Auch wenn die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen etwas niedriger ist als noch vergangenes Jahr: Die Aussichten für Bewerber sind statistisch gesehen rosig. Die Agentur für Arbeit startet ihre Statistik für Ausbildungsstellen jeweils im Oktober. Seither meldeten Arbeitgeber im Landkreis Schwandorf 1490 Lehrstellen. Das sind rund 80 oder 5,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig sank die Zahl der Bewerber, die sich bei der Agentur registrieren ließen, um 90 auf rund 640 - ein Minus von knapp 13 Prozent. Die nackten Zahlen besehen, kommen also mehr als zwei Lehrstellen auf einen Bewerber. Natürlich bedeutet dieser Überhang zugunsten der jungen Leute nicht, dass jeder eine Lehrstelle in seinem Wunschberuf findet.
Nach der aktuellen Auswertung vom Juli sind im Gesamtbezirk der Agentur (Kreise Schwandorf, Cham, Amberg-Sulzbach und Stadt Amberg) von 4270 gemeldeten Stellen noch 1780 unbesetzt. Diesen stehen noch 280 Personen gegenüber, die noch eine Lehrstelle suchen. "Aufgrund der Pandemie gab es 2020 und 2021 deutlich weniger Praktikumsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler in den Betrieben der Region. Kaum ausgewirkt hat sich die Krise hingegen auf das Angebot an Ausbildungsstellen.
Noch immer gibt es zahlreiche unbesetzte Stellen, die auf passende Bewerberinnen und Bewerber warten. Jugendliche die noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben, können auch jetzt noch Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Aufgrund des Fachkräftemangels sind viele Unternehmen auch kurzfristig noch bereit, Jugendlichen eine Chance zu geben und können nun auch wieder leichter Praktika realisieren", betont Agenturleiterin Silke Grimm in einer Pressemitteilung.
Gleichzeitig eröffnet die große Zahl an freien Ausbildungsplätzen auch die Chance für Erwachsene ohne erlernten Beruf, eine Ausbildung nachzuholen. Die Verantwortlichen der Agentur betonen regelmäßig, dass eine abgeschlossene Ausbildung die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit sei. Außerdem nimmt die Zahl der Stellen für ungelernte Helfer in Industrie oder produzierendem Gewerbe permanent ab; gleichzeitig besteht in vielen Branchen akuter Fachkräftemangel. Die Agentur für Arbeit bietet dazu kostenlose Beratungsangebote. "In zahlreichen Branchen bieten sich Perspektiven für Arbeitsuchende, die es jetzt zu nutzen gilt. Wenn die eigene Qualifikation noch nicht zum Wunschjob passt, kann die Arbeitsagentur Unterstützung leisten. Die Vermittlerinnen und Vermittler beraten Arbeitsuchende zu möglichen Umschulungen und Qualifizierungen sowie weiteren Fördermöglichkeiten", so Silke Grimm, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf.
Zum Vergleich noch die Zahlen aus den Nachbarkommunen: Stadt Amberg: 590 gemeldete Stellen, 150 Bewerber; Kreis Amberg-Sulzbach: 690 Stellen, 480 Bewerber; Landkreis Cham: 1510 Lehrstellen, 660 Bewerber.
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