Schönsee
10.09.2019 - 13:56 Uhr

Ein kirchliches Kleinod bewahrt

Als "stattlichste Kapelle" in Schönsee ist die 14-Nothelfer-Kapelle in der Stadtchronik verzeichnet. Über 300 Jahre alt ist das Gotteshaus mit seinem barocken Choraltar. Nun nimmt der bisherige "Kapellenpfleger" Abschied.

Die 14-Nothelfer-Kapelle auf einer kleinen Anhöhe an der Bahnhofstraße. In der Nische über dem Eingang steht eine Johannes-Nepomuk-Figur. Bild: mmj
Die 14-Nothelfer-Kapelle auf einer kleinen Anhöhe an der Bahnhofstraße. In der Nische über dem Eingang steht eine Johannes-Nepomuk-Figur.

"Die stattlichste der Kapellen im Ortsbereich von Schönsee" hat Dr. Teresa Guggenmoos in der Chronik der Stadt aus dem Herbst 1980 die "Kapelle zu den Vierzehn Nothelfern" genannt. Erwähnung findet das kleine Gotteshaus bereits über 50 Jahre zuvor von Franz Xaver Wellnhofer in seinem nach urkundlichen Quellen verfassten Geschichtsbuch.

Um 1700 soll die Kirche, damals in der Nähe zum Bahnhof, erbaut worden sein. Herzstück der Kapelle bildet der aus einer Holztafel barocke Choraltar, an dem auf Konsolen die Figuren der 14 Heiligen, die auch Nothelfer genannt werden, stehen. Ergänzend zu einer Renovierung im Jahr 1936 schreibt Dr. Guggenmoos, dass damals die "Außenwände keinen hellen Fleck mehr zeigten".

1974, so ist weiter zu lesen, erhielt das Gebäude ein neues Schindeldach, die Turmzwiebel und die neue Eingangstüre wurden mit Kupfer verkleidet. Für Gläubige bietet dieses kirchliche Kleinod immer einen stillen Ort zum Gebet. Während des Jahres führt ein Bittgang von der Pfarrkirche zu dieser Kapelle, am Alexi-Gelöbnistag zieht eine Prozession dorthin.

Dass das Kirchlein im Inneren stets in einem sauberen Bild erscheint, darum hat sich während der vergangenen 16 Jahre Josef Schmid mit viel Herzblut gekümmert. Gesundheitlich leicht angeschlagen, hat er diese Tätigkeit nun aufgegeben. Das tägliche Aufsperren und Abschließen oder kleinere Ausbesserungsarbeiten waren für ihn selbstverständlich. Kam er mit einem Anliegen, die Kapelle betreffend, zu örtlichen Betrieben, fand er immer ein offenes Ohr und Unterstützung, worüber Schmid sich besonders freute. "Öitz kone nimma so, wöi i mächt”, sagt er, der erst kürzlich seinen 90. Geburtstag gefeiert hatte.

Für das Engagement von Josef Schmid dankte Pfarrer Wolfgang Dietz, der ihm – im Beisein von Kirchenpfleger Peter Scharnagl – durch seine Tätigkeit eine besondere Bindung zur Kapelle bestätigte. Erfreulich für den Geistlichen ist auch, dass sich mit Karoline und Hans Wild bereits Nachfolger aus der Nachbarschaft der Kapelle gefunden haben, die diese Aufgaben nun übernehmen. Wenn notwendig, steht auch Gisela Haberl den Beiden helfend zur Seite.

Pfarrer Wolfgang Dietz (rechts) und Kirchenpfleger Peter Scharnagl (links) danken Josef Schmid (Dritter von links, mit Tochter Sylvia Lintl) für seine Tätigkeit als "Kapellenpfleger". Mit im Bild Karoline Wild (Zweite von links) und Gisela Haberl (Zweite von rechts), die nun diese Aufgabe mit übernehmen. Bild: mmj
Pfarrer Wolfgang Dietz (rechts) und Kirchenpfleger Peter Scharnagl (links) danken Josef Schmid (Dritter von links, mit Tochter Sylvia Lintl) für seine Tätigkeit als "Kapellenpfleger". Mit im Bild Karoline Wild (Zweite von links) und Gisela Haberl (Zweite von rechts), die nun diese Aufgabe mit übernehmen.
Info:

Die 14 Nothelfer

Zu den 14 Nothelfern, Heilige aus dem zweiten bis vierten Jahrhundert, zählen: Blasius (Namenstag 3. Februar), Georg (23. April), Erasmus (2. Juni), Vitus (15. Juni), Achatius (22. Juni), Margaretha (20. Juli), Christophorus (24. Juli), Pantaleon (27. Juli), Cyriacus (3. August), Ägidius (1.September), Eustachius (20. September), Dyonisius (9. Oktober), Katharina (24. November) und Barbara (4. Dezember). (mmj)

 
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