Schönsee
21.05.2021 - 17:39 Uhr

Klöppel-Unterricht an der Schule in Schönsee geht weiter: Aus Garn entstehen Wassertiere

Die Corona-Pandemie hat das Zusammenspiel von Garn und Klöppel ausgebremst. Nun wird im Wahlfach, mit dem die alte Handwerkskunst an der Schönseer Schule vermittelt wird, wieder losgelegt. Dabei entstehen Meerestiere aus filigranen Fäden.

Einige Fische "schwimmen" bereits im Bassin, in nächster Zeit klöppeln die Kinder weitere Meerestiere. Das Aquarium wird zu einem echten Blickfang im Eingangsbereich der Schule. Davon sind (von links) Klöppellehrerin Frieda Roith, stellvertretende Landrätin Birgit Höcherl, VG-Vorsitzender Gerald Reiter und Rektor Thomas Troidl überzeugt. Bild: mmj
Einige Fische "schwimmen" bereits im Bassin, in nächster Zeit klöppeln die Kinder weitere Meerestiere. Das Aquarium wird zu einem echten Blickfang im Eingangsbereich der Schule. Davon sind (von links) Klöppellehrerin Frieda Roith, stellvertretende Landrätin Birgit Höcherl, VG-Vorsitzender Gerald Reiter und Rektor Thomas Troidl überzeugt.

"Immaterielles Kulturerbe auf Landes- und Bundesebene", den "Heimatpreis Oberpfalz" und den "Zukunftspreis des Landkreises": Imposante Auszeichnungen und Preise heimste der Klöppelkreis Schönsee-Stadlern-Tiefenbach in den vergangenen Jahren ein. Für die Frauen um Sprecherin Frieda Roith ist Spitzenklöppeln mehr als ein Hobby. Kreativität wird bei der Handarbeit mit Klöppel, Garn und Nadel großgeschrieben, laufend werden neue Entwürfe überlegt.

Die Corona-Pandemie bremst Treffen jedoch seit Monaten aus. Und auch für die Schulkinder, die am Wahlfach "Klöppeln" teilnehmen, war zuletzt Pause angesagt. Die wurde jedoch kreativ genutzt: "Es war Zeit genug", sagt Frieda Roith, die als Klöppellehrerin die Mädchen und Buben in diese Handwerkskunst einführt, "neue Ideen zu verwirklichen". Als Blickfang steht nun seit Kurzem im Eingangsbereich der Schule ein Aquarium, das in nächster Zeit von den Kindern mit geklöppelten Meerestieren gefüllt wird. Auf Nachfrage von Frieda Roith hatte sich Josef Irlbacher, Seniorchef von Irlbacher Blickpunkt Glas, dazu bereiterklärt, das Glas für das Aquarium zu stiften. Den Unterbau dafür konstruierte Frieda Roiths Ehemann Josef.

Die "Inbetriebnahme" des wasserlosen Bassins nahm die Klöppellehrerin zum Anlass, Rektor Thomas Troidl, Landrat-Stellvertreterin Birgit Höcherl und VG-Vorsitzenden Gerald Reiter über das Engagement der Kinder beim Klöppelunterricht zu informieren. Mit Herzblut seien die 25 Buben und Mädchen bei der Sache. Das Klöppeln der Fische für das Aquarium werde eine Gruppenarbeit, bei der mit Sicherheit alle mit Begeisterung dabei seien. Vom Ergebnis können sich dann die Eltern und das Publikum in der Schule überzeugen.

Gerald Reiter dankte Roith für die Idee, wie auch dafür, dass sie bei diesem Wahlfach an der Schule vorangehe. Dieses Engagement wünsche er sich auch weiterhin. Er werde sie beim Thema Klöppeln unterstützen. Als "schönen Blickfang und Werbung für das Klöppeln" bezeichnete Rektor Troidl das Aquarium, das demnächst mit weiteren geklöppelten Wassertieren gefüllt wird. Der Schulleiter zeigte sich gegenüber Roith dankbar für ihr Verständnis wegen der Änderungen in der Corona-Zeiten und hoffte weiterhin auf gute Zusammenarbeit.

Im Landkreis, sagte Birgit Höcherl, die Grüße von Landrat Thomas Ebeling übermittelte, sei das Klöppeln im Schönseer Land eine Besonderheit. Die Auszeichnungen von Landkreis- bis auf Bundesebene würden dieses Alleinstellungsmerkmal in der Region untermauern. Einig waren sich abschließend alle darüber, dass das Interesse an dieser Handarbeit aufrechterhalten und generationenübergreifend stets weiter gegeben werden müsse.

Schönsee14.06.2019
 
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