„Wie bleibt unsere Stadt auch in Zukunft lebendig und lebenswert?“ „Wie können wir unsere vorhandenen Qualitäten und Talente besser nutzen?“ „Welche Chancen stecken in den leerstehenden Gebäuden?“ Mit solchen Fragen sahen sich die Schönseer Bürger drei Tage lang konfrontiert. Auf der Suche nach Antworten wurde die Bevölkerung ins Boot geholt, sie sollte Wünsche und Ideen für die Ortsentwicklung in aufgestellte Ideenboxen einwerfen, im Ideenbüro im Centrum Bavaria Bohemia abgeben oder sich an den abendlichen Stammtischrunden beteiligen.
Diese Gelegenheit, die Zukunft der Stadt ein Stück weit mitzugestalten, wurde ausgiebig wahrgenommen, und auch bei der Schlusspräsentation im CeBB zeigten viele Bürger ihr Interesse an dem städtebaulichen Entwicklungskonzept. Ausgearbeitet und vorgestellt hatte es ein siebenköpfiges Team aus Architekten, Raumplanern und Kommunikations-Experten des Büros Nonconform. Die Grundlage dafür lieferten die abgegebenen Ideen.
250 Zettel mit Ideen
Neben Bürgermeisterin Birgit Höcherl und ihren beiden Stellvertretern, Stadträten und Mitarbeitern der Stadtverwaltung nahmen auch Sebastian Betzold, Gebietsreferent für Städtebauförderung der Regierung der Oberpfalz, Barbara Wilnhammer als städtebaulicher Berater vom Büro Wild & Wilnhammer sowie Architekt Christian Schönberger an der Präsentation teil, die von den „drei Z´s“ musikalisch umrahmt wurde. Insgesamt 250 Ideenzettel und Konzepte mit etwa 600 Vorschlägen zu den Kategorien Lebensmittel, Café, Ärzte, Tourismus und Freizeit, Rad- und Gehwege, Barrierefreiheit, verschiedene Wohnformen und Existenzgründungen waren in den vergangenen Tagen eingegangen.
Im Verlauf ds dreitägigen offenen Ideenbüros waren auch Schüler zu Besuch im CeBB. Stadträte und Vertreter von Organisationen diskutierten bei einem Kaffeeklatsch Potentiale und Chancen ihrer Heimatstadt. Büchercafé, Kletterpark, Gemeinschaftsplatz, Vernetzung und Kommunikation wurden unter anderem als Wünsche angesprochen, obwohl auch festgestellt wurde, dass der Ort schon sehr hohe Lebensqualität besitzt. Als selbst gestecktes Ziel kam heraus: "Wir wollen gemeinsam in Schönsee (im Stadtkern) leben, wohnen und arbeiten."
Schule als Knotenpunkt
In dem von den Fachleuten erarbeiteten Konzept tritt die Schule als Knotenpunkt auf, als Zentrum der Vernetzung. Mögliche Nutzungen des Gebäudes können sein: Bildungshaus, Austausch zwischen Alt und Jung, Nutzung für runde Geburtstage und verschiedene Veranstaltungen, "Repair-Café", Wissensaustausch, Flohmarkt, Open-Air-Kino und -Konzerte. Das Obergeschoss der Schule könnte als Theaterfundus, Musikproberaum, EDV-Raum, Mutter-Kind-Raum oder Vereinstreff genutzt werden. Im Stadtkern eigne sich die „obere Stadt“ für Wohnen und Arbeiten, die Hauptstraße für Geschäfte, Gastronomie und Kommunikationszentren. Leere Häuser könnten als Radlhotel, Café oder Gemeinschaftshaus umgenutzt werden. Das Kurpark-Gelände biete sich für Erholung und Freizeitgestaltung an.
Manche dieser Empfehlungen können sofort umgesetzt werden, andere beziehen sich auf die nächsten Jahre. Auf jeden Fall könne die Stadt Schönsee dadurch in eine Zukunft mit einen bunten und belebten Stadtkern blicken, so das abschließende Resumée des Abends und der dreitägigen Ideenschmiede.
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