Der Jugend- und Musik Club rockt Schönsee

Schönsee
19.05.2023 - 18:06 Uhr
OnetzPlus

Schönsee ist Dank des Jugend- und Musik Clubs (JMC) ein Eldorado für Rockmusik. Für junge Leute, die Musikszene und Livemusikfans ist unter seiner Regie in mehr als 30 Jahren eine geschätzte Plattform entstanden.

Gelöste Stimmung beim Helferfest für den Bühnenbau. Viel geschafft, die beiden Vorsitzenden Fabian Grötsch (links) und Sandro Petschler klatschen sich ab.

Den vom Gründungsjahr 1992 an agierenden Verantwortlichen im Jugend- und Musikclub ist es zu verdanken, dass Schönsee in der Region und darüber hinaus generationsübergreifend nicht als verschlafen, sondern – wenigstens für ein paar Wochenenden im Jahr – als Rock- und Pop-Zugpferd gilt. Dafür spielte vieles zusammen.

An erster Stelle an einem Strang ziehende Vorstandsteams mit engagierten und motivierten Vorsitzenden, über lange Jahre Martin Spörl, seit 2022 Ehrenvorsitzender. Vorstand Fabian Grötsch und Vize Sandro Petschler, vor fünf Jahren gewählt, stehen beide für den Generationswechsel, der in einem 30 Jahre alten Verein unausweichlich ist. Beide schafften es, trotz der Bewältigung der zurück liegenden gewaltigen Bauaufgaben, die Motivation der Mitglieder hoch zu halten. Allein für den Bühnenneubau sind viele tausend Stunden ehrenamtlicher Einsatz der Mitglieder angefallen. Dieser Kraftakt mit Materialkosten von 65.000 Euro konnte nur dank der immensen Eigenleistung bewältigt werden plus dem glücklichen Umstand, dass die Hälfte über Sach-, Geld- und Förderspenden wieder hereinkam.

Gute Mischung

Wer beim monatlichen Mitgliedertreff vorbeischaut oder als Dank für den Bühnenbau Anfang Mai beim Helferfest dabei war, der merkt, dass der JMC aus der idealen Mischung von jungen und erfahrenen Mitgliedern Kraft schöpft. „So ein Bau schlaucht schon, jetzt sind wir froh, dass wir diesen Druck hinter uns haben“ sagt Vorsitzender Fabian Grötsch, der alles von seinem Wohnort Regensburg steuern muss. Dank WhatsApp und Facebook geht das ziemlich schnell und unkompliziert. Da postet Sandro nach dem Helferfest „wir sind zum Aufräumen heroben, wenn wer Bock hat…“, na klar zum Mithelfen war die Botschaft.

Genauso wird die Crew zum Open-Air am Freitag vor Pfingsten zusammengetrommelt. Am JMC ist zu sehen, wie heute unter jungen Leuten Kommunikation geht – wer als Verein da nicht mitzieht, wird nicht überleben.

Keine Hierarchien

Vereine haben ja oft ihre Durststrecken, der Nachwuchs fehlt. So war es auch beim JMC um das Jahr 2010. Vorsitzender Martin Spörl und Basti Schürmann gingen in den Jugendtreff und fragten die dort versammelte Clique, ob sie nicht beim JMC mitmachen will. „Wir ließen uns überzeugen, mit einem Pulk von 15 Leuten sind wir damals dem JMC beigetreten“ sagt Sandro Petschler. Damals stieß auch Fabian Grötsch, der Vorsitzende, dazu. In Hierarchien denken beide nicht, heute wird ein Verein als Team geführt. Er kennt sich da als hauptberuflicher Betriebsrat bei BMW bestens aus. „Mich begeistert, wie sich unsere jungen Mitglieder im Vorstand und im Verein entfalten, wie sie für ihr Leben lernen, wenn ihnen was zugetraut wird“.

Der JMC kann sich glücklich schätzen, dass aus den Anfangs-, Folge- und aktuellen Jahren so viel bauliches und organisatorisches Fundament da ist. Das breite, von vielen Sponsoren, der Stadt und der ILE unterstützte Engagement nährte sich vom Willen, in der ehemaligen Sandgrube ein Open-Air Gelände mit Vorzeigecharakter zu schaffen. Was musste dafür nicht alles aus dem Weg geräumt und bewältigt werden.

Davon kann Ehrenvorsitzender Martin Spörl, der von 1996 bis 2006 und nach ein paar Jahren Pause nochmal bis 2014 Vorstand war, ein Lied singen. „Ich werde die nicht enden wollende Arbeit und den Vollgasstress beim Herrichten des Geländes nie vergessen, zu unserer aller Freude entlohnt von Open-Airs mit tausend Besuchern, mit großen Namen wie Sacco & Mancetti und Fiddler’s Green. Wir boten mit den weit und breit ersten Newcomer-Festivals jungen Bands ein Experimentierfeld, wir setzten mit der Rockbrücke Zeichen Richtung Nachbarland - das tolle ist, es geht weiter“.

Hintergrund:

Jugend- und Musik Club

  • Festivalgelände:Aus einer ehemaligen Sandgrube, dann Schießplatz für die Jäger und den Schützenverein macht der JMC ein Festivalgelände
  • Ziel: Förderung des Musiklebens und der Jugendarbeit im Schönseer Land, Organisation von Musikveranstaltungen, Festivals, Fahrten zu Konzerten und Programmen für der Jugend
  • Komfortabler Bühnenbau:alte Hütten verschwinden, was bleibt ist der Weinbunker, früher mal Tontaubenwurfstand
  • Veranstaltung: Am Freitag, 26. Mai, wird die Open Air Saison 2023 live mit Rockimpact eröffnet
 
 

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