Schönsee
10.08.2018 - 15:50 Uhr

Mit Pferden zum Wallfahrtsort

Der "große Frauentag" wird im Schönseer Land zu Ehren der Gottesmutter gefeiert. Viele Pilger sind zu Fuß nach Stadlern unterwegs. Auch Pferde werden wieder eingespannt.

Schönsees Stadtpfarrer Alois Treml reitet auf seinem Schimmel am Frauentag in Stadlern. Archiv Johann Vogl
Schönsees Stadtpfarrer Alois Treml reitet auf seinem Schimmel am Frauentag in Stadlern.

(mmj) "Die Wallfahrt zur Gnadenmutter von Stadlern soll wieder ein echtes Volksfest nach katholischen Bräuchen werden!" Alois Treml, von 1937 bis 1954 Stadtpfarrer in Schönsee, schrieb diesen Satz 1947 in seiner Einladung zur Teilnahme an den Feierlichkeiten anlässlich des Festes "Mariä Himmelfahrt" in dem Wallfahrtsort. Bereits im 16. Jahrhundert dürften erstmals Pilger mit ihren Anliegen vor das Gnadenbild in Stadlern gekommen sein. Wie stark das Geschehen während des Zweiten Weltkriegs die Wallfahrt beeinflusst hat, kann man heute nicht mehr beurteilen.

1947 Pferdewallfahrt

Jedenfalls hob vor nunmehr über 70 Jahren der damalige Schönseer Pfarrer mit seinem Anliegen die Bedeutung des "Pilgerns nach Stadlern" hervor. Von Schönsee aus machten sich dann verschiedene Gruppen mit Pferdegespannen auf den Weg, um in der Wallfahrtskirche und am Kalvarienberg dieses Fest zu Ehren der Gottesmutter mitzufeiern.

Am Frauentag wieder mit Ross und Reiter nach Stadlern zu ziehen - das war der Gedanke von Georg Schmid, der seine Idee vor einigen Jahren den beiden Pascherverein-Vorsitzenden Birgit Höcherl und Andreas Ebnet unterbreitete. Sie waren von dem Vorschlag angetan und unterstützten dieses Vorhaben mit der Übernahme der Trägerschaft einer Pferdewallfahrt. Der Wirts-Schorsch nahm Kontakt mit anderen Pferdefreunden auf.

So startete vor zwei Jahren von Schönsee aus wieder ein Tross mit Pferden und Wagen nach Stadlern. Auch heuer stellt der Lindauer Wirt mit seinem Freundeskreis wieder einen solchen Zug zusammen. Aktuell sind über 20 Pferde gemeldet, so Georg Schmid, der sich über jede Zusage freut. Am Mittwoch, 15. August, 7.45 Uhr, treffen sich die Teilnehmer mit Pferden, Kutschen und Gespannen beim Gasthof Haberl zum gemeinsamen Wegzug. Zur Teilnahme am Festgottesdienst auf dem Kalvarienberg reiht sich die Gruppe in den Kirchenzug ein.

"Kirwa" und Fußball

Jahrmarkttreiben, Essen und Trinken - die "Kirwa" gehört zu diesem höchsten Stadlerner Fest. Entlang der Hauptstraße stehen wieder über hundert Standln, die allerhand Gebrauchswaren anbieten und für das leibliche Wohl tausender Besucher sorgen. Auch der Fußball lockt am Frauentag wieder seine Fans an: Auf dem Sportplatz stehen sich um 16.15 Uhr die Mannschaften der SpVgg Schönseer Land und der SG Niedermurach/Pertolzhofen gegenüber.

Früher gab es auch viele Pferde beim Festgottesdienst am Kalvarienberg. Archiv Johann Vogl
Früher gab es auch viele Pferde beim Festgottesdienst am Kalvarienberg.
Das Gnadenbild der Gottesmutter am Hochaltar in der Wallfahrtskirche Stadlern. mmj
Das Gnadenbild der Gottesmutter am Hochaltar in der Wallfahrtskirche Stadlern.
Die Hauptstraße in Stadlern wird am Frauentag zur Einkaufsmeile. mmj
Die Hauptstraße in Stadlern wird am Frauentag zur Einkaufsmeile.
Gottesdienstordnung für 15. August:

Die Gottesdienstordnung am Frauentag in Stadlern:

Um 7 Uhr Messe (Pater Joseph), um 8.30 Uhr Messe (BGR Michael Reitinger) jeweils in der Wallfahrtskirche; um 10 Uhr ist Festgottesdienst am Kalvarienberg mit Hauptzelebrant und Festprediger Weihbischof Reinhard Pappenberger, anschließend Gedenken am Sudetenkreuz. Um 14 Uhr Dankandacht mit Diakon Hans Winter (Wallfahrtskirche). Beichtgelegenheit besteht von 7 Uhr bis 9.45 Uhr. (mmj)

 
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