50-Hektar-Solarpark bei Schwandorf geplant

Schwandorf
23.05.2023 - 12:51 Uhr
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Die Firma „Wust Wind & Sonne GmbH“ möchte am Gut Siegenthan bei Schwandorf auf einer Fläche von 50 Hektar einen Solarpark errichten und daran die Bürger beteiligen. Der Stadtrat begrüßt das Vorhaben.

Ein Solarpark wie hier an der Autobahn bei Fronberg soll am Gut Siegenthan bei Schwandorf entstehen.

Ein Solarpark wie an der Autobahn bei Fronberg soll am Gut Siegenthan bei Schwandorf entstehen. „Eigentlich ist der Wind unser Steckenpferd“, erklärte der Prokurist der Firma „Wust Wind & Sonne GmbH“, Stefan Paulus, bei der Stadtratssitzung am Montag im Konrad-Max-Kunz-Saal.

Bevor das mittelfränkische Familienunternehmen aus Markt Erlbach in Siegenthan allerdings ein Windrad baut, soll dort zunächst ein Solarpark entstehen, an dem die Bürger beteiligt werden. Ähnlich wie in Neunburg vorm Wald, wo das Unternehmen bereits ein Projekt umgesetzt hat.

20 Prozent Eigenkapital sollen die Anteilseigner mindestens beisteuern, der Rest werde über regionale Banken finanziert, erklärte der Firmenvertreter. Im ersten Bauabschnitt ist eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 40 Megawatt geplant, die in einem zweiten Abschnitt auf 100 MWp erweitert werden soll. Ein Umspannwerk wird den Solarpark mit dem öffentlichen Stromnetz verbinden.

Weidefläche für Schafe

„Der Flächenverbrauch hält sich im Rahmen“, ist Stefan Paulus überzeugt. Er sei bei Solaranlagen zwar höher als bei Windrädern, aber geringer als bei Biogasanlagen. Zwischen den Modulen entstehe artenreiches Grünland, das als Weide für die Schafe diene und mit Hecken umgeben eingezäunt werde, so der Prokurist der Firma Wust. Er zeigte sich bei der Stadtratssitzung optimistisch, „dass da etwas entstehen kann“.

Stefan Paulus sah neben Umweltschutzaspekten vor allem wirtschaftliche Vorteile für die Kommune und die beteiligten Bürger, denen er nicht nur eine Dividende, sondern auch ein vergünstigtes Stromangebot in Aussicht stellte. Die Sprecher der Fraktionen begrüßten das Vorhaben und erteilten ihr Einvernehmen. Mit Ausnahme der AfD, „die für eine Verschandelung der Landschaft nicht zur Verfügung steht“.

Klima-Beirat wird eingerichtet

Die Stadt Schwandorf will den Kommunen Regenstauf, Burglengenfeld, Weiden und Neumarkt folgen und einen Klima-Beirat einrichten. Das 14-köpfige Gremium, bestehend aus dem Oberbürgermeister, Vertreter der Stadtratsfraktionen und der Verwaltung sowie „Klima-Schöffen“ aus der Bevölkerung, soll Klimaschutzmaßnahmen entwickeln, die der kommunale Klimaschutz-Manager in die einzelnen Gremien des Stadtrates trägt.

Gleichzeitig ist die Schaffung eines Klimafonds geplant, der mit Haushaltsmitteln von jährlich 50.000 Euro sowie finanziellen Einsparungen oder Beteiligungen an Energieanlagen gespeist werden soll. Den Aufwand für die Verwaltung und die Organisation des Klima-Beirates leistet das städtische Klimaschutzmanagement. Bei Bedarf kann der Klima-Beirat externe Experten oder weitere Vertreter der Stadtverwaltung hinzuziehen. Das Gremium ist kein beschlussfähiges Organ, sondern steht dem Stadtrat lediglich in beratender und meinungsbildender Funktion zur Seite.

Hintergrund:

Bürger-Solarpark Siegenthan

  • Anlagenfläche: 50 Hektar
  • Ausgleichsfläche: 10 Hektar
  • Anfängliche Leistung: 40 MWp
  • Endausbau: 100 MWp
  • Natur: Artenreiches Grünland unter und zwischen den Modulen, Beweidung zur Entwicklung besonderer Arten
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