Schönsee
23.12.2020 - 13:55 Uhr

Die Hausmeister der Schönseer Kirche

Sie sperren morgens die Türen der Kirche auf und schließen diese am Abend ab. “Hinter den Kulissen” sorgen die Mesner dafür, dass im Gotteshaus alles passt.

In dieser Woche hat Josef Bayer (rechts) Dienst in der Kirche. Pfarrer Wolfgang Dietz bespricht mit dem Mesner die Vorbereitungen für die Krippenfeieren und Gottesdienste an Weihnachten. Bild: mmj
In dieser Woche hat Josef Bayer (rechts) Dienst in der Kirche. Pfarrer Wolfgang Dietz bespricht mit dem Mesner die Vorbereitungen für die Krippenfeieren und Gottesdienste an Weihnachten.

Ernestine Linsmeier und Josef Bayer wechseln sich wöchentlich in der Tätigkeit als Mesner in der Pfarrkirche St. Wenzeslaus ab. "Wir ergänzen uns prima und machen die Arbeit gerne", betonen beide übereinstimmend und verweisen auf die gute Zusammenarbeit beim Dienst im Gotteshaus, den sie seit 2016 gemeinsam als Nachfolger des langjährigen Mesners Erich Zwick ausüben.

Kerzen braucht man immer

Unauffällig für die meisten Kirchenbesucher, aber unverzichtbar für den Pfarrer, verrichten sie grundsätzlich im Hintergrund der kirchlichen Feiern ihre Arbeit. Am Anfang des neuen Kirchenjahres, das am ersten Adventsonntag beginnt, müssen als erstes die Altarkerzen bestellt werden. "Kerzen müssen immer da sein", erklärt Josef Bayer, "damit abgebrannte Lichter schnell durch neue ausgetauscht werden können." "Grundsätzlich", so der Mesner, "bestimmt die Liturgie und die Gottesdienstordnung während des Kirchenjahres die hauptsächliche Arbeit." Ergänzend dazu verweist Ernestine Linsmeier im Gespräch mit Oberpfalz-Medien darauf, dass beide dann beschäftigt seien, "wenn kein Gottesdienst stattfindet".

Gegen 8 Uhr wird täglich die Kirchentüre aufgeschlossen und im Gotteshaus nach dem Rechten gesehen. Linsmeier und Bayer achten besonders auf die Sauberkeit des Hochaltars wie auch der Bilder im Altarraum. Außerdem sorgen sie dafür, dass der Tabernakel stets ins beste Licht gerückt wird, und kümmern sich darum, dass - je nach Anzahl der Ministranten - genügend Sitzgelegenheiten am Volksaltar bereitstehen. Das Leeren des Opferstocks haben Bayer und Linsmeier genauso auf dem Plan wie das Befüllen der Weihwassergefäße, die seit dem Frühjahr wegen Corona allerdings leer bleiben müssen. Und in diesen Tagen vor Weihnachten bringen beide die Kerzenleuchter wie auch Weihrauchfass und Schiffchen auf Hochglanz. Das erinnert Josef Bayer an seine Zeit als Messdiener, als jeder der Ministranten vom damaligen Mesner Erich Zwick einen dieser Gegenstände in die Hand gedrückt bekam. Diese mussten dann zu Hause geputzt werden - blitzblank, versteht sich.

Mit Blick auf die Hochfeste im Kirchenjahr verweisen die Mesner auf die Osterzeit, wenn für den Palmsonntag Palmzweige besorgt werden und beim Gottesdienst am Gründonnerstag beim letzten Geläut die Glocken "nach Rom fliegen" und bis zum "Halleluja" in der Osternacht nicht mehr zu hören sind. An Karfreitag und -samstag bleibt der Altar abgedeckt. Wenn Pfarrer Wolfgang Dietz die Heilige Messe zelebriert, haben Linsmeier oder Bayer alles vorbereitet. Dabei gilt der Auswahl der Farbe des Messgewandes wie bei Hochfesten im Kirchenjahr, Gedenktagen für Märtyrer, während der Karwoche oder in der Adventszeit besondere Beachtung. Bei Gottesdiensten während der Woche legt der Pfarrer über die weiße Albe eine Stola mit der entsprechenden Farbe, die die Mesner natürlich vorab bereitlegen.

Mesnergebet verinnerlicht

Pfarrer Wolfgang Dietz ist froh darüber, in jeder Kirche in der Pfarreiengemeinschaft Schönsee-Weiding Mesner zu haben. "Sie kümmern sich um vieles in den Gotteshäusern und sind für mich erster Ansprechpartner", sagt der Geistliche voll des Lobes. Ernestine Linsmeier und Josef Bayer haben die Worte "Die Schönheit und Zierde deines Hauses soll mein Anliegen sein und dir zur Ehre dienen" aus dem "Mesnergebet" verinnerlicht.

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Weiding22.11.2020
Ernestine Linsmeier sperrt gegen 8 Uhr morgens die Kirchentüre auf, nach dem Rosenkranzgebet wird diese abends wieder abgeschlossen. Bild: mmj
Ernestine Linsmeier sperrt gegen 8 Uhr morgens die Kirchentüre auf, nach dem Rosenkranzgebet wird diese abends wieder abgeschlossen.
 
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