Schönsee
07.03.2019 - 16:07 Uhr

Neue Ideen fürs Stadtzentrum

Die Zukunft des Stadtkerns von Schönsee beschäftigt nicht nur die Stadträte, sondern auch die Bürger. Das Motto der Ideenwerkstatt lautet: "Miteinander weiter denken." Zum Auftakt fand ein Workshop mit den Experten statt.

Die Teilnehmer am Auftakt-Workshop spazierten durch die Ortsmitte von Schönsee. Neben den Stadträten und Bürgermeisterin Birgit Höcherl (Mitte) sowie den örtlichen Planern war auch Korbinian Kroiß (links) von Nonconform mit von der Partie. Bild: exb
Die Teilnehmer am Auftakt-Workshop spazierten durch die Ortsmitte von Schönsee. Neben den Stadträten und Bürgermeisterin Birgit Höcherl (Mitte) sowie den örtlichen Planern war auch Korbinian Kroiß (links) von Nonconform mit von der Partie.

Zur Erstellung des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) findet in Schönsee eine besondere Form der Bürgerbeteiligung statt. Bei der Nonconform-Ideenwerkstatt ist die Bevölkerung vom 4. bis 6. Juni eingeladen, gemeinsam mit dem Team über die Zukunft des Stadtkernes von Schönsee nachzudenken. Um sich ein Bild vom Aufgabengebiet zu machen, kamen zwei Mitglieder des Teams von Nonconform für einen Auftakt-Workshop nach Schönsee. Neben den Stadträten und der Bürgermeisterin nahmen auch Stadtplaner und Architekten sowie ein Vertreter der Regierung der Oberpfalz daran teil. Das gesamte Projekt wird im Förderprogramm "Soziale Stadt" gefördert. Nonconform arbeitet seit 13 Jahren mit einer eigens entwickelten Methode der partizipativen Planung: der Ideenwerkstatt. Die Firma organisiert und moderiert Prozesse, mit denen Antworten auf räumliche Aufgaben in Gemeinden, Städten und Schulen gefunden werden sollen.

Leerstände und Schulhaus

In nur drei Tagen werden innovative und wertbeständige Raumkonzepte direkt vor Ort mit der Bevölkerung entwickelt. Das Team - bestehend aus Architekten, Stadt- und Raumplanern, Kommunikationsexperten, Pädagogen und Moderatoren - wird bei Bedarf durch weitere Experten ergänzt. Ganz nach dem Motto "miteinander weiter denken" sind alle Bürger dazu eingeladen, Ideen und Visionen für ein geplantes Bauvorhaben einzubringen, die anschließend "live" in die Entwicklung einer Lösung einfließen. Für die Beteiligten ist die Ideenwerkstatt eine neue Art des Miteinanders, des Redens und der Willensbildung. Denn Entscheidungen sollen transparent und unter Einbindung von vielfältigen Interessen getroffen werden. Dies ist Teil einer gemeinschaftsbildenden Zukunftsentwicklung, die zum gegenseitigen Verständnis beiträgt. Thema kann ein konkretes Bauvorhaben ebenso wie eine nicht zufriedenstellende Raumsituation oder ein städtebauliches Entwicklungsgebiet sein. Die Reaktivierung von Orts- und Stadtzentren, die nachhaltige Nutzung von Leerstand und Nachverdichtung oder ein wichtiges Neubauprojekt werden im partizipativen Prozess ebenso erfolgreich bearbeitet, wie die Herausforderung, frühere Schulgebäude an Neuorientierungen oder besondere Bedürfnisse anzugleichen.

Vorreiter für Kreatives

Mit der Nonconform-Ideenwerkstatt wurden bereits rund 100 Projekte in Österreich und Deutschland erfolgreich durchgeführt. Eigentlich handelt es sich dabei um ein Architekturbüro. Aber es wird hier nicht nur geplant, sondern das interdisziplinäre Team ist Vorreiter für die Gestaltung und Moderation von kreativen und nachhaltigen Beteiligungsprozessen. Gegründet im Jahr 1999 von Peter Nageler und Roland Gruber arbeiten hier derzeit 30 Personen im Team. Neben den österreichischen Standorten in Wien, Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark ist Nonconform seit 2016 auch in Berlin und Bayern vertreten. Die Ideenwerkstatt wurde 2008 mit dem österreichischen Staatspreis für Consulting (Jurypreis) des Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftskammer und im Jahr 2012 von der Tageszeitung "Die Presse" mit dem "Österreicher des Jahres" in der Kategorie "Creative Industries" ausgezeichnet. Seit 2011 führt das Unternehmen jährlich die österreichische Leerstandskonferenz durch und betreut das daraus entstandene Netzwerk Leerstand.

Die Schönseer Bevölkerung ist nun in den drei Tagen vom 4. bis 6. Juni eingeladen, ihre Ideen für die Stadtmitte vorzutragen. Die Experten sind darauf gespannt, welche Visionen und Wünsche die Einwohner der kleinen Grenzstadt an sie herantragen werden.

 
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