Schönsee
06.02.2019 - 11:13 Uhr

WSV Schönsee bleibt trotz Schneemassen in der Spur

Seit den 1970er Jahren richtet der WSV Schönsee Langlaufrennen aus. Regen, Tauwetter, Schneemangel oder Frost haben Sportler und Organisatoren oft auf die Probe gestellt. Doch Dauerschneefall wie am Sonntag hat es bisher nicht gegeben.

Widrige äußere Bedingungen herrschen, als sich die Langläufer beim Anton-Flöttl-Gedächtnislauf am Sonntag zum Start aufstellen. Mit großem ehrenamtlichen Einsatz stemmen die Mitglieder des Wintersportvereins Schönsee diese Veranstaltung. Rechts im Bild der spätere Sieger Jonas Siegel vom gastgebenden WSV. Bild: eib
Widrige äußere Bedingungen herrschen, als sich die Langläufer beim Anton-Flöttl-Gedächtnislauf am Sonntag zum Start aufstellen. Mit großem ehrenamtlichen Einsatz stemmen die Mitglieder des Wintersportvereins Schönsee diese Veranstaltung. Rechts im Bild der spätere Sieger Jonas Siegel vom gastgebenden WSV.
Mit Kuchen, Würstln, Tee und Kaffee sorgt das WSV-Serviceteam für die Verpflegung von Zuschauern und Teilnehmern. Im Bild die Helferinnen Rita Zwick (rechts) und Andrea Spichtinger. Bild: eib
Mit Kuchen, Würstln, Tee und Kaffee sorgt das WSV-Serviceteam für die Verpflegung von Zuschauern und Teilnehmern. Im Bild die Helferinnen Rita Zwick (rechts) und Andrea Spichtinger.
Bild aus der Chronik des WSV: Stolz sitzt Anton Flöttl senior am Steuer des ersten Motorschlittens des Vereins zum Spuren der Loipen. Die Zeiten, in denen per Fuß-Einsatz gespurt wurde, sind mit diesem Gerät vorbei. Bild: eib
Bild aus der Chronik des WSV: Stolz sitzt Anton Flöttl senior am Steuer des ersten Motorschlittens des Vereins zum Spuren der Loipen. Die Zeiten, in denen per Fuß-Einsatz gespurt wurde, sind mit diesem Gerät vorbei.

35 bis 40 Zentimeter Neuschnee am Vormittag eines Langlaufrennens – das hat es nicht einmal zu Zeiten Anton Flöttl seniors gegeben. Der Schönseer Langlaufpionier hatte bald nach der Gründung des Wintersportvereins (WSV) vor über 50 Jahren ein erstes Langlaufrennen auf selbst getretener Spur organisiert. Zum Andenken nach seinem Tod hat der WSV seinen jährlichen Langlaufwettbewerb in Anton-Flöttl-Gedächtnis-Langlauf umbenannt.

Bei Schneemengen wie am vergangenen Sonntag hätte ein Langlauf in früheren Zeiten abgesagt werden müssen. Doch Dank Pistenbully, dem leistungsstarken Spurgerät der Stadt und Chauffeur Michael Flöttl, gelang es am Sonntag, den 2,5 Kilometer langen Skating-Rundkurs durch ständiges Präparieren so herzurichten, dass ein regulärer Wettbewerb möglich war.

Schönsee04.02.2019

Um einen Langlaufwettkampf im Meister-Nordic-Cup des Skiverbands Oberpfalz in diesem Winter zu organisieren, geht es – genauso wie in früheren Zeiten – nicht ohne ehrenamtliches Engagement an vielen Stellen. Drei Teams des WSV bildeten am Sonntag den organisatorischen Kern: Team 1 (Leitung: Helmut Kiesl) war unter anderem zuständig für Anmeldung, Startlisten, Ausgabe der Startnummern, Gebühren, elektronische Zeitnahme, Ergebnisliste und die Fertigung der Urkunden. Team 2 um Wettkampfleiter Sepp Zwick organisierte das Renngeschehen. Dazu gehörten beispielsweise Präparierung der Strecken, Beschilderung, Startorganisation, Zieleinlauf, Moderation und Siegerehrung. Team 3 mit Rita Zwick und ihren Helferinnen kümmerte sich um die Verpflegung der Rennläufer, Betreuer und Gäste mit heißem Tee, Kaffee, Kuchen und Würstln.

Spur-Arbeit mit Muskelkraft:

In der Chronik des WSV Schönsee ist ein Winter dokumentiert, in dem die damaligen Vorsitzenden Anton Flöttl senior und Hans Eibauer auf dem Gelände in Schwand den spärlichen Schnee in einer Freitagnacht auf einer schmalen Spur zusammenführten. Dazu diente eine am Ende etwa 40 Zentimeter offene V-Konstruktion aus zwei stehenden Holzbohlen, die an einen Motorschlitten angehängt wurde. Am Samstagsfrüh rückte dann etwa ein Dutzend Helfer mit Schaufeln aus, um Schwachstellen auszubessern. Im Anschluss wurde das Spurgerät mit Muskelkraft über das Schneeband gezogen. Dank dieses Einsatzes konnte das klassische Rennen vor bald 40 Jahren am Sonntag immerhin auf einer Runde mit einem Kilometer über die Bühne gehen.

Aus dem Schwarzwald fieberte Toni Flöttl, Chef der Streckenpräparierung mit, der dort als Rennbetreuer und Wachs-Chef fern der Heimat für den Skiverband im Einsatz war. Für den Notfall standen Dieter Güll und seine Leute von der Bergwacht Schönseer Land in Bereitschaft, die glücklicherweise nicht ausrücken mussten.

Der starke Dauerschneefall verlangte von den rund 80 Rennläufern der Skiverbände Oberpfalz und Oberfranken, die sich dem Flöttl-Gedächtnis-Langlauf im Meister-Nordic-Cup stellten, alles ab. Für den heimischen WSV gab es bei der Auszeichnung der Besten nicht nur den Sieg über die Schneemengen zu feiern, sondern auch die Tagesbestzeit des WSV-Langläufers Jonas Siegel, der seine tolle Form vor eigenem Publikum mit dem Gesamtsieg unterstrich.

Sepp Zwick, Herbert Killer und Helmut Kiesl, das WSV-Vorstandstrio, richteten am Schluss des Rennens einen Dank an die Stadt für Räumdienst und Pistenbully, an die Wettkämpfer und Betreuer, die aus allen Richtungen der Oberpfalz und aus Oberfranken die strapaziöse Anfahrt auf sich nahmen, sowie an alle Ehrenamtlichen. Viel Lob zollten die Langlaufspezialisten aus den teilnehmenden Vereinen dem WSV und der Stadt für das "großartige Skating- und Loipennetz" im Nordic Sport Centrum Schönsee-Rosenhof. "Es gibt kein schöneres und besser präpariertes Langlaufgebiet in der Oberpfalz als hier oben in Schwand", dieses Kompliment war oft zu hören.

 
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