterbrunnen" gibt es noch freie Parzellen. Darauf soll eine Tafel an der Weidinger Straße hinweisen. Die Bürgermeisterin stellte drei Vorschläge vor, wobei die Stadträte die einfache Variante ohne Grafik und nur mit Text ("Hier gibt es Bauplätze zu kaufen") favorisierten. Der günstige Quadratmeterpreis (28 Euro einschließlich Erschließung, zuzüglich Wasser/Abwasser) für die Wohnbaugrundstücke sollte jedoch angegeben sein. Die Verwaltung wird die Kosten für eine Holztafel ermitteln.
Neu in die Tagesordnung aufgenommen wurde eine geänderte Planung für das Projekt "Zäch-Anwesen". Hier hatte der Stadtrat schon im Juli 2018 die Neugestaltung des Grundstücks Weidinger Straße 4 beschlossen und die Planung samt Förderantrag bei der Regierung der Oberpfalz eingereicht. Für die Sanierung des Gewölbestadels mit einem kleinen Anbau (5 auf 10,50 Meter) in Holzbauweise und großen Glaselementen wurde ein Nutzungskonzept als Sitzungssaal, Trauungszimmer und Multifunktionsraum erstellt. Die Kosten liegen bei rund 1,026 Millionen Euro. Die Förderinitiative "Innen statt Außen" beschert einen Zuschuss in Höhe von 80 Prozent. "Ich bin mit der Holzfassade des Anbaus nicht ganz glücklich", erklärte Bürgermeisterin Birgit Höcherl den etwas überraschten Stadträten. Nach den Feiertagen hätten sie und Architekt Christian Schönberger eine neue Variante mit hochwertigen Granitriemchen besprochen. Diese Bauweise sei massiver und nicht so dem Verfall preisgegeben. Bei einem Termin an der Regierung seien die neuen Entwürfe bereits vorgestellt worden, wofür es einhellige Zustimmung gab. "Der Kostenrahmen wird eingehalten", bekräftigte Höcherl und Christian Schönberger erklärte die echte, geschichtete Natursteinfassade aus heimischen Gneis näher.
Nicht anfreunden konnten sich etliche Stadträte allerdings damit, dass die Wand als eine Art Stein-Dachhaut über den Anbau "gezogen" wird. "Das wirkt wie eine Skulptur aus einem Guss", warb der Architekt für ein zweites architektonisch hochwertiges Gebäude neben dem Centrum Bavaria Bohemia. "Stein passt zu uns", meinte Josef Irlbacher. Die Abgrenzung zum Ziegeldach des Bestandsgebäudes werde mittels Glasfuge erfolgen. "Da kriegen wir etwas ganz Außergewöhnliches mit einer tollen Förderung", warb die Bürgermeisterin für etwas Mut.
Da kriegen wir etwas ganz Außergewöhnliches mit einer tollen Förderung.
Rätsel um Entwurf
"Wir waren mit der Holzvariante sehr zufrieden", meinten einige Räte und wollten die eingereichten Entwürfe als Gegenüberstellung einsehen. Das dort abgebildete Holzdach des Anbaus sorgte aber für reichlich Verwirrung und auch Unmut. Denn alle Stadträte waren sich einig, diese Darstellung noch nie gesehen und so auch nicht beschlossen zu haben. Das Rätsel konnte nicht abschließend gelöst werden und so wurde eine zusätzliche Sitzung für Donnerstag, 24. Januar anberaumt. Dort wird der Architekt die Entwürfe gegenüberstellen und eventuell auch schon eine Bemusterung für den Granitstein vorbereiten.
Der Tagesordnungspunkt "Genehmigung der Niederschriften vom 13. November und 11. Dezember" wurde vertagt. Geschäftsstellenleiter Matthias Jeitner informierte über Vergaben aus der nichtöffentlichen Sitzung: Den Auftrag für die GVS Weberhäuser-Friedrichshäng hat die Baufirma Seebauer aus Schwarzhofen erhalten. Der Auftrag für die Statik zur "Hauptstraße 2" ging an das Büro Lehner und Baumgärtner in Weiden.
Josef Eibauer regte an, die Lichterketten künftig nicht mehr am 6. Januar abzuschalten, sondern bis Ende des Monats brennen zu lassen, "um den Ortskern in der dusteren Jahreszeit etwas aufzuhellen". Josef Irlbacher machte den Vorschlag, den gespielten Adventskalender von der Hauptstraße an das CeBB zu verlagern. Dort sei es nicht so gefährlich für kleine Kinder. "Wir benötigen das vor dem Rathaus aufgestellte Adventstor als Kulisse", gab Birgit Höcherl zu bedenken. Sie könne sich aber mit einer Verlegung anfreunden und künftig würde sich auch der Garten des Zäch-Anwesens anbieten.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.