Für die Mitglieder im Kreistags-Ausschuss für Schulen, Planung und Bau fächerte Jochen Manz in seiner Eigenschaft als Kämmerer die laufenden Kosten auf. 32,3 Millionen Euro hat der Landkreis in diesem Jahr zu schultern – vor allem für Baumaßnahmen an Schulen und für die Schülerbeförderung. Wie Manz berichtete, sind 3887 Mädchen und Jungen auf der Schiene oder per Bus unterwegs, um zur Schule und wieder nach Hause zu kommen. Das allein kostet schon nahezu fünf Millionen Euro, antwortete Manz auf Nachfrage von SPD-Ausschusssprecher Karl Bley.
Der Kreis kümmert sich um fünf Gymnasien, vier Realschulen, vier Sonderpädagogische Förderzentren und das Berufliche Schulzentrum Oskar-von-Miller Schwandorf mit seinen Außenstellen. Dazu kommen die Staatliche Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung, Kinder- und Sozialpflege in Oberviechtach, sowie in Schwandorf BOS, FOS und Wirtschaftsschule. Außerdem stehen die Landwirtschaftsschule in Nabburg, sowie zahlreiche offenen Ganztagsschulen auf der Liste. Ergänzt wird das Angebot durch das Medienzentrum Schwandorf, eine Schulschwimmhalle beim Gymnasium Nabburg, ein Kreisschülerheim in Neunburg vorm Wald sowie eine mobile Verkehrsschule.
"Der Landkreis stellt die Schulanlagen bereit und trägt den gesamten Sachaufwand", machte der Kämmerer deutlich. Zusätzlich habe der Kreis auch die Mittel für den gesamten Lehr- und Unterrichtsbetrieb zur Verfügung zu stellen und für eine ordnungs- und zeitgemäße Ausstattung der Fach- und Unterrichtsräume zu sorgen. Bei den Investitionen bilden die landkreiseigenen Schulen weiterhin den Schwerpunkt im Kreishaushalt.
Heuer 9596 Schüler
Im Schuljahr 2022/2023 werden laut Manz in den landkreiseigenen Schulen 9596 Schülerinnen und Schüler – 195 mehr als im Vorjahr – unterrichtet. Zum Vergleich: Im Schuljahr 1979/1980 besuchten mit 12 425 die meisten, im Schuljahr 1990/1991 mit 8690 die wenigsten Schülerinnen und Schüler die Landkreisschulen
"Pro Schüler stellt der Landkreis heuer 2356 Euro als Zuschussbedarf bereit", so die Durchschnittsberechnung des Kämmerers. Die Ausgaben des Landkreises für Bildung betragen laut Haushaltsplan 19,2 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 13,1 Millionen Euro im Vermögenshaushalt. Zum Vergleich im Vorjahr: 17,9 beziehungsweise 11,8 Millionen Euro.
Zahlen steigen nicht überall
Bemerkenswert ist, dass die Zahl der Abc-Schützen im Landkreis im siebten Jahr in Folge steigt. Der Trend nach höheren Zahlen hält auch bei den Realschulen und Gymnasien an, mit wenigen Ausnahmen. Die eine betrifft die Realschule Neunburg vorm Wald, die beiden anderen Nabburger Schulen: Sowohl an der Realschule in Nabburg wie auch am benachbarten Gymnasium geht die Zahl der Schüler zurück. "Wieso gehen eigentlich in Nabburg die Schülerzahlen an den weiterführenden Schulen zurück?", wollte SPD-Rat Armin Schärtl wissen, der frühere Bürgermeister dieser Stadt. "Das," so der Kämmerer, "kann ich mir auch nicht erklären."
Extrem nachgefragt sind hingegen die Schulen in Burglengenfeld, die auch von Schülern aus dem nahegelegenen Landkreis Regensburg besucht werden. Gleiches gilt für das Nittenauer Gymnasium. Denn das Gymnasium in Lappersdorf (Landkreis Regensburg) ist an der Kapazitätsgrenze, so dass nicht wenige als Gastschüler nach Norden ausweichen. "In Burglengenfeld wird die 1000-Schüler-Marke am Gymnasium im nächsten Jahr geknackt", prognostizierte der Kämmerer nach Rücksprache mit der Schulleitung. Derzeit werden dort 930 Schüler unterrichtet, im Jahr zuvor waren es noch 874. Auch die Realschule In Burglengenfeld hatte einen rasanten Anstieg auf jetzt 684 Schüler.
Fünf Gegenstimmen
Die SPD, die die 13,1 Millionen Euro an Investitionen in Schulgebäude laut Bley "optimal" findet, wollte dennoch keine Empfehlung für den Schulhaushalt abgeben. So gab es fünf Gegenstimmen, als der "Einzelplan Schulen" vom Fachausschuss mehrheitlich dem Kreistag zur Annahme empfohlen wurde.
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