Trotz Wetterkapriolen bei den "Irrlichtern": Der Schönseer Pascherverein kann durchatmen. Die Festspielsaison ist in diesem Jahr gut gelaufen.
Über 900 Zuschauer erlebten am zurückliegenden Wochenende die diesjährige Pascherinszenierung am Eulenberg bei Friedrichshäng. Persönliche Schicksale der Menschen an der Grenze sind eingebettet in den Schmuggel der 1920-er Jahre und die Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg. „Ich habe wieder Rückmeldungen von der Betroffenheit der Menschen bekommen, die das Stück zum ersten Mal gesehen haben“, freut sich die örtliche Spielleiterin Birgit Höcherl, bei der die Fäden der Gesamtorganisation zusammenlaufen.
Die Mischung macht es
Die Gäste erleben nicht nur ein ergreifendes Spiel auf der Naturbühne beim Bergweberhaus, sondern auch eine vorzügliche Bewirtung durch den Pascherverein in der Atmosphäre eines ehemaligen Grenzbauernhofs, der für die gesamte Inszenierung authentisch ist.
Birgit Höcherl spricht hier von einem „Rundum-Erlebnis“, das die Besucher an dem abgelegenen Einödhof im Eigentum der Familie Drachsler erfahren dürfen. Während der Freilichtspiele der „Pascher“ und der „Irrlichter“ brutzelt in der Küche das Schmalzgebäck, während draußen im Hof die legendären Pascherwürste die Grillroste füllen. Vor den Aufführungen können die Besucher auf der Gred des Hauses Therese Bayer beim Klöppeln und Rita Reisinger am Spinnrad zuschauen. Handwerklich ist Andreas Ebnet beim Dengeln zugange und hinter dem Stodl, wo später das Freilichtspiel über die Bühne geht, zeigen Mitspieler die traditionelle Fertigung von Stricken.
Großer Gemeinschaftssinn
„Das alles ist nur durch ein großes Gemeinschaftsbewusstsein möglich“, ist sich Birgit Höcherl sicher, die den Spielern, den Mitwirkenden hinter der Bühne und allen Helfern beim Rahmenprogramm und an den Verpflegungsständen dankt. Insgesamt sind hier über 100 Personen im Einsatz. Für den Betrieb sind auch Aktivitäten während des ganzen Jahres vonnöten, etwa beim Bühnenbau, bei der jüngsten Erneuerung der gesamten Sitzbänke oder bei der Vorbereitung von „Advent im Wald“.
Und wie soll es weitergehen auf dem Eulenberg, von dem seit 2007 die „Pascher“ Besitz ergriffen haben und später noch die „Irrlichter“ dazukamen? „Wir machen uns schon Gedanken, denn wir werden ja alle nicht jünger“, räumt die Spielleiterin ein. „Konkrete Überlegungen gibt es derzeit aber nicht. Die Spiele laufen gut, der Inhalt ist meiner Meinung nach sehr aussagestark und das Drumherum wird von vielen Seiten gut angenommen und gelobt.“
Der Pascherverein und sein Programm
- Gründung: 2010 wird aus der „ArGe Pascherspiel“ der „Pascherverein Schönseer Land e.V.“
- Pascher – die Nacht der langen Schatten: Freilichtspiel über das Leben an der Grenze in den 1920er Jahren mit Schmuggel, Liebe und Verrat
- Irrlichter: Fantasievolles Theaterstück mit der „Überwindung von Grenzen“ in mehrfacher Hinsicht
- Advent im Wald: Romantischer Adventsmarkt rund um das Bergweberanwesen am Eulenberg/Friedrichshäng
- Königlich Bayerisches Amtsgericht: Vergnügliche Gerichtsinszenierung zur Faschingszeit im CeBB
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