Schönsee
07.01.2025 - 10:04 Uhr

Netzwerker der Kirchenmusik: Vier Chöre wirken in Schönsee wie Seelenbalsam

Die früher besinnlich genannte Zeit wird immer hektischer, die Meldungen von vielen Krisenherden klingen bedrohlich. Da ist der Nachmittag mit Chorgesang in der Schönseer Stadtpfarrkirche wie Balsam auf die Seele.

Das Weihnachtskonzert des Schönseer Fördervereins für Kirchenmusik, sein inzwischen 42. Chor- und Orgelkonzert, bildet mit den drei Kirchenchören St. Johannes Oberviechtach, St. Johannes Thanstein und St. Wenzeslaus Schönsee aus der Nachbarschaft zusammen mit dem befreundeten Chor Fontana aus Marienbad eine wunderbare musikalische Einheit.

Auch wenn es draußen ungastlich war, „hier drinnen haben die vier Chöre mit ihren Weihnachtsliedern wohltuende Wärme ausgestrahlt“ meinte eine Besucherin nach dem Hinausgehen.

Florian Schuster an der Orgel

Die Auswahl der Lieder traf jeder Chor selbst, zusammen betrachtet gelang es Gastgeber Hubert Reimer als Vorsitzenden des Fördervereins für Kirchenmusik, gleichzeitig langjähriger Leiter des Schönseer Kirchenchors, mit dem Weihnachtskonzert die große Bandbreite der sich in Liedern ausdrückenden Weihnachtsbotschaft unter dem Schönseer Kirchendach mit seiner herausragenden Orgel zu vereinen.

Was in dieser 2007 eingeweihten Orgel musikalisch steckt – sie baute der renommierte Orgelbauer Sandtner in Dillingen – entfaltet sich im Mittelteil des Weihnachtskonzerts, als Regional-Kantor Florian Schuster mit einer 15-minütigen Improvisation des allen bekannten Weihnachtslieds „Zu Bethlehem geboren“ großen Beifall erhält. Der Regensburger ist nach seinem Studium der Kirchenmusik in der Diözese für das Gebiet Nord-Ost (Weiden bis Cham) mit Sitz in Oberviechtach für alle Belange der Kirchenmusik mit Betreuung der Chöre und der Ausbildung zuständig.

Auf hohem Niveau

Der von ihm geleitete Kirchenchor St. Johannes in Oberviechtach eröffnete nach den Begrüßungsworten von Hubert Reimer das Weihnachtskonzert, das in seiner Klangfülle das hohe Niveau der eingeladenen Chöre zeigte. Der Thansteiner Kirchenchor unter der Leitung von Richard Waldmann überraschte in seinem Programm mit fünf gesungenen weihnachtlichen Weisen, jeweils eingeleitet mit Textpassagen und Orgelspiel. Alle komponiert vom persönlich anwesenden renommierten Kirchenmusiker Albert Schönberger, der von 1985 bis 2010 als Domorganist in Mainz wirkte.

Auch grenzüberschreitend

Der Besuch machte Vorsitzenden Hubert Reimer sichtlich stolz, denn sein musikalisches Talent begann als Zehnjähriger im Kirchenchor Thanstein zu sprießen. Die Kraft, die der Chorgesang seit Jahrzehnten in Schönsee entfaltet – seit der Wende auch grenzüberschreitend, wie der Auftritt des Marienbader Chors Fontana zeigte – hat viel mit kirchlicher und weltlicher Musiktradition zu tun, auf der engagierte Chorleiter und Kapellmeister aufbauen konnten.

Das Weihnachtskonzert am Sonntag zeigte, Schönsee ist eine Netzwerk-Stadt der Kirchenmusik, zu deren Renommee der Förderverein zusammen mit den Frauen und Männern im Kirchenchor viel beiträgt. Bei aller musikalischen Qualität und Freude über Stimmen und Orgelspiel war im Kirchenraum zu spüren, welch Geschenk es ist, für eineinhalb Stunden zur Ruhe zu kommen.

 
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